Köln. Die Adler Mannheim haben eine verkorkste Hauptrunde in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit einem dicken Ausrufezeichen abgeschlossen. Mit dem 6:1 (2:1, 2:0, 2:0)-Erfolg bei den Kölner Haien zog die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins am Freitag an den Domstädtern vorbei auf den siebten Tabellenplatz.
In den Pre-Play-offs treffen die Adler damit auf die Nürnberg Ice Tigers. Spiel eins der Serie „Best of Three“ – zwei Siege sind zum Viertelfinaleinzug nötig – findet schon am Sonntag (16.30 Uhr) in Mannheim statt. Sollten sich die Blau-Weiß-Roten durchsetzen, wartet in der Runde der Top Acht DEL-Rekordmeister Eisbären Berlin.
Wichtiger Sieg der Adler Mannheim gegen die Kölner Haie
„Dieser Sieg war sehr, sehr wichtig“, sagte Adler-Torhüter Arno Tiefensee. „Wir wollten mit einem guten Gefühl in die Play-offs gehen – und das haben wir geschafft.“ Eakins setzte seine Ankündigung in die Tat um und schonte mit John Gilmour und Tom Kühnhackl zwei Spieler.
Der angeschlagene Markus Hännikäinen blieb ebenfalls außen vor. Jordan Murray und Tyler Gaudet kehrten ins Team zurück, Jordan Szwarz war nach seiner Verletzungspause wieder fit. Zwischen den Pfosten erhielt Tiefensee den Vorzug vor Felix Brückmann.
Kölner Haie – Adler Mannheim
- Die Adler: Tiefensee – Gawanke, Jokipakka; Holzer, Murray; Reul, Thompson; Pilu – Plachta, Vey, Wolf; Fischbuch, Gaudet, Bennett; Szwarz, Loibl, Maximilian Eisenmenger; Proske, MacInnis, Thiel.
- Tore: 1:0 Bast (6:00), 1:1 Fischbuch (12:31), 1:2 Jokipakka (18:23), 1:3 Plachta (24:32), 1:4 Fischbuch (25:16), 1:5 MacInnis (48:39), 1:6 Fischbuch (54:41).
- Schiedsrichter: Andris Ansons und Gordon Schukies.
- Zuschauer: 18 600 (ausverkauft).
- Strafminuten: Köln 8 – Mannheim 6.
- Nächstes Spiel, Pre-Play-off-Auftakt: Adler – Nürnberg Ice Tigers (Sonntag, 16.30 Uhr/SAP Arena).
Die Adler begannen durchaus engagiert. Daniel Fischbuch scheiterte an Haie-Torhüter Mirko Pantkowski (5.), Verteidiger Fabrizio Pilu schaltete sich in den Angriff ein, fand die Lücke aber nicht (6.). Die Mannheimer gerieten jedoch aus dem Tritt.
Sie vergaßen Jason Bast, sein Schuss schlug zum 1:0 für Köln hinter Tiefensee ein (7.). Danach präsentierte sich die Adler-Defensive völlig konfus. Greg MacLeod setzte den Puck an die Latte, beim Nachschuss von Alexandre Grenier war Tiefensee zur Stelle (beides 10.).
Beim Führungstreffer der Adler war Glück im Spiel
Mit einer Einzelaktion zog Fischbuch die Blau-Weiß-Roten aus dem Loch. Der Außenstürmer schnappte sich in der eigenen Zone die Scheibe, schaltete den Turbo ein, ließ alle Kölner stehen und Pantkowski keine Abwehrchance – 1:1 (13.). „Keaton Thompson hat mich perfekt bedient. Ich habe die Lücke gesehen und versucht, durchzuziehen“, schilderte Fischbuch sein Tor.
Hinten blieben die Adler allerdings anfällig. Keiner griff Grenier an, Tiefensee war Endstation (18.). Etwas Glück war beim Mannheimer Führungstreffer im Spiel. Leon Gawanke passte zu Jyrki Jokipakka. Der Finne bugsierte den Puck in die Gefahrenzone, von David McIntyres Schlittschuh sprang er ins eigene Netz, nun hatte das Eakins-Team die Nase vorn (19.).
Eine Powerplay-Situation sollte den Adlern noch mehr Wind unter den Flügeln verleihen – doch danach sah es zunächst nicht aus. Als Kölns Jan Luca Sennhenn auf der Strafbank saß, spielten die Mannheimer mit dem Feuer. Gleich zweimal bot sich den Haien die große Chance auf einen Unterzahltreffer. Nach McIntyres Pass traf Bast nur Gawanke (23.), gegen Brady Austin klärte Ryan MacInnis in letzter Not (24.).
Doch auch die Domstädter leisteten sich unerklärliche Aussetzer. Bereits in Unterzahl leisteten sie sich einen Wechselfehler. Für 29 Sekunden durften die Gäste mit zwei Mann mehr ran – und ließen sich nicht zweimal bitten. Nach Pass von Linden Vey schweißte Matthias Plachta den Puck zum 3:1 für die Adler ins Netz (25.), nur 44 Sekunden später hieß es gar 4:1. Jokipakka legte ab auf Fischbuch, der direkt abzog und Pantkowski überwand (25.).
Das Eakins-Team investierte in dieser Phase der Partie mehr. Ein Schuss von Thompson traf Kris Bennett in der Kniekehle (28.). Der Kanadier schüttelte sich aber nur kurz und meldete sich kurz darauf wieder zurück. Und die Haie? Die brauchten ein wenig, um Tempo aufzunehmen. Maxi Kammerer verpasste in Überzahl das 2:4 (36.), auf der Gegenseite strich der Schuss von Stefan Loibl knapp vorbei (40.).
Fischbuch macht gegen die Haie Hattrick perfekt
Köln wollte es in der mit 18 600 Zuschauern ausverkauften Arena noch einmal wissen. Mannheim stand in der Defensive nun aber kompakt, den Rest fischte Tiefensee weg. Einen Lapsus von Pantkowski nutzten die Adler zur endgültigen Entscheidung. Der Haie-Torhüter wollte die Scheibe hinter dem eigenen Kasten stoppen, die Aktion geriet zur perfekten Vorlage für MacInnis, der den Puck nur noch im leeren Tor ablegen musste – 5:1 für Mannheim (49.).
Fischbuch setzte noch einen drauf und sich die Krone auf. Er hatte auch die Option zu passen, nahm das Herz aber selbst in die Hand und netzte zum 6:1 ein (55.). Nun flüchteten die ersten Haie-Fans entsetzt aus der Halle.

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