Fußball (mit Fotostrecke)

SV Waldhof verliert zum Auftakt: Trainer Rehm fühlt sich „wie im falschen Film“

Von 
Alexander Müller
Lesedauer: 
Samuel Abifade ist nach dem 0:1 enttäuscht. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Am mangelnden Einsatz lag es nicht. Bis in die letzten Minuten im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße zu München warfen sich die Profis des SV Waldhof in jeden Zweikampf und versuchten, dieser Partie im ersten Spiel der neuen Saison irgendwie noch eine Wende zu geben.

Doch nach dem Schlusspfiff sanken die Mannheimer enttäuscht auf den Rasen: Der TSV 1860 München hatte mit Effizienz und ein bisschen Glück am Samstag einen 2:0 (1:0)-Sieg zum Saisonstart davongetragen, der SVW war trotz einer anständigen und weitgehend kompakten Auswärtsleistung in der Offensive zu harmlos geblieben.

Ein Eigentor von SVW-Keeper Jan-Christoph Bartels nach einem Fernschuss von Manfred Starke (12.) und ein Treffer von Fynn Lakenmacher (56.) reichte den Münchner Löwen in einer insgesamt ausgeglichenen Begegnung zu den ersten drei Punkten.

Was Trainer Rüdiger Rehm zum Spiel sagt

Der neue Waldhof-Trainer Rüdiger Rehm ärgerte sich über die letztlich unnötige Niederlage bei seinem Pflichtspieldebüt. „Unseren Auftritt habe ich zwischen den beiden Sechzehnern positiv gesehen. Uns fehlte aber ein bisschen die letzte Konsequenz, den Ball über die Linie zu drücken, einen sauberen Abschluss zu haben, den letzten Pass perfekt zu spielen“, resümierte der 44-Jährige.

Rehm hatte in seiner ersten Startaufstellung der Saison für zwei kleinere Überraschungen gesorgt – jeweils auf der offensiven Außenbahn. Links begann Samuel Abifade statt Minos Gouras, rechts Jalen Hawkins statt Angelo Gattermayer. In der Innenverteidigung bekam Malte Karbstein den Vorzug vor Tim Sechelmann und Julian Riedel. Bei 1860 starteten in Kapitän Jesper Verlaat und Stürmer Valmir Sulejmani zwei ehemalige Waldhöfer.

Fotostrecke

TSV 1860 München - SV Waldhof Mannheim

Veröffentlicht
Bilder in Galerie
5
Mehr erfahren

Die neue Saison begann für den SVW furchtbar unglücklich. Linksverteidiger Jonas Carls schenkte in der Vorwärtsbewegung den Ball her, Manfred Starke wusste mit dem Geschenk nichts anderes anzufangen, als aus 30 Metern einfach mal draufzuhalten. Im Stile einer Bogenlampe senkte sich der abgefälschte Fernschuss hinter Jan-Christoph Bartels, von dort unter die Latte und an den Rücken des Mannheimer Schlussmanns.

Das 0:1 schockte die Waldhöfer aber nur kurz. Die Intensität und die Arbeit gegen den Ball stimmte, und schrittweise eroberte sich der SVW die Dominanz in München-Giesing. „Wir haben den Rückschlag extrem gut weggesteckt“, sagte Kapitän Marcel Seegert.

Waldhof-Fans stehen im Regen

Nur glasklare Torchancen wollten nicht herausspringen, auch nicht in einer Druckphase um die 30. Minute, als ein Sohm-Kopfball (31.) und ein Abschluss von Abifade weit über das Tor (32.) noch die gefährlichsten Situationen blieben. Im letzten Drittel fehlte einfach die Präzision und Durchschlagskraft. Dennoch war der Rückstand der Kurpfälzer zur Pause gemessen an den Spielanteilen nicht leistungsgerecht – zumal 1860 außerhalb des glücklichen eigenen Tores auch nie zwingend in den Mannheimer Strafraum kam.

Mehr zum Thema

Fußball

Abstriche beim Trikotsponsor?

Veröffentlicht
Von
Thorsten Hof
Mehr erfahren
Fußball-Regionalliga

Ex-Waldhof-Trainer Neidhart legt enttäuschenden Start mit Offenbach hin

Veröffentlicht
Von
Alexander Müller
Mehr erfahren

Die 1500 mitgereisten Waldhof-Fans standen auf der unüberdachten Gästetribüne mittlerweile im prasselnden Dauerregen, als die erhoffte Aufholjagd ihres Teams im zweiten Durchgang jäh gestoppt wurde. Starke setzte sich in der eigenen Hälfte gegen Wagner und Lockl durch und spielte zu Albion Vrenezi weiter.

Der Löwen-Regisseur ließ einen starken Vertikalpass in die Gasse folgen, wo Julian Guttau knapp nicht im Abseits stand und auf den für Sulejmani eingewechselten Fynn Lakenmacher ablegte. Es stand 2:0 für die Löwen (56.). Anderthalb Chancen zugelassen, zwei Gegentore kassiert – ein bitterer Nachmittag für den SV Waldhof. „Nach 60 Minuten habe ich gedacht, ich bin im falschen Film. Die Löwen waren gefühlt zweimal bei uns im Sechzehner. Wir waren richtig gut drin und liegen auf einmal 0:2 hinten“, seufzte Waldhof-Trainer Rehm.

Im Angriff ausbaufähig

Positiv aus Mannheimer Sicht: Im Gegensatz zu manchem Auswärtsauftritt der Vorsaison zeigte der SVW in München trotz des unglücklichen Spielverlaufs keine Auflösungserscheinungen, sondern sich weiterhin nach Kräften gegen die drohende Niederlage stemmte. „Wir sind nicht auseinandergebrochen“, meinte Kapitän Seegert.

Allerdings waren die Löwen trotz mehrerer offensiver Wechsel Rehms bei den Chancen von Morris Schröter (72., 79.) und Lakenmacher (77.) ihrem dritten Tor näher als der Waldhof dem Anschlusstreffer. Auf der anderen Seite war nur ein Freistoß des eingewechselten Berkan Taz über das Gehäuse zu notieren (84.).

Dass Sohms und Lockls Versuche in der Nachspielzeit ebenfalls knapp am Tor vorbeistrichen, passte zum allgemeinen Befund: Im Angriff war der Auftritt des SV Waldhof ausbaufähig. „Es war der Tag, an dem immer ein bisschen gefehlt hat, um nach vorne was hinzubekommen. Aus so einem Spiel musst du mehr herausholen als ein 0:2“, sagte Rehm. 

TSV 1860 München: Hiller - Kurt, Verlaat, Kwadwo (75. Lang), Greilinger - Starke, Tarnat (90. Kloss), Schröter (90. Bonga), Vrenezi, Guttau (58. Zejnullahu) -  Sulejmani (46. Lakenmacher).

SV Waldhof: Bartels – Jans, Seegert, Karbstein (68. Gattermayer), Carls (78. Taz) – Lockl, Wagner (89. Bolay) – Hawkins (68. Mabella), Bahn, Abifade (78. Gouras), Sohm.

Tore: 1:0 Eigentor Bartels (12.) 2:0 Lakenmacher (56.)

Beste Spieler: Vrenezi, Schröter, Starke/Lockl.

Gelbe Karten: Vrenezi, Tarnat/Karbstein, Wagner.

Schiedsrichter: Tom Bauer (Mainz).

Zuschauer: 15.000 (ausverkauft).

Nächstes Spiel: FV Lauda – SV Waldhof, 3. Runde badischer Verbandspokal, Mittwoch, 9. August, 19 Uhr. 

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen