Fußball-Oberliga

So kam es zum Wechsel im VfR-Tor

Der VfR Mannheim gewinnt 2:0 in Backnang. Eine Personalie sorgt für Aufsehen.

Von 
Reiner Bohlander
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Pasqual Pander (rechts) setzt sich durch. © Edmund Nohe

Mannheim. Fußball-Oberligist VfR Mannheim ist nach der Heimniederlage gegen den Aufstiegsaspiranten FC 08 Villingen in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Der 2:0 (1:0)-Sieg bei der TSG Backnang am Samstag war vielleicht eine der besten Leistungen des Liganeulings auf fremdem Platz. Durch den Dreier kletterte der VfR zugleich auf den siebten Tabellenrang. „Wir sind voll im Soll, ich bin sehr zufrieden“, lobte Interimscoach Hakan Atik.

Wechsel im Tor

Vor der Partie hatte der Sportliche Leiter eine überraschende Entscheidung getroffen. Paul Lawall, der in der vergangenen Saison bei der Verbandsliga-Meisterschaft der Rasenspieler eine tragende Rolle spielte und bis Samstag 17 von 18 Oberligaspiele zwischen den Pfosten des VfR-Gehäuses absolvierte, fand sich plötzlich auf der Bank wieder. Für ihn stand Ugur Can Tayar im Tor. Und der Keeper, auf dessen Trikotrücken die eins steht, blieb auch fehlerfrei.

Ein bisschen hatte sich der Torwartwechsel angebahnt. Lawall wirkte in dieser Spielzeit nicht mehr so souverän wie noch in der Vorsaison. Der 26-Jährige machte einige Fehler, die dann zumeist auch prompt zu Gegentreffern führten. Bei der Niederlage zuletzt gegen Villingen kassierte der Keeper ein Freistoßtor in der Nachspielzeit, das vermeidbar schien. Atik hatte das 1:2 danach als „Torwartfehler“ bezeichnet. Nun reagierte der Sportliche Leiter auf der Torhüterposition.

„Wir haben insgesamt sehr wenige Torchancen für den Gegner zugelassen. Aber bei dem, was dann auf unser Gehäuse kam, war Ugur Can Tayar sehr sicher und souverän“, urteilte Atik.

Bei einem einmaligen Wechsel wird es wohl nicht bleiben. Der Sportliche Leiter kündigte für sein wohl vorerst letztes Spiel als verantwortlicher Trainer des VfR am Sonntag gegen den Tabellenzweiten 1. Göppinger SV an: „Ugur wird auch im nächsten Spiel im Tor stehen, ganz sicher.“ Ob es in der Winterpause dann einen offenen Kampf um die Nummer eins im Kasten der Rasenspieler gibt? Das dürfte dann wohl der neue Trainer, den die Mannheimer voraussichtlich im Dezember präsentieren, entscheiden.

Erfreulich ist für den VfR, dass er sich immer weiter von der Abstiegszone entfernt und dass Angreifer Justin Neuner immer besser wird. Der Mann mit der Trikotnummer neun hat sich mittlerweile zum Knipser entwickelt. In Backnang gelangen dem 23-Jährigen, der vor der Runde vom pfälzischen Oberligisten FV Dudenhofen kam, die Ligatreffer acht und neun – zunächst per Kopfball (11.) und dann mit einem Schuss aus 18 Metern (55.).

In seinen zurückliegenden neun Spielen hat er damit siebenmal getroffen. Zur Erinnerung: Vor sechs Wochen hatte der VfR noch verzweifelt nach einem Mann gesucht, der die Tore erzielt. Neuner scheint es nun zu sein. Dennoch schaut sich der Aufsteiger nach Informationen dieser Redaktion nach einem weiteren Angreifer um. Was der Oberligist in der Winterpause in Sachen Personal machen wird, will der VfR laut seines Sportvorsitzenden Serkan Zubari nach der Beantwortung der Trainerfrage bekannt geben.

TSG Backnang: Caruso – Geldner, Sadler, Hoffmann (57. Pöhler), ...

TSG Backnang: Caruso – Geldner, Sadler, Hoffmann (57. Pöhler), Schwemmle – Leuze (69. Landeka), Ticha, Mollo, Hornek– Terpsiadis, Mahler.

VfR Mannheim: Tayar – Becker, Djengoue, Lado Okoro, Denefleh – Szarka, Polat (89. Jüllich) – Titsch Rivero (76. Gurley), Maloku (36. Pander) – Sahiti (76. Ulusoy), Neuner (90. Sanyang)

Tore: 0:1, 0:2 Neuner (11., 50.).

Schiedsrichter: Stefan Fimpel (Bad Wurzach).

Gelbe Karten: Hoffmann, Leuze – Becker, Denfleh.

Beste Spieler: Fehlanzeige – Neuner, Becker, Djengoue.

Zuschauer: 133.

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