Straubing. Die Adler Mannheim haben einen Charaktersieg eingefahren. Bei den Straubing Tigers setzte sich die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins am Donnerstagabend in der Deutschen Eishockey Liga mit 5:3 (4:0, 0:2, 1:1) durch. „Grundlage des Erfolgs war unser überragendes erstes Drittel. Danach haben wir den Fuß ein bisschen vom Gas genommen“, sagte Tom Kühnhackl am Mikrofon von „MagentaSport“.
In den vergangenen Tagen hatten die Adler einige Nackenschläge einstecken müssen. Gegen Schwenningen verspielten sie einen sicher geglaubten Sieg; am Mittwoch vermeldete der Club, dass Kris Bennett und Linden Vey für jeweils sechs Wochen ausfallen würden.
Dabei war das Lazarett mit Tyler Ennis, Ryan MacInnis und Matthias Plachta ohnehin schon gut gefüllt. Wie sollten sie bei diesen Vorzeichen beim Tabellendritten bestehen? So, wie sie das im ersten Drittel demonstrierten: Zehn Mal schossen die Mannheimer aufs Tor, viermal waren sie erfolgreich.
Gilmour schnürt Doppelpack
Vom Eröffnungsbully an zeigten die Blau-Weiß-Roten, dass sie nicht kleinbeigeben wollten. David Wolf prüfte Hunter Miska im Straubinger Kasten schon nach 18 Sekunden zum ersten Mal, in der vierten Minute war es so weit: Stefan Loibl legte ab zu Tom Kühnhackl, der direkt abzog und zur Adler-Führung traf.
Mit einem Doppelpack sorgte John Gilmour für noch entspanntere Gesichter auf der Adler-Bank. Erst zielte der Verteidiger nach Vorarbeit von Markus Hännikäinen genau (9.), dann netzte er mit Ablauf einer Straubinger Strafe nach Pass von Jordan Szwarz ein (11.) - die Adler lagen mit 3:0 in Führung.
Die Tigers blieben aber dran, weil die Mannheimer nicht fehlerfrei auftraten. Michael Clarke fand in Arno Tiefensee seinen Meister (12.), dann fuhren die Schiedsrichter Sirko Hunnius und Ansons zum Videobeweis. Was war passiert? Wolf ließ sich zu einer Schlägerbewegung in Richtung Tigers-Bank hinreißen, die Unparteiischen entschieden auf Stockstich und schickten Wolf mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe vorzeitig unter die Dusche (13.).
Mannheim überstand aber nicht nur die fünfminütige Unterzahl, sondern legte einen weiteren Treffer nach. Hännikäinen behauptete den Puck und brachte ihn vors Tor. Dort drückte ihn Yannick Proske über die Linie (19.). Kein Wunder, dass Gilmour in der ersten Pause zufrieden war: „Das war ein tolles erstes Drittel. Bei meinen beiden Toren haben es mir meine Teamkollegen mit starken Pässen einfach gemacht.“
Straubings Trainer Tom Pokel reagierte. Nachdem er nach dem 0:3 schon früh eine Auszeit genommen hatte, wechselte er nun den Torhüter: Florian Bugl übernahm für Miska und verhinderte gegen Proske gleich das 0:5 (25.). Stattdessen meldeten sich die Tigers zurück, Justin Braun verkürzte auf 1:4 (26.). Und da Denis Reul mit einem verdeckten Schuss (31.) und Hännikäinen (33.) das 1:5 liegenließen, schepperte es auf der anderen Seite: Mark Zengerle brachte Straubing auf 2:4 heran (33.).
Adler schwächeln am Ende
Aus Mannheimer Sicht wurde es nun eine Kraftfrage. In der defensiven Zone stimmten die Abstände nicht mehr so gut wie in der Anfangsphase. Angriff auf Angriff rollte auf das Tor von Tiefensee. Gegen Justin Scott behielt er die Oberhand (42.), Kühnhackl blockte einen Schuss von Nicolas Mattinen (45.), auch Cody Lampl drehte verzweifelt ab (45.).
Es gab kaum noch Entlastungsangriffe der Adler. Bei einem der wenigen fand Hännikäinen die Lücke nicht (46.). Das rächte sich. Mit der Rückhand „warf“ Tim Brunnhuber die Scheibe Richtung Tor, aus der Luft beförderte sie Philip Samuelsson über die Linie (47.).
Die Adler mussten den nächsten Tiefschlag verkraften. Szwarz blieb nach einem Bully in der eigenen Zone angeschlagen auf dem Eis liegen. Später konnt der Kanadier aber wieder mitwirken. Die Adler hatten den nächsten Wirkungstreffer auf dem Schläger. Nach einem Doppelpass mit Kühnhackl traf Daniel Fischbuch den Pfosten (52.).
Szwarz ließ die Entscheidung ebenfalls liegen, erneut rettete das Gestänge für Straubing (57.). Gut zwei Minuten vor dem Ende nahm Pokel seinen Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Das nutzte der unermüdlich rackernde Hännikäinen zur Entscheidung, der Finne traf ins leere Tor zum 3:5 (59.).
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