Mannheim. Die Adler Mannheim stehen vorzeitig im Achtelfinale der Champions Hockey League. Am vierten von fünf Vorrundenspielen besiegte die Mannschaft von Johan Lundskog die Roun Dragon aus Frankreich mit 3:2 (2:2, 0:0, 1:0), taten sich dabei aber vor allem in der Chancenverwertung oft schwer.
Der Sturm der Adler stellte sich nach der Verletzung von Matthias Plachta sowie der Vertragsauflösung von Taro Jentzsch quasi von selbst auf. Lundskog nutzte die Gelegenheit, um die Reihen im Vergleich zum vergangenen Sonntag gegen die Augsburger Panther durcheinanderzuwirbeln. So stürmte beispielsweise Linden Vey zwischen Tom Kühnhackl und Kris Bennett, in der Verteidigung durfte sich der erst 18-jährige Paul Mayer größtenteils neben Routinier Korbinian Holzer probieren, während Fabrizio Pilu eine Pause bekam.
Frühe Führung
Ein Maßnahme, die zunächst ihre Wirkung nicht verfehlte. Gerade einmal 33 Sekunden waren gespielt, da zog Vey per Schlagschuss ab. Rouen-Torwart Matija Pintaric war aber auf dem Posten (1.). Doch die Mannheimer blieben dran. Als Loic Lamperier wenig später auf die Strafbank musste, benötigten die Adler nur fünf Sekunden, ehe der Puck hinter der Linie lag. Jordan Murray zog einfach mal ab, ein Gegenspieler fälschte ab und erwischte Pintaric damit auf der falschen Kufe – 1:0 (2.).
Die Adler ließen in der Folge zwar Puck und Gegner gut laufen, es dauerte allerdings, bis sie sich gute Möglichkeiten herausspielen konnten. Entsprechend dauerte es auch bis zur 12. Minute, ehe die Blau-Weiß-Roten das 2:0 bejubeln durften. Nach starker Vorarbeit von Tyler Gaudet, der zunächst den Puck gut ins gegnerische Drittel brachte und dann sehenswert vors Tor ablegte, jagte David Wolf das Spielgerät zum 2:0 in die Maschen (12.).
Das Problem: Die bislang harmlos agierenden Franzosen fanden einen Weg zurück in die Partie. In der heimischen Liga noch unbesiegt, zeigten die „Drachen“, warum sie in der Heimat vor allem für ihr starkes Überzahlspiel gefürchtet sind. Als Adler-Verteidiger Murray auf der Sünderbank saß, lief der Puck so gut von Schläger zu Schläger, dass selbst die in Unterzahl normalerweise stabil stehenden Mannheimer nicht mehr hinterherkamen. Letztlich wurde Lamperier, der die Hartgummischeibe nur noch am genauso macht bis zu diesem Zeitpunkt beschäftigungslosen Adler-Schlussmann Arno Tiefensee vorbei schieben musste, vor dem Tor freigespielt – 1:2 (16.). Nur 93 Sekunden holte Tiefensee den Puck erneut aus seinem Kasten, wieder war es Lamperier. Die Blau-Weiß-Roten bekamen den Puck nicht vor dem eigenen Tor nicht geklärt, Lamperier stand goldrichtig und hob ihn zum 2:2 unter die Latte (17.).
Nach dem zweiten Drittel gaben die Adler laut offizieller Statistik 38 Schüsse auf das Tor von Rouen ab, diese wiederum nur 13 auf jenes der Mannheimer. Auf der Anzeigetafel stand aber auch nach 40 Minuten weiterhin ein 2:2. Zum einen, weil die Blau-Weiß-Roten, bei denen Angreifer Ryan MacInnis angeschlagen nicht weiterspielen konnte, teils zu kompliziert spielten, zum anderen, weil sie sich bei ihrem Schlussmann Tiefensee bedanken konnten. Denn Rouen hatte zwar nicht viele Chancen, doch jedes Mal, wenn sie die Mannheimer unter Druck setzen konnten, bekamen diese chronische Zuordnungsprobleme in der Defensive. Stark, wie Tiefensee gegen den allein heranstürmenden Quentin Tomasino die Ruhe behielt (39.). Doch auch Pintaric hatte bei den zahlreichen Adler-Möglichkeiten stets das letzte Wort.
Das sollte sich erst im dritten Drittel ändern – auch wenn dafür eine Überzahlsituation nötig war. Jordan Szwarz spielte Gaudet am langen Pfosten frei und Letzterer hämmerte den Puck zum 3:2 unhaltbar in die Maschen (52.). Das Achtelfinale war damit gebucht.
Drittelergebnisse: 2:2, 0:0, 1:0. Die Adler: Tiefensee – Reul, ...
Drittelergebnisse: 2:2, 0:0, 1:0.
Die Adler: Tiefensee – Reul, Murray; Holzer, Mayer; Goldin, Gilmour; Jokipakka –Kühnhackl, Vey, Bennett; Fischbuch, Szwarz, Hännikäinen; Loibl, Gaudet, Wolf; Thiel, Eisenmenger, MacInnis.
Tore: 1:0 Murray (01:55), 2: Wolf (11:44), 2:1 Lamperier (15:08), 2:2 Lamperier (16:41), 3:2 Gaudet (51:20).
Schiedsrichter: André Schrader und Gordon Schukies.
Zuschauer: 7172.
Strafminuten: Mannheim 6 – Rouen 10.
Nächstes Spiel: Pinguins Bremerhaven – Adler (Freitag, 19.30 Uhr).
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