Mannheim. Die Hängepartie ist vorbei, die Adler Mannheim haben endlich Klarheit: Der Weg für Lean Bergmann in die Quadratestadt ist nicht nur frei, der 22-jährige deutsche Eishockey-Nationalspieler wird diesen auch einschlagen. „Ich gehe davon aus, dass wir ihn kriegen“, sagte Adler-Sportmanager Jan-Axel Alavaara auf Nachfrage dieser Redaktion am Sonntag und ergänzte zwei Sätze, die als Bestätigung betrachtet werden können: „Ich bin mir sicher, dass wir jetzt eine Lösung hinbekommen, Anfang dieser Woche werden wir die Vertragsfragen klären.“
Damit wird Bergmann zwei Jahre später als ursprünglich gedacht für die Adler sein Debüt in der Deutschen Eishockey Liga geben. Vor der Saison 2019/20 hatte er in Mannheim bereits einen Zweijahresvertrag unterschrieben und in der Vorbereitung auch für die Mannschaft von Trainer Pavel Gross gespielt, ehe er ein Angebot des NHL-Clubs San José Sharks über drei Jahre annahm. Nach Spielzeiten in Kalifornien wird Bergmann seine Zelte in Nordamerika – zumindest vorübergehend – wieder abbrechen. Am Freitag hatten die Sharks bekanntgegeben, dass sie sich mit dem 22-Jährigen auf eine Auflösung des ursprünglich bis 2022 datierten Kontrakts verständigt haben. Und da am Samstag kein NHL-Konkurrent zugriff, können nun die Adler Nägel mit Köpfen machen. „Für uns war wichtig, dass wir die Regeln einhalten: Bevor wir Lean unter Vertrag nehmen, musste mit den Sharks und der NHL alles final geklärt sein“, betonte Alavaara.
Starkes erstes Profijahr
Bergmann zählt zu den größten deutschen Talenten seines Jahrgangs. Bei der WM in Riga, die das DEB-Team auf Rang vier abschloss, kam er in sechs Partien zum Einsatz (ein Tor). Für den Linksschützen ist Mannheim kein neues Pflaster: Bevor es ihn im Alter von 15 Jahren nach Schweden zog, spielte Bergmann in der Schüler-Bundesliga für den Mannheimer ERC. In seiner ersten Profisaison (2018/19) erzielte der ehrgeizige Angreifer satte 20 DEL-Treffer für die Iserlohn Roosters. In den zurückliegenden beiden Jahren in Kalifornien brachte er es auf 13 NHL-Einsätze (eine Vorlage), größtenteils spielte er aber in der unterklassigen American Hockey League für die San Jose Barracuda.
„Dass Lean jetzt für uns spielen wird, heißt noch lange nicht, dass er schon sein letzten NHL-Spiel absolviert hat“, unterstrich Alavaara. „Er ist erst 22 Jahre alt – und wenn er bei uns überzeugt, macht er sich vielleicht auch wieder interessant für die beste Eishockey-Liga der Welt.“ Klar ist aber: Zumindest in der Saison 21/22 wird Bergmann das Adler-Trikot tragen. Alavaara sagte auf Nachfrage, dass ein Vertrag über ein oder zwei Jahre realistisch sei. Und der Sportmanager betonte: „Mit Lean stehen 13 gestandene Stürmer unter Vertrag, unsere Kaderplanung ist damit vorerst abgeschlossen.“
NHL-Talentziehung ohne Elias
Eine andere – etwas überraschende – Entwicklung nahm Alavaara am späten Samstagabend ebenfalls zur Kenntnis: Beim NHL-Draft fiel der Name von Florian Elias nicht. Während sich die Edmonton Oilers die Rechte an Luca Münzenberger von den Kölner Haien sicherten (90. Position) und Haakon Hänelt von den Eisbären Berlin bei den Washington Capitals landete (151. Stelle), wurde der 18-jährige Adler-Stürmer nicht gezogen. „Ich war davon ausgegangen, dass Flo kleine Chancen hat, in der sechsten oder siebten Runde gedraftet zu werden. Ich weiß, dass ihn einige NHL-Clubs beobachtet haben“, sagte Alavaara: „Aber auch für ihn ist die NHL-Tür noch nicht zu. Bei einer überragenden Saison für uns ist für ihn noch alles möglich. Die Entwicklung von solch jungen Spielern verläuft häufig mit unterschiedlicher Geschwindigkeit.“
Mir rasantem Tempo geht es nun in Mannheim Richtung Saisonstart am 10. September in Straubing. Am Wochenende sind auch die ausländischen Spieler eingetroffen – mit einer Ausnahme: Ilari Melart wird etwas später eintreffen. „Er ist gerade zum zweiten Mal Vater geworden. Es ist doch klar, dass er sicherstellen muss, dass bei seiner Frau und seinen Kindern alles läuft, bevor er zu uns kommt. Spätestens zum kurzen Trainingslager in der Schweiz wird er dabei sein“, erklärte Alavaara.
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