Fußball-Oberliga

Abeles Plan: Als Aufstiegsheld zum VfR

Der neue Trainer der Mannheimer möchte vor seinem Wechsel erst noch die TSG Weinheim zur Meisterschaft führen

Von 
Reiner Bohlander
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FV Fortuna Heddesheim - TSG Weinheim, Verbandsliga, Weinheims Trainer Marcel Abele 23.09.2023 / Foto: Berno Nix © Berno Nix

Mannheim. Nachdem sich Marcel Abele (Bild) mit dem Fußball-Oberligisten VfR Mannheim am Dienstagnachmittag einig war, beeilte sich der 36-Jährige, um noch rechtzeitig ins Training bei der TSG 62/09 Weinheim zu kommen. „Ich bin in die Kabine und habe den Jungs mitgeteilt, dass ich in der kommenden Saison den VfR Mannheim trainieren werde“, berichtet Abele.

Und wie fiel die Reaktion der Spieler aus? „Zuerst haben sie mich ungläubig angeschaut und dachten, ich mache einen Scherz. Dann herrschte Totenstille. Mit der Zeit haben sie mir dann gratuliert“, schildert Abele diesen besonderen Moment und macht klar: „Ich habe ihnen aber auch gesagt: Es ist nichts passiert. So ist eben der Fußball. Manchmal gehen die Trainer unfreiwillig, manchmal so wie ich jetzt freiwillig. Wir sind in der Verbandsliga gerade Tabellenerster und wollen das auch bis zum Saisonende bleiben. Den Fokus müssen wir jetzt aufrechterhalten. Mit Fortuna Heddesheim kommt am Samstag ein Brett auf uns zu. Mal schauen, wie die Jungs das jetzt verarbeiten.“

Schon in der Winterpause gab es Kontakt

Hakan Atik zeigte sich unterdessen sehr zufrieden. „Natürlich ist es super, dass es geklappt hat. Wir wollten Marcel unbedingt und freuen uns, dass er in der kommenden Saison zu uns kommt“, sagt der Sportlicher Leiter und Noch-Coach des VfR und betont: „Ich war mit Marcel eigentlich die letzten Monate immer wieder im Austausch. Er ist ein junger, sehr ehrgeiziger Trainer. Wir haben anfangs über Transfers gesprochen. Er wollte dabei auch meine Einschätzung zu Spielern haben.“

Die gute Arbeit, die Abele beim Verbandsligisten in den vergangenen Monaten leistete, blieb auch dem VfR nicht verborgen. „Er hat das Team von einem Abstiegsplatz mitten in der Saison auf Rang neun geführt und in dieser Spielzeit ein Team geformt, das um den Titel mitspielt“, sagt Atik.

Erstmals erkundigte sich der VfR bei Abele offenbar in der Winterpause. „Aber da war schnell klar, dass ein Wechsel während der Runde nicht zustande kommen wird“, sagt Abele. Der Betriebswirt, der in Mannheim-Gartenstadt aufgewachsen ist und dort auch jetzt wohnt, betont: „Natürlich habe ich immer schon eine Affinität zu den Mannheimer Vereinen. Als wir dann vor ein paar Wochen noch einmal geredet haben, sind wir uns einig geworden. Vor allem das Drumherum um die Oberligamannschaft ist echt beeindruckend. Ich freue mich sehr auf die kommenden Aufgaben.“

Allerdings: Das künftige Team von Abele steckt seit der vergangenen Woche wieder voll im Abstiegskampf. „Ich gehe davon aus, dass die aktuelle Mannschaft die Qualität hat, die Liga zu halten“, sagt Abele, der sich mit dem VfR auf einen Einjahresvertrag geeinigt hat. Unabhängig von der Ligazugehörigkeit in der kommenden Runde.

Angeschaut hat sich der zukünftige Trainer die Mannschaft zuletzt bei der 1:3-Niederlage gegen den 1. CfR Pforzheim. „Im Kader steckt viel Qualität. Dass die Jungs die Saison positiv abschließen können, hat die Mannschaft auch schon gezeigt“, gibt sich Abele überzeugt davon, dass sein zukünftiges Betätigungsfeld die Oberliga ist.

In den nächsten Wochen erwartet den baldigen Coach der Rasenspieler aber ein doch sehr hartes und wohl nervenaufreibendes Programm. Mit seinen Weinheimern geht es um den Titel und den Aufstieg. Zugleich ist Abele in die Kaderplanungen des VfR involviert. „Mein Fokus liegt ganz klar auf Weinheim. Ich habe jetzt aber auch schon täglichen Austausch mit Hakan Atik“, schmunzelt Abele und macht klar: „Ich würde gerne mit Weinheim aufsteigen. Der VfR Mannheim ist dann für mich das nächsthöhere Level, das ich angehen will.“ (Bild:nix)

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