Köln. Nach dem ersten Dämpfer in der noch jungen Saison der Deutschen Eishockey Liga fand Stefan Loibl ehrliche Worte. „Das war nicht ausreichend von uns“, sagte der Angreifer der Adler Mannheim nach der 1:3 (0:1, 1:0, 0:2)-Niederlage am Sonntagnachmittag bei den Kölner Haien. Loibl nannte auch zwei Gründe, warum es nicht für Punkte reichte: „Wir haben zu viele Strafen genommen und unsere Chancen nicht so verwertet wie erhofft.“
Adler-Trainer Dallas Eakins setzte auf das fast identische Personal wie beim 4:3-Auftaktsieg am Freitag gegen Schwenningen. Die Stürmer Samuel Soramies und Eric Uba pausierten, die einzige Veränderung gab es im Tor: Arno Tiefensee ersetzte Felix Brückmann.
Obwohl die Adler ein frühes Powerplay zugesprochen bekamen, fanden sie im ersten Drittel in der Offensive kaum statt. Das lag an zwei Faktoren: Zum einen hatten sie zu wenig Zug zum Tor, zum anderen kassierten sie zu viele Strafen. Einige davon fielen in die Kategorie „musst du nehmen“, andere waren aber völlig überflüssig. So entstand auch der Rückstand aus einer Unterzahlsituation: Alexandre Grenier zog aus dem Handgelenk ab und traf ins lange Eck zum 1:0 für Köln (16.).
Adler nutzen frühes Powerplay nicht
Dabei hatten die Mannheimer einen ordentlichen Auftakt erwischt, Matthias Plachta scheiterte in Überzahl an Mirko Pantkowski (2.). Das änderte aber nichts an der Tatsache, dass die Haie – auch bedingt durch vier Powerplaymöglichkeiten – einwenig mehr Torgefahr versprühten. Nick Bailen verpasste das 1:0 am langen Pfosten (6.), nach einem Fehler von Tobias Fohrler war Tiefensee gegen Grenier zur Stelle (11.).
Lange stand die Unterzahl-Box der Blau-Weiß-Roten gut. Nach einem starken Pass von Tom Kühnhackl hatte Stefan Loibl sogar die Gelegenheit zum Shorthander, er wurde aber vor dem gezielten Abschluss per Foul gestoppt (11.). Das Mannheimer Spiel mit dem Feuer ging allerdings nicht gut. Als Jyrki Jokipakka wegen eines Stockschlags in der Kühlbox saß, schlug Grenier zu. „Wir dürfen nicht so viele Strafen nehmen“, sagte Adler-Verteidiger John Gilmour in der ersten Pause. Er hätte auch darauf hinweisen können, mehr Offensive kreieren zu müssen: Drei Torschüsse in den ersten 20 Minuten waren zu wenig.
Nach dem Weckruf durch Maximilian Kammerer – der verdeckte Schuss des Kölners klatschte an die Latte (23.) – schalteten die Adler einen Gang hoch. Sie agierten disziplinierter, hatten aber in der 25. Minute doppeltes Alu-Pech. Nick Cicek und John Gilmour trafen nur den Pfosten. Der Ausgleich lag in der Luft, fiel noch nicht, weil Kris Bennett den Pass suchte, statt abzuziehen (27.). Das 1:1 war aber nur aufgeschoben, nicht aufgehoben: Die Mannheimer schalteten schnell um. Pantkowski bekam den Schuss von Leon Gawanke nicht zu fassen, Luke Esposito setzte nach und hob die Scheibe mit der Rückhand sehenswert unter die Latte (33.). Die Kölner schüttelten sich und hatten durch Justin Schütz die zweite Führung auf dem Schläger, Tiefensee machte aber die Schotten dicht (38.).
Kammerer nutzt einen Puckverlust von MacInnis zum 2:1
Die Partie hätte auf beide Seiten kippen können, doch die Mannheimer machten den einen Fehler zu viel und haderten im Schlussabschnitt auch mit Entscheidungen der Unparteiischen. MacInnis sprang der Puck über den Schläger, Kammerer nutzte Tiefensee aus spitzem Winkel als Bande – 2:1 (46.). Immer dann, wenn das Eakins-Team hinten lag, hatte es seine besten Phasen. Gilmour zog ab, Pantkowski suchte die Scheibe, drin war sie nicht (47.).
In Unterzahl fingen sich die Adler das entscheidende 1:3, beide Strafen waren fragwürdig. Fohrler wurde wegen eines vermeintlichen Beinstellens rausgeschickt, dann beförderte Loibl den Puck über die Bande. Für 44 Sekunden waren die Mannheimer zwei Mann weniger. Lange verteidigten sie das Tor mit vereinten Kräften, gegen den abgefälschten Schuss von Adam Alquist war Tiefensee chancenlos (52.).
„Ich habe den Puck ja nicht mit Absicht über die Bande geschossen, sondern wollte den Pass abfangen. Wenn das die Regel ist, ist das halt die Regel“, sagte Loibl am Mikrofon von MagentaSport mit etwas Unverständnis. Das Foul von Frederik Storm an Gilmour übersahen die Schiedsrichter Andre Schrader und Benjamin Hoppe zwar, dennoch durften die Adler in der Schlussphase noch zweimal in Überzahl ran. Der Anschlusstreffer fiel aber nicht mehr, weil den Mannheimer mit einem Mann mehr auf dem Eis die nötige Zielstrebigkeit fehlte.
Drittelergebnisse: 1:0, 0:1, 2:0. Die Adler: Tiefensee – ...
Drittelergebnisse: 1:0, 0:1, 2:0.
Die Adler: Tiefensee – Fohrler, Gilmour; Gawanke, Cicek; Pilu, Jokipakka – Szwarz, Reichel, Hännikäinen; Plachta, Michaelis, Esposito; Kühnhackl, Loibl, Heim; Fischbuch, MacInnis, Bennett; Proske.
Tore: 1:0 Grenier (15:34), 1:1 Esposito (32:18), 2:1 Kammerer (45:54), 3:1 Almquist (51:23).
Schiedsrichter: Andre Schrader und Benjamin Hoppe.
Zuschauer: 16 489.
Strafminuten: Köln 16 – Mannheim 18.
Nächstes Spiel: Fischtown Pinguins Bremerhaven – Adler (Sonntag, 29. September, 14 Uhr).
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