Fußball

Waldhof Mannheim zum Abschluss torlos aber nicht trostlos

Der SVW schließt sein Trainingslager in Belek mit einem 0:0 gegen den Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen ab. Dennoch sind die Waldhöfer mit der Reise in die Türkei zufrieden.

Von 
Thorsten Hof
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Auch dieser letzte Versuch von Julian Rieckmann findet gegen Oberhausen nicht sein Ziel. © Mehmet Dedeoglu/Dedepress

Belek. Sieben Tage lang lief im Trainingslager des SV Waldhof so weit alles glatt, erst zum Abschluss am Freitagnachmittag kamen die Abläufe dann ein klein wenig ins Stocken. Weil auf dem Gelände des Limak Arcadia Atlantis Football Center erst noch ein Taxi umgeparkt werden musste, damit der SVW-Mannschaftsbus genügend Platz zum Rangieren hatte, verzögerte sich die Abfahrt der Mannheimer Richtung Teamhotel etwas unnötig. Doch diese Randnotiz sorgte ebenso wenig für schlechte Stimmung wie das 0:0 gegen RW Oberhausen im abschließenden Testspiel des Winter-Trainingslagers von Belek.

Das sagt Sportchef Anthony Loviso

„Man hat in den ersten 60 Minuten gesehen, dass die Jungs, die auf dem Platz standen, in dieser Formation noch nicht oft miteinander gespielt haben. Aber gegen den Ball war das in Ordnung“, kommentierte Sportchef Anthony Loviso den Auftritt einer Waldhöfer B-Elf, in der zum Beispiel der junge Yusuf Wardak rechter Außenverteidiger spielte und Dyajson Mendes aus der U 21 von Beginn an im Sturm ran durfte.

„Und mit den Wechseln hat man schon gesehen, dass dann eine gewisse Dominanz im Spiel war, mit der wir uns sechs, sieben Chancen herausgespielt haben“, beschrieb Loviso die klare Steigerung des Drittligisten gegen Spielende. „Aber dann musst du so ein Spiel eben auch killen“, monierte der 33-Jährige die Abschlussquote, wollte den torlosen Auftritt aber auch nicht zu hoch hängen. „Vor dem Hintergrund, dass wir hier, 13, 14 Einheiten absolviert hatten, war das schon sehr gut.“

„Die Jungs belohnen sich da einfach zu wenig“

Vor allem mit Blick auf die temporeiche Schlussphase wäre ein Waldhof-Sieg gegen den ambitionierten Regionalliga-Vierten aus dem Westen sicher nicht unverdient gewesen. So hatte Kelvin Arase das 1:0 auf dem Fuß (75.), Nicklas Shipnoski zielte über das Tor (77.) und Rico Benatelli daneben (83.). Für Shipnoski (83.) und Henning Matriciani per Kopf in der Nachspielzeit boten sich samt Nachschussmöglichkeit weitere Chancen, in deren Preisklasse sich Oberhausen eigentlich nur in der 88. Minute bewegte, als Malwin Zok erst einen Kopfball aus der Ecke fischte und dann auch beim Oberhausener Nachsetzen zur Stelle war.

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Doch eine RWO-Führung hätte in dieser Phase den Spielverlauf sicher auf den Kopf gestellt. „Das muss man dann aber eben auch mal das Tor machen“, funkte Trainer Bernhard Trares auf der gleichen Wellenlänge wie Sportchef Loviso. „Die Jungs belohnen sich da einfach noch zu wenig, für den Aufwand, den wir betreiben“, stellte Trares fest, der damit sicher auch die erste „Hundertprozentige“ im Hinterkopf hatte, die Kennedy Okpala und Dyajson Mendes in ihrer etwas unglücklichen Zusammenarbeit nicht im Tor unterbrachten (54.). „Das ist dann auch etwas schade, dass wir da nicht so konsequent sind und so einen Gegner klar besiegen“, bemängelte Trares, der sich davon aber nicht übermäßig beirren ließ „weil wir wahnsinnig viel gute Ansätze gehabt haben und sehr gut durch dieses Trainingslager gekommen sind“.

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Seit dem vergangenen Samstag standen die Blau-Schwarzen schließlich täglich meistens zwei Mal auf dem Trainingsplatz und holten sich vor allem den taktischen Schliff für die Rückrunde, in der sicher mehr als die bislang 21 erreichten Punkte herausspringen müssen, um am Ende in der 3. Liga zu bleiben.

Entsprechend müde schlichen die SVW-Profis nach ihrem letzten Auftritt in der Türkei zum Bus und freuten sich auf die Rückreise am Samstagvormittag von Antalya nach Frankfurt. „Auf, Abfahrt!“, trieb beispielsweise Flügelstürmer Shipnoski seine Kollegen nach dem torlosen Remis an, Kapitän Marcel Seegert pustete dagegen nochmals tief durch. „Alle mussten jetzt sicher nochmal den inneren Schweinehund überwinden, weil du nach acht Tagen schon mit müden Beinen in so einen Test gehst“, sagte Seegert mit Blick auf den Gegner, der erst seit vier Tagen in Belek ist. „Aber ich bin zufrieden mit dem Trainingslager. Wir konnten gut arbeiten, hatten gutes Wetter, gute Plätze und zwei insgesamt gute Testspiele, die uns auch ein gutes Gefühl für die Rückrunde geben sollten“, zog der 30-Jährige ein Fazit nach den Tagen von Belek.

Voelcke und Karbstein wieder zurück

Diese beschloss der SV Waldhof übrigens ohne weitere Blessuren und kehrt bis auf Manuel Braun, der bereits anfang der Woche zurückreiste, mit einem voll einsatzfähigen Kader zurück. So meldete sich Außenverteidiger Sascha Voelcke am Freitagvormittag nach zwei Tage währenden Magen-Darm-Problemen wieder auf dem Trainingsplatz zurück und absolvierte eine Laufeinheit. Malte Karbstein (Adduktoren) kam gegen Oberhausen in der Schlussphase sogar zum Einsatz.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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