Fußball

Waldhof Mannheim scheitert erneut an Magdeburg

Von 
Thorsten Hof
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Magdeburgs Adrian Malachowski (L.) spielt gegen Mannheims Hamza Saghiri (R.). © Ronny Hartmann

Belek. Vom Regen in Belek in die Sonne von Side – und am Ende dann noch ein gehöriges Donnerwetter. Das türkische Wetter hielt für den SV Waldhof zum Ende des einwöchigen Trainingslagers noch einige Kapriolen bereit, doch davon ließen sich die Mannheimer ebenso wenig beirren, wie von der Tatsache, dass der abschließende Test gegen den 1. FC Magdeburg mit 2:3 (1:0, 2:2) verloren ging. Über die Spielzeit von drei Mal 45 Minuten kassierte der SVW dabei im Schlussdrittel fünf Minuten vor Ende den entscheidenden Treffer. Nach rund 70 der 135 Minuten hatten beide Teams einen Großteil ihrer Startformationen ausgewechselt.

„Das war am Ende ärgerlich, weil irgendwo willst du ja doch immer gewinnen, was wir jetzt final nicht geschafft haben. Aber insgesamt waren wir im Trainerteam mit der Leistung absolut zufrieden. Das war eine kämpferisch als auch spielerisch wirklich gute Leistung“, zog Waldhof-Trainer Patrick Glöckner zurück im Mannschaftshotel von Belek ein erstes Fazit.

Magdeburgs Leon Bell Bell (L.) spielt gegen Mannheims Joseph Boyamba (R.). © Ronny Hartmann

Vor allem im ersten Drittel hatte der SVW, der neben Gillian Jurcher (Corona) auf Onur Ünlücifci (Probleme mit der Oberschenkelrückseite) und Neuzugang Justin Butler (erkältet, aber negativ getestet) verzichten musste, gute Momente nach vorne und ging durch Adrien Lebeau mit 1:0 in Führung (14. Minute). Der schnelle Franzose, der im 4-4-2-System neben Dominik Martinovic in der Spitze spielte, schloss mit einem Turbo-Antritt einen Konter über Vorlagengeber Marc Schnatterer ab.

Der SVW hätte die Führung sogar auf 2:0 ausbauen können, doch der Treffer von Joseph Boyamba wurde wegen Abseits aberkannt. Eine klare Fehlentscheidung des mindestens eigenwillig agierenden türkischen Schiedsrichters, der im Gegenzug aber auch einen fälligen Foulelfmeter für Magdeburg nicht gab. Insofern war hier alles ausgeglichen, gegen Ende der ersten Halbzeit hatte dann aber Drittliga-Tabellenführer Magdeburg die besseren Gelegenheiten.

Der SVW rettete sich nach einigen Paraden von Torhüter Timo Königsmann zwar noch in die Pause, der 1:1-Ausgleich für Magdeburg nach dem Seitenwechsel durch Luca Schulers Abstauber war allerdings hochverdient. Baris Atik hatte einen Freistoß an die Latte gesetzt, Schuler reagierte am schnellsten und der für Königsmann nach der Halbzeit ins Tor gerückte Jan-Christopher Bartels war geschlagen (54.).

Auch in der Folge stand der ab der 66. Minute auf acht Positionen veränderte Waldhof unter Druck und musste sich erst ein bisschen finden. Atik besorgte die Magdeburger Führung aus der Distanz, nachdem SVW-Keeper Bartels unmittelbar zuvor noch abgewehrt hatte (70.). Die Führung der Ostdeutschen ging in Ordnung, weil Bartels zunächst den Patzer von Gerrit Gohlke gegen Schuler im letzten Moment ausbügelte (63.) und Magdeburgs Andreas Müller die Unterkante der Latte getroffen hatte (67.).

Magdeburgs Kai Bruenker (L.) spielt gegen Mannheims Gerrit Gohlke (L.). © Ronny Hartmann

Nachdem dann auch der Drittliga-Primus, gegen den die Mannheimer in der bisherigen Saison schon zweimal verloren hatten, fast die komplette Startelf ausgetauscht hatten, war die Partie wieder ausgeglichener. Ein von Niklas Sommer verwandelter Handelfmeter brachte den Ausgleich kurz vor Ende des zweiten Spielabschnitts (88.). Das abschließende Drittel des Tests blieb dann lange relativ ereignislos, so dass sich alle schon auf das Unentschieden eingerichtet hatten. Luka Sliskovic bescherte Magdeburg fünf Minuten vor dem Abpfiff aber doch noch den Siegtreffer (130.).

„Der Treffer war dann etwas unnötig. Aber heute war es eher wichtig, nach den harten Trainingstagen nochmal Einsatz und Wille zu zeigen. Das ist uns ganz gut gelungen. Das war ein guter Abschluss und jetzt freuen wir uns alle, wieder nach Hause zu fliegen“, bilanzierte Innenverteidiger Jesper Verlaat.

Am Sonntagmorgen steht um 7.30 Uhr noch ein kurzer Regenerationslauf an, bevor um 11.15 Uhr der Flieger von Antalya aus Richtung Stuttgart startet. Die ersten zwei Tage in Mannheim sind dann frei, Sportgeschäftsführer Tim Schork wird sich allerdings weiter um mögliche Neuzugänge bemühen. Den Dresdner Pascal Sohm, der zuletzt mit dem SVW in Verbindung gebracht wurde, bezeichnete Schork dabei als „grundsätzlich guten Spieler“, konnte eine Einigung aber nicht bestätigen. „Ich kann mir auch vorstellen, dass so etwas bewusst lanciert wird, um Spieler interessant zu machen“, verwies Schork auf die Praktiken im Transferfenster bis zum 31. Januar. Ins Waldhof-Raster würde der 1,87 Meter große Angreifer allerdings passen.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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