Hannover.
Mit einem weiteren Last-Minute-Treffer hat sich Fußball-Drittligist SV Waldhof durch einen 2:1 (1:0)-Sieg bei TSV Havelse zum Abschluss der Hinrunde drei weitere Punkte geschnappt und schließt die erste Saisonhälfte als Tabellendritter ab. Matchwinner beim Schlusslicht war Routinier Marc Schnatterer, der in der 88. Minute den Siegtreffer erzielte, nachdem sich die Mannheimer lange Zeit schwer getan hatten. „Ich bin einfach froh, dass wir das Spiel noch irgendwie zu uns gezogen haben“, freute sich der 36-Jährige nach dem hart erkämpften Arbeitssieg. Nach der frühen Führung durch Marcel Costly (5.) konnten die Mannheimer zunächst lange Zeit nicht mehr nachlegen und bissen sich am engagiert auftretenden Letzten, der unmittelbar nach der Pause ausgeglichen hatte (47.), bis in die Schlussphase die Zähne aus. „Am Ende hatten wir Glück, dass wir hier die Punkte mitnehmen und das war nicht das Gesicht, das wir von der Mannschaft erwarten. Aber am Ende macht auch so ein dreckiger Sieg Spaß“, ordnete Trainer Patrick Glöckner den letztlich etwas glücklichen Erfolg in der Hannoveraner HDI Arena ein.
Glöckner musste auf Kapitän und Abwehrchef Marcel Seegert verzichten, der sich im Training eine schmerzhafte Fußprellung zugezogen hatte, Linksverteidiger Anton Donkor bekam eine Pause. Für das Duo rückten Adrien Lebeau und Stefano Russo - als Seegert-Vertreter - in die Startformation, der SVW-Coach ließ zudem in einem 4-4-2-System mit Lebeau und Martinovic in vorderster Reihe agieren. Die Systemfrage war allerdings zweitrangig, es war vor allem die individuelle Klasse der Waldhöfer, die für eine frühe Führung sorgte. So fand Marcel Costly Martinovic an der Strafraumgrenze, der Stürmer behauptete geschickt den Ball und Aushilfs-Kapitän Schnatterer sah den mitgelaufenen Costly, der sich diese Gelegenheit aus vollem Lauf nicht nehmen ließ und zum 1:0 der Mannheimer ins lange Eck einschoss (5.).
Dieses schnelle Erfolgserlebnis wirkte allerdings nicht so befreiend, wie es vielleicht zu vermuten gewesen wäre, sondern die Blau-Schwarzen ließen zusehends nach. Das lag einerseits am weiter engagierten Pressing des Schlusslichts, dass den SVW zu Ballverlusten und technischen Fehlern zwang, zudem ließ sich nur selten ein geregelter Spielaufbau beobachten, obwohl es die Vorgabe war, das Spiel auch mal zu beruhigen. „Wir sind da irgendwie in eine Komfort-Zone gerutscht und haben die letzten Meter nicht mehr gemacht“, sagte Verteidiger Jesper Verlaat zu der weiteren Entwicklung.
Insofern war es gar nicht mal verwunderlich, dass Havelse plötzlich mehr vom Spiel hatte und über Standardsituationen immer gefährlich war. Entsprechend musste nach 19 Minuten dann auch SVW-Keeper Timo Königsmann das erste Mal entscheidend eingreifen, als eine Freistoß-Flanke von Leon Damer an der Vollversammlung im Strafraum vorbeisegelte und rechts unten eingeschlagen hätte.
Nach gut einer halben Stunde monierte dann auch Coach Glöckner lautstark die Versuche seiner Elf, die die Räume schlecht besetzte oder einfach unbrauchbare Pässe nach vorne spielte. Hinzu kam das robuste Spiel des Tabellenletzten, das Lebeau, Schnatterer und Joseph Boyamba schmerzhaft zu spüren bekamen. Mit ansehnlichem Fußball hatte das Geschehen mittlerweile ziemlich wenig zu tun, vom großen Abstand der beiden Teams in der Tabelle war kaum etwas zu sehen, wobei sich bis zum Halbzeitpfiff aber auch Havelse nichts mehr Brauchbares erspielen konnte.
In der Pause blieb Lebeau in der Kabine, für ihn kam Fridolin Wagner. Die erste Szene gehörte aber dem TSV Havelse, der noch schneller zu einem Tor kam als der Waldhof in Durchgang eins. Wieder war ein ruhender Ball der Ausgangspunkt, den Damer in den Strafraum schlug, die Verlängerung fand Tobias Foelster und in der Mitte traf Noah Plume aus kurzer Distanz zum 1:1 (47.). Allerdings übersah das Schiedsrichtergespann um Robin Braun dabei die klare Abseitsposition Foelsters, der Treffer hätte nicht zählen dürfen – auch wenn das Remis von den Spielanteilen sicher nicht unverdient war.
Waldhof gewinnt gegen Havelse
- TSV Havelse: Quindt - Riedel, Fölster, N. Teichgräber, Piwernetz – Düker, Plume - Damer, Froese, Jaeschke, Lakenmacher.
- SV Waldhof: Königsmann – Sommer (59. Donkor), Verlaat, Russo, Costly – Boyamba (72. Jurcher), Höger, Saghiri (83. Ekincier), Schnatterer – Martinovic, Lebeau (46. Wagner).
- Tore: 0:1 Costly (5.), 1:1 Plume (47.), 1:2 Schnatterer (88.).
- Karten: Jaeschke – Lebeau, Verlaat, Saghiri.
- Beste Spieler: Damer – Schnatterer.
- Schiedsrichter: Robin Braun (Wuppertal)
- Zuschauer: 809.
Richtung Havelser Tor ging weiter nichts zusammen, nach rund einer Stunde versuchte es Coach Glöckner mit Anton Donkor für den wie schon gegen Wehen-Wiesbaden offensiv ziemlich indisponierten Sommer. Costly wechselte die Seite. In der Folge war es aber das Schlusslicht, das mehr Tordrang entwickelte. Zunächst setzte Damer zum Glück für den SVW aus aussichtsreicher Position den Ball links neben den Kasten (66.), dann musste sich Königsmann erneut zwei Mal auszeichnen. (73./78.). Erst danach wurden die Bemühungen der Mannheimer wieder etwas drängender, bis auf den erlösenden Siegtreffer musste der SVW aber bis zur 88. Minute warten. Havelses Niklas Teichgräber wehrte Wagners Passversuch in den Strafraum direkt vor die Füße von Marc Schnatterer ab und der Routinier traf sehenswert aus rund 18 Metern mit rechts zum 2:1-Endstand ins Glück.
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