Basketball

Siegesserie wird langsam „unheimlich“

Beim 107:101 der Würzburg Baskets in Tübingen erzielte Otis Livingston II 42 Punkte – das hat in der BBL seit 2003 niemand mehr geschafft

Von 
Paul von Brandenstein
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Zusammen erzielten sie 73 Punkte: Der Puertoricaner Jhivvan Jackson (links) machte für Tübingen 31 Punkte, der Amerikaner Otis Livingston II (rechts) für Würzburg sogar 42. Seit über 20 Jahren traf in der BBL niemand häufiger in einem Spiel. © Heiko Becker

Tigers Tübingen – Würzburg Baskets 101:107 v. V.

(19:19, 22;19, 24:24, 22:25, 14:20)

Tübingen: Jackson (31 Punkte/davon 7 Dreier), Boeheim (21/2), Darko-Kelly (12/3), Helmanis (10), Seric (9), Ersek (5/1), Masters (5), Lanmüller (3), Otto (3/1), Philipps (2).

Würzburg: Livingston II (42/4), Welp (14/2), Klassen (14/1), Washington (13/1), Bess (9/1), Perry (9/1), Ugrai (6/1), Little, Hoffmann.

Zuschauer: 2428.

Langsam wird die Siegesserie der Würzburg Baskets in der Bundesliga „unheimlich“. Das 107:101 nach Verlängerung bei Aufsteiger Tigers Tübingen war bereits der siebte Sieg in Serie. Damit ist die Truppe von Headcoach Sasa Filipovski derzeit die „heißeste Nummer“ der gesamten BBL. Selbst der haushohe Titelfavorit FC Bayern München kommt gegenwärtig nur auf sechs Siege in Serie.

Die Würzburger haben sich inzwischen auf den vierten Tabellenplatz der Bundesliga vorgearbeitet. Jetzt haben sie sogar die Chance, Klubgeschichte zu schreiben: Mehr als zehn Würzburger Siege gab es in einer Bundesliga-Vorrunde nämlich noch nie. Am Sonntag spielen die Baskets bei Alba Berlin und am Wochenende darauf geht es zu den Rostock Seawolves, die als sehr heimstark gelten. Außerdem steht aus der Vorrunde noch das Heimspiel gegen die BG Göttingen an, doch diese Partie ist immer noch nicht terminiert.

Es ist wahrlich nicht so, dass die Siege der Würzburger eine Selbstverständlichkeit wären. In den vergangenen drei Auswärtsspielen (in Crailsheim, in Bamberg und jetzt in Tübingen) lagen die Baskets jeweils im letzten Viertel noch in Rückstand, teilweise sogar relativ klar. Es hätte statt dreier Siege durchaus auch drei Niederlagen geben können. Die Tatsache, dass die Partien allesamt noch „gedreht“ wurden, zeigt zum einen, dass die Mannschaft eine tolle Moral besitzt, und zum anderen, dass die Jungs derzeit vor Selbstvertrauen nur so strotzen.

Dominierender Spieler in Tübingen war wieder einmal Point Guard Otis Livingston II, der 42 Punkte erzielte, davon 23 nach der 35. Spielminute. Seit 2003 hat kein Spieler in der BBL mehr Punkte in einer Partie erzielt als er. Der letzte, dem dieses „Kunststück“ gelang, war der US-Boy Bjorn-Aubre McKie, der damals für Gießen spielte. „Es war aber keine One-Man-Show, auch wenn ich viele Punkte gemacht habe, sondern es war ein Sieg der ganzen Mannschaft“, so Livingston II.

Redaktion Sportredakteur Fränkische Nachrichten Tauberbischofsheim

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