Mannheim. Es ist keine normale Saison in der Deutsche Eishockey Liga. Spiele fallen coronabedingt aus, ganze Mannschaften befinden sich tagelang in Quarantäne. Die Folgen bekommen auch die Adler Mannheim zu spüren, die nicht nur Probleme haben, in Fahrt zu kommen, sondern nun auch vier Spiele in sechs Tagen absolvieren müssen. Das erste ist das Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings am Dienstag (19.30 Uhr). „Wir wollen uns vom Engagement und von der Energie her besser präsentieren als zuletzt gegen Bietigheim“, gibt Cheftrainer Pavel Gross die Richtung vor.
Wenn man im Eishockey über eine Saison spricht, fällt oft das Wort Marathon. Denn es ist meistens ein langer Weg, eine regelrechte Tortur, bis man am Ende – eventuell – den Meisterschaftspokal in Händen halten darf. Das ist in dieser Saison nicht anders. Nur: Die Wegstrecke ist unberechenbarer geworden.
Enger Terminplan
Die Hauptrundenpartien wurden wegen Aufsteiger Bietigheim und der damit verbundenen Aufstockung auf 15 Mannschaften schon vor der Saison von 52 auf 56 erhöht. Tatsächlich austragen werden diese 56 Spiele coronabedingt aber nur die wenigsten Teams. Zum Nachholen fehlt oft schlicht die Zeit. Und falls sie doch noch ausgespielt werden, dann mitten in der Woche, was jetzt auch auf die Adler zutrifft.
Nach der Partie gegen Schwenningen wartet bereits einen Tag später die Partie in Iserlohn (19.30 Uhr). Am Freitag empfangen die Blau-Weiß-Roten Bremerhaven in der SAP Arena und treten sonntags dann bei eben jenen an der Nordseeküste an. Es ist ein Zwischenspurt, den die Mannheimer in diesem Marathon-Geschäft absolvieren müssen. Einer, in dem sich der Tabellenvierte aber auch Verfolger Straubing durch Siege vom Hals halten kann. „Wir werden gucken, dass wir frisch bleiben. Dass wir viel mit unseren vier Reihen rotieren. Also die jeweiligen Wechsel kurz halten“, betont Gross.
Der 53-Jährige teilt mit seinem Co-Trainer Mike Pellegrims auch dieses Jahr die Saison in Fünf-Spiele-Abschnitte ein, um dann kleine Zwischenbilanzen zu ziehen. Das, was sie zuletzt gesehen haben, hat ihnen so kurz vor dem Play-off-Start aber nicht zwingend gefallen. „Wir brauchen mehr Energie, wir brauchen mehr Tempo und müssen viel bissiger in die Zweikämpfe gehen“, fordert Gross und ergänzt: „Die Jungs müssen in denen ja niemanden verletzten, überhaupt nicht, aber sie müssen diese Duelle einfach konsequent gewinnen. Ansonsten kannst du mit dem Puck nichts kreieren und bist nur im Rückwärtsgang.“
Holzers Einsatz unwahrscheinlich
Neben der nötigen Einstellung und Physis ist von den Adlern in den kommenden Partien aber auch wieder mehr Cleverness gefragt. Denn so viele vermeidbare Strafzeiten wie zuletzt können sich die Mannheimer nicht dauerhaft erlauben. „Bietigheim hat das im Powerplay schon sehr gut gemacht, und wir treffen jetzt auch wieder auf Mannschaften, die den Puck in eigener Überzahl sehr gut bewegen“, warnt Gross.
Ob Korbinian Holzer beim Umsetzen der Trainervorgaben mithelfen kann, ist allerdings fraglich. Der Defensivspezialist verletzte sich am vergangenen Freitag gegen Bietigheim und wird nun durch eine MRT-Untersuchung weiter durchgecheckt. Die Adler haben bereits reagiert und in Arkadiusz Dziambor einen Ersatz vom Kooperationspartner Heilbronn zurückbeordert.
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