Eishockey

Adler Mannheim stechen beim Holzer-Coup die Konkurrenz aus

Von 
Christian Rotter
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Korbinian Holzer ist der nächste Nationalspieler, der in der kommenden Saison das Trikot der Adler Mannheim trägt. © City-Press

Mannheim. Im Sturm der Adler Mannheim sind für die neue Saison in der Deutschen Eishockey Liga noch einige Stellen offen, die Abwehr ist dagegen schon so gut wie komplett. Am Freitagmittag bestätigte der Club den Wechsel von Korbinian Holzer, über den diese Redaktion in dieser Woche bereits exklusiv berichtet hatte. Der 33-Jährige unterschrieb einen Vertrag bis 2023.

„Korbinian gehört zweifelsfrei zu den besten Verteidigern, die das deutsche Eishockey hervorgebracht hat. Er ist groß, räumt vor dem eigenen Tor bedingungslos auf und stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft“, wird Sportmanager Jan-Axel Alavaara in einer Mitteilung des Clubs zitiert: „Zudem ist er läuferisch und technisch gut ausgebildet und spielt einen guten ersten Pass. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung wird er mit Sicherheit eine Führungsrolle übernehmen und unsere Defensive weiter stabilisieren.“

Holzer wurde in München geboren und spielte in der DEL bereits für Düsseldorf (2007-2010). Den größten Teil seiner bisherigen Profikarriere verbrachte der heute 33-Jährige allerdings in Nordamerika. Von 2010 bis 2020 absolvierte er unter anderem 211 Spiele in der NHL, der besten Eishockey Liga der Welt (Toronto Maple Leafs, Anaheim Ducks, Nashville Predators). In der vergangenen Saison lief der Nationalspieler für Avtomobilist Yekaterinburg in der osteuropäischen KHL auf.

„Die Adler haben sich sehr um mich bemüht, das starke Interesse war von Beginn an zu spüren. In den Gesprächen hat mir Jan-Axel Alavaara die Perspektiven aufgezeigt, mir mitgeteilt, in welche Richtung es künftig gehen soll. Dass auch so viele jüngere Spieler nachkommen und integriert werden sollen, klang für mich ebenfalls sehr spannend. Zudem haben die Adler eine lange Tradition, spielen immer um den Titel. Es ist auch der Anspruch des Clubs, Jahr für Jahr Meister zu werden. Genauso habe ich den Anspruch, immer das Maximum aus mir und der Saison herauszuholen“, sagt Holzer.

Mit Thomas Larkin, Joonas Lehtivuori, Mark Katic, Sinan Akdag, Denis Reul, Moritz Wirth und eben Holzer ist die Abwehr der Adler, die in dieser Saison im Halbfinale an den Grizzlys Wolfsburg scheiterten, bereits gut bestückt. Dem Holzer-Zugang stehen bislang die Abgänge von Cody Lampl – die Straubing Tigers bestätigten den Transfer inzwischen –, Björn Krupp (Wolfsburg) und Craig Schira (zurück nach Schweden) gegenüber. Es ist gut möglich, dass vor dem für September geplanten Saisonstart noch ein ausländischer Verteidiger kommt.

Auch München interessiert

Die Mannheimer Abwehr kassierte in der vergangenen Spielzeit die wenigsten Gegentore. Mit Holzer verfügt sie über noch mehr physische Härte. Der Bayer, um dessen Dienste sich auch der Ligarivale EHC Red Bull München intensiv bemüht haben soll, ist ein Rechtsschütze und könnte damit die Position von Schira übernehmen.

Mit der Nationalmannschaft befindet sich Holzer zurzeit in der letzten Phase der Vorbereitung auf die WM in Lettland. Im Testspiel gegen Belarus setzte es am Freitag mit dem 1:4 (0:2 1:0, 0:2) die nächste Niederlage. „Wir hatten einen brutal schlechten Start ins Spiel“, kritisierte Bundestrainer Toni Söderholm. Ehe sich das DEB-Team versah, lag es schon mit 0:2 zurück. Nach Vorarbeit der Mannheimer Markus Eisenschmid und Matthias Plachta brachte der Nürnberger Daniel Schmölz Deutschland zwar auf 1:2 heran. Da Holzer die größte Ausgleichschance vergab (52.), lieb die Wende aber aus.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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