Eishockey

Adler Mannheim und ERC Ingolstadt kämpfen im Play-off-Halbfinale um das Momentum

Die Adler Mannheim haben sich im Play-off-Halbfinale gegen den ERC Ingolstadt die Serienführung zurückgeholt. Dabei machte das Duell eines deutlich: Es ist ein Kampf um jeden Zentimeter Eis, wie auch die Adler bestätigten

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Philipp Koehl
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Wieder mittendrin: Mannheims Jordan Szwarz (rechts) – hier gegen ERC-Torwart Kevin Reich – tat den Adlern gut. © Traub/Pix

Mannheim. Trainer Mark French traf den Nagel auf den Kopf. Auf der Pressekonferenz nach dem dritten Play-off-Halbfinalspiel zwischen seinem ERC Ingolstadt und den Adlern Mannheim sprach der 51-jährige Kanadier folgenden Satz: „Die Play-offs sind ein ständiger Kampf um das Momentum.“

Die Partie am Dienstagabend in Ingolstadt stand dafür exemplarisch. Es war ein unermüdlicher Kampf um die Oberhand in dieser Serie. Durch den knappen 2:1-Erfolg der Adler - gleichzeitig der fünfte Sieg im fünften Auswärtsspiel in den diesjährigen Play-offs der Deutschen Eishockey Liga - haben vor Spiel vier nun die Mannheimer mit 2:1-Siegen die Nase eine Schlägerspitze vorn.

Diesen minimalen Vorsprung wollen die Blau-Weiß-Roten im Heimspiel am Donnerstag (19.30 Uhr) weiter ausbauen. „Wir müssen den Schwung mit ins Heimspiel nehmen und dort endlich unsere negative Heimbilanz geraderücken“, betonte Mannheims Rückkehrer und Siegtorschütze Jordan Szwarz. Nur eines von vier Play-off-Heimspielen konnten die Mannheimer bisher für sich entscheiden.

Starkes Unterzahl als Wegweiser

Für Szwarz waren die vergangenen Wochen eine Qual. Nicht nur seine langwierige Verletzung an sich, sondern vor allem das Zuschauen war für den Mittelstürmer nur schwer zu ertragen. „Es war sehr hart, nicht eingreifen zu können. Aber die Jungs haben alles reingeworfen und toll gespielt. Ich bin sehr froh, dass ich nun wieder gemeinsam mit ihnen auf dem Eis stehen darf“, meinte der 31-Jährige nach seiner ersten Play-off-Partie.

Dort - also auf dem Eis - fühlte sich Szwarz wohl: „Natürlich merkt man noch hier und da, dass man eine Zeit lang draußen war. Aber hier geht es um Kleinigkeiten, die sich schnell wieder einpendeln werden“, glaubt der Kanadier.

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Neben dem zuletzt angeschlagenen Szwarz waren noch weitere Spieler in den Adler-Kader für Dienstagabend rotiert. Einer von ihnen war Joseph Cramarossa. Der Flügelstürmer versuchte, über die Zweikämpfe in die Begegnung zu finden. Während sein Check gegen Matt Bodie noch ein guter Anfang war (4.), sahen die Schiedsrichter Andris Ansons und Gordon Schukies bei seinem zweiten Check gegen Emil Quaas (7.) die Linie der Fairness überschritten und schickten ihn nach Studium des Videobeweises für fünf Minuten auf die Strafbank. Eine Entscheidung, die dieses Spiel prägen sollte.

Denn die Mannheimer machten in Unterzahl ihre Sache ausgezeichnet, hinderten die Ingolstädter lange daran, in die Aufstellung zu kommen, und ließen in dieser Zeit nur zwei Schüsse zu.

"So müssen wir weitermachen"

„Das hat uns für den weiteren Spielverlauf ordentlich Energie gegeben“, meinte Szwarz, dessen Verteidigerkollege Sinan Akdag ihm da nur zustimmen konnte: „Diese Situation so zu meistern, hat uns vor allem für unser Unter- und Überzahl Schwung gegeben.“

Allgemein traten die Adler im Vergleich zu den ersten beiden Spielen deutlich kompakter auf, waren näher am Gegenspieler und ließen den flinken Ingolstädtern beim Spielaufbau weniger Zeit. „Wir haben diesmal mehr agiert als reagiert. So müssen weitermachen“, fand Akdag.

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Ganz verteidigen lässt sich die Ingolstädter Spielweise aber nicht. Vor allem beim Umschaltspiel ist das French-Team brandgefährlich. So auch in der 27. Minute, als ERC-Verteidiger Colton Jobke zu viel Zeit bekam, Justin Feser auf die Reise schickte und dieser letztlich Stefan Matteau bediente - 1:0.

Wichtig aus Mannheimer Sicht, dass die Adler durch Matthias Plachta nur 18 Sekunden später zum Ausgleich kamen (27.), ehe Szwarz in Überzahl zum 2:1 traf (35.) und damit ein optimales Comeback feierte. „Ein glücklicher Abpraller, aber natürlich fühlt sich so ein Tor bei der Rückkehr gut an“, sagte Szwarz.

Mit viel Wille und Leidenschaft sowie einem erneut abgeklärt auftretenden Adler-Schlussmann Arno Tiefensee, brachten die Mannheimer diesen Vorsprung über die Zeit. „Auf dem Weg zu einer Meisterschaft merkt man sich am meisten die Serien, die auf dem Weg dorthin sehr speziell sind“, schwärmte der zweifache Deutsche Meister Akdag nach dem Kraftakt und ergänzte: „Schon das Viertelfinale gegen Köln war körperlich super und hat sehr viel Spaß gemacht. Und diese Serie ist auch verrückt.“

So verrückt, dass French auf der Pressekonferenz abschließend betonte. „Wir wollen die Serie jetzt in Mannheim wieder ausgleichen und dann zu Hause gewinnen.“ Die Adler-Spieler möchten diesen Plan naturgemäß durchkreuzen und ihrerseits das gerade erst gewonnene Momentum weiter ausbauen.

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Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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