Straubing/Mannheim.. Nach einer deutlichen Leistungssteigerung haben die Adler Mannheim das direkte Play-off-Ticket wieder in Sichtweite. Beim Tabellendritten Straubing Tigers setzte sich die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins am Sonntag mit 6:3 (0:1, 3:1, 3:1) durch. Damit verkürzte sie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) den Rückstand auf den sechsten Tabellenplatz auf vier Punkte.
„Wir wollten heute zeigen, dass wir auch gegen Teams gewinnen können, die vor uns in der Tabelle stehen“, sagte Maximilian Eisenmenger, der den vierten Treffer für die Adler erzielte. Die Tore Nummer vier und fünf fielen in ein und derselben Unterzahlsituation, was Eisenmenger am Mikrofon von Magenta Sport so kommentierte: „Solche zwei Shorthander ändern alles in einem Spiel. Danach haben wir Straubing keine Chance mehr gegeben, in die Partie zurückzukommen.“
Adler gegen Tigers: Verschlafenes erstes Drittel
Nach der ansprechenden Leistung beim 2:3 am Freitag in Berlin präsentierten sich die Blau-Weiß-Roten im ersten Drittel am Pulverturm allerdings von ihrer schlechten Seite. Offensiv bekam das Eakins-Team fast gar nichts zustande, vor allem in den ersten Minuten war der Auftritt sehr lethargisch. Ohne den starken Arno Tiefensee im Tor wären die Adler bereits früh einem Rückstand hinterhergelaufen. Der 21-Jährige stoppte Tyler Sheehy (1.), Marcel Müller (4.) und Nick Mattinen, der nach einem unnötigen Puckverlust von Ryan MacInnis in der neutralen Zone viel zu viel Platz hatte (4.).
Straubing – Adler Mannheim 3:6
- Drittelergebnisse: 1:0, 1:3, 1:3.
- Die Adler: Tiefensee – Holzer, Murray; Reul, Jokipakka; Pilu, Gilmour; Gildon – Plachta, Gaudet, Hännikäinen; Fischbuch, Szwarz, Bennett; Kühnhackl, Loibl, MacInnis; Saffran, Maximilian Eisenmenger, Thiel.
- Tore: 1:0 Mattinen (10:50), 1:1 Hännikäinen (25:33), 1:2 Murray (27:21), 1:3 MacInnis (28:59), 2:3 Lipon (36:09), 3:3 Scott (46:49), 3:4 Eisenmenger (49:35), 3:5 Loibl (51:07), 3:6 Bennett (59:58).
- Schiedsrichter: Roman Gofman und Christopher Schadewaldt.
- Zuschauer: 5635.
- Strafminuten: Straubing 6 – Mannheim 8.
- Nächstes Spiel: Adler – Wolfsburg (Donnerstag, 15. Februar, 19.30 Uhr).
Der Unterschied zwischen einem Spitzenteam - Straubing - und einer Mannschaft aus dem Tabellenmittelfeld - Mannheim - ließ sich im Powerplay gut erkennen. Während die Adler froh sein mussten, in eigener Überzahl nicht das 0:1 zu kassieren, trafen die Niederbayern mit einem Mann mehr auf dem Eis. Als Tigers-Verteidiger Stephan Daschner auf die Strafbank wanderte (6.), lief Michael Connolly nach einem abgefangenen Pass auf Tiefensee zu - der Keeper blieb im Duell Mann gegen Mann Sieger (6.). Nur wenige Sekunden später das ähnliche Bild: Tyler Gaudet wollte an der blauen Linie einen Zauberpass spielen, Joshua Samanski fing diesen ab, doch erneut war Tiefensee Endstation (7.). Im Videobeweis erkannten die Schiedsrichter Roman Gofmann und Christopher Schadewaldt, dass der Puck die Linie nicht überquert hatte.
Straubinger geben in Überzahl Gas
Gerade, als Mannheim nach Gelegenheiten für Matthias Plachta (8.) und Maximilian Eisenmenger (9.) seine beste Phase hatte, leistete sich Jordan Murray einen groben Schnitzer. Nachdem dem Verteidiger der Puck vom Schläger gesprungen war, wusste er sich nur noch mit einem Foul zu helfen. In Überzahl feuerten die Straubinger aus allen Rohren. Mattinen, der für die nächste Saison einen Vertrag bei den Adlern unterschrieben hat, traf im zweiten Versuch per Schlagschuss zum 1:0 (11.).
Unmittelbar vor der ersten Pausensirene lag der Ausgleich in der Luft. Plachta suchte den Schläger von MacInnis, die Scheibe blieb im Torraum liegen, ehe sie Tim Brunnhuber im letzten Moment aus der Gefahrenzone klärte. „Wir sind nur schwer ins Spiel gekommen, unser Powerplay war auch nicht gut“, sagte Adler-Angreifer Stefan Loibl.
Während Loibl nach krankheitsbedingter Pause wieder zur Verfügung stand, musste Eakins in Straubing auf David Wolf verzichten. Der Stürmer hatte sich in Berlin eine Blessur gezogen, die zur ersten Partie nach der anstehenden Länderspielpause am Donnerstag, 15. Februar, gegen die Grizzlys Wolfsburg aber wieder auskuriert sein sollte.
Viele hätten den Adler die Leistungssteigerung im zweiten Drittel nicht zugetraut, doch sie kam. Mit drei Toren in 3:26 Minuten drehten sie die Partie. John Gilmours Schuss prallte von Markus Hännikäinens Körper zum 1:1 ins Netz (26.), dann feierte Murray sein erstes Saisontor. Gaudet gewann das Bully, Korbinian Holzer legte quer, Murrays Direktabnahme schlug hinter Florian Bugl zur Mannheimer Führung ein (28.). Daniel Fischbuch hätte nachlegen können, nach Pass von Tom Kühnhackl verpasste er das leere Tor (28.).
Adler Mannheim mit längerem Atem
Eine Minute später holte MacInnis Versäumtes nach. Über Jyrki Jokipakka und Loibl lief der Puck schnörkellos zu MacInnis, der eiskalt vollstreckte (29.). Die Adler hatten das Spiel nun im Griff, mussten mit einem Treffer aus heiterem Himmel jedoch noch im zweiten Drittel den Anschluss hinnehmen. JC Lipons Schlenzer fand den Weg vorbei an Tiefensee, weil Denis Reul dem Torhüter die Sicht nahm (37.).
Die Mannheimer verteidigten ihre knappe Führung nicht schlecht, den Ausgleich konnten sie aber nicht verhindern. Nach einem gewonnenen Bully in der Offensivzone lud Mattinen durch, der Schuss schlug leicht abgefälscht von Justin Scott zum 3:3 ein (47.). Eine Strafe gegen Holzer sollte die Entscheidung bringen - zugunsten der Adler! Mit zwei Toren in Unterzahl krallten sie sich den Erfolg. Erst netzte Eisenmenger nach Pass von Hännikäinen zum 3:4 ein (50.), dann tankte sich Loibl über links durch und versenkte seinen eigenen Rebound zum 3:5 (52.). Als die Tigers alles auf eine Karte gesetzt hatten, traf Kris Bennett ins leere Tor zum 6:3-Sieg der Adler (60.).

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