Vorbereitungsspiel

SV Waldhof verliert: Nur die Tore fehlen im Test gegen Zweitliga-Aufsteiger

Gegen die SV Elversberg kassierte der SV Waldhof mit einem 0:2 die erste Testspielniederlage. Der Drittligist verkaufte sich aber weitaus besser, als es das Ergebnis vermuten lässt

Von 
Thorsten Hof
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Waldhofs Trainer Rüdiger Rehm (Archivbild) © PIX-Sportfotos

Eppstein. Um sich in der Vorbereitung Selbstvertrauen zu holen, sollte der SV Waldhof vielleicht künftig auf die SV Elversberg als Testspielgegner verzichten. Wie schon im Vorjahr unterlag der Mannheimer Drittligist dem Zweitliga-Aufsteiger aus dem Saarland und kassierte damit die erste Testspielniederlage im Fußball-Sommer 2023. Doch vor den 1400 Zuschauern auf dem Gelände der DJK Eppstein-Flomersheim war am Samstagnachmittag immerhin die Stimmung eine andere als vor rund zwölf Monaten.

„Vor einem Jahr standen wir mit einem 0:1 hier, hatten weniger Zugriff und noch weniger Chancen. Da sah das heute schon ein bisschen anders aus“, ordnete Mittelfeldmann Bentley Baxter Bahn das 0:2 (0:1) gegen den Zweitligisten ein, bei dem der SVW vor allem im zweiten Durchgang dem längst verdienten Ausgleich näher war, als Elversberg dem zweiten Treffer. Für Trainer Rüdiger Rehm war das aber nur ein schwacher Trost, denn trotz des Testspielcharakters ist der neue Waldhof-Coach natürlich viel zu viel Wettkampfsportler, um den Endstand als reine Nebensache zu werten.

SV Waldhof belohnt sich nicht für gute Leistung

„Das Ergebnis gehört eben zum Fußball dazu – und deshalb sind wir enttäuscht“, brachte es Rehm auf den Punkt. „Wir haben eine Leistung gezeigt, für die wir uns eigentlich belohnen müssen. Deshalb können wir nicht zufrieden sein“, sagte Rehm. Elversberg genügte ein Ballverlust der Mannheimer durch Fridolin Wagner vor dem eigenen Strafraum, den der Zweitligist mit dem 0:1 durch Jannik Röchelt bestrafte (2.). Den Schlusspunkt setzte Paul Stock zwei Minuten vor Spielende (88.), nachdem die Mannheimer mit viel Druck und einigen guten Gelegenheiten vergeblich dem durchaus möglichen Remis nachgelaufen waren.

Dass beim frühen Rückstand ausgerechnet Dominik Martinovic als Vorlagengeber beteiligt war, dürfte den Mannheimern besonders wehgetan haben. Doch lange nach dem Abpfiff war das kein Thema mehr. Als Martinovic seine Nudeln auf der Treppe zur Umkleidekabine futterte, saß Baxter Bahn neben ihm und SVW-Kapitän Marcel Seegert stand ebenfalls daneben.

„Das hat sich am Anfang gegen die alten Kumpels schon ein bisschen komisch angefühlt, aber auf dem Platz hat sich das dann gegeben“, blickte der SVW-Top-Scorer der vergangenen Spielzeit auf die neue Situation und betrachtete den SVE-Erfolg als insgesamt verdient.

„Der Waldhof hatte vor allem in der zweiten Halbzeit schon die ein oder andere Chance, aber ich denke, wir haben das Spiel dominiert“, meinte der Angreifer und hatte da wohl die neuen schwarz-weißen Farben schon etwas zu sehr verinnerlicht. Denn nach dem ebenso frühen wie unnötigen Elversberger Führungstreffer, war kein großer Unterschied zwischen dem Zweitligisten aus dem Saarland und dem neuformierten Drittligisten zu sehen. So beschäftigten Pascal Sohm (12.) und Laurent Jans (28.) SVE-Keeper Nicolas Kristof schon vor der Halbzeit, Abwehrchef Seegert köpfte nach einer Taz-Ecke über den Kasten (8.).

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Zusätzlicher Schwung kam ins Waldhof-Spiel nach rund einer Stunde, als Rehm gleich acht Mal wechselte und sich mit dem Geschehen einverstanden zeigte. „Gegen Würzburg hatten wir da noch mehr Schwankungen im Spiel“, sah der Fußball-Lehrer nicht nur gleichbleibendes Niveau, sondern auch teilweise echte Belebung auf dem Platz. Während sich in der Defensive Malte Karbstein in den Vordergrund spielte und sich Gastspieler Madéno Jonas Albenas durchaus für eine Verpflichtung empfahl, sorgte Minos Gouras auf der linken Seite für Betrieb und Per Lockl zeigte in der Zentrale, dass er der Mann für die weiten und öffnenden Pässe sein kann.

"Müssen noch an einigen Dingen feilen"

Daraus entstanden Möglichkeiten für Linksverteidiger Luca Bolay, der den Ball an die Latte setzte (81.), Jalen Hawkins scheiterte an SVW-Torwart Kristof (83.) und nach einer Kombination über rechts semmelte der ebenfalls sehr griffig agierende Julian Rieckmann im Strafraum über den Ball (86.). Spätestens da hätte der Ausgleich fallen müssen, doch in der Folge fingen sich die Mannheimer noch einen Konter zum 0:2 ein. Auch diese Situation landete natürlich im Rehms Notizbuch. „Wir haben den Gegner auch ein, zwei Mal zu Aktionen eingeladen. Wir müssen noch an einigen Dingen feilen. Aber das tun wir auch und dann hoffen wir, dass wir für den Start in zwei Wochen gewappnet sind“, sagte der SVW-Trainer.

SV Waldhof: Bartels (46. Hawryluk) – Jans (62. Albenas), Seegert (62. Riedel), Sechelmann (46. Karbstein), Carls (62. Bolay) – Wagner (46. Rieckmann), Malachowski (62. Lockl) – Gattermayer (62. Gouras), Taz (62. Bahn), Abifade (62. Hawkins) – Sohm (62. Mabella).

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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