Aufstiegshinspiel - Mannheim bereitet sich auf die Partie des Jahres vor - auch Waldhof-Trainer Gerd Dais hat die Vorfreude gepackt

"Das wird ein Riesenspektakel"

Von 
Alexander Müller
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Voll fokussiert auf das große Ziel Drittliga-Aufstieg: Waldhof-Trainer Gerd Dais.

© Binder

Mannheim. Gerd Dais strahlt auch vor dem vielleicht größten Spiel seiner Trainerkarriere die ihm eigene Gemütsruhe aus. Erst auf Nachfrage räumt der 53-Jährige ein, dass es für ihn "ein einmaliges Erlebnis" sein wird, wenn am Sonntag (14.30 Uhr, live im SWR-Fernsehen) fast 25 000 Fans im ausverkauften Carl-Benz-Stadion den SV Waldhof zum Sieg im Aufstiegshinspiel gegen den SV Meppen schreien wollen. "Das wird ein Riesenspektakel", hat auch Dais die Vorfreude gepackt.

Es ist alles bereitet für die Partie des Jahres im Mannheimer Fußball, in der der SVW die Grundlage dafür legen will, im Rückspiel am Mittwoch in Meppen (19 Uhr) im zweiten Anlauf den ersehnten Aufstieg in die Dritte Liga perfekt zu machen. Der Gegner ist detailliert analysiert, bis auf Michael Schultz (Kreuzband-riss) und Nico Seegert (Muskelfaserriss) haben sich alle Spieler einsatzbereit gemeldet - und scharren bereits mit den Hufen. "Jeder ist froh, wenn endlich angepfiffen wird. Die Anspannung wächst stetig. Alle brennen auf das Spiel", sagt der erfahrene SVW-Coach, der gegen Meppen bereits den sechsten Aufstieg als Trainer feiern könnte. Dais, der Aufstiegsmacher. "Ich weiß nicht, ob es dafür ein Patentrezept gibt. Ich bin wie ich bin und versuche, das auf die Mannschaft zu übertragen", erklärt der Nußlocher. Dais' Ruhe, Bodenständigkeit und professionelle Lockerheit können in mental herausfordernden Alles-oder-Nichts-Situationen sicher helfen.

Helfen soll am Sonntag auch die erstligareife Kulisse im Benz-Stadion, die ziemlich sicher eine ohrenbetäubende Atmosphäre hervorzaubern wird. Auch wenn seine Spieler deshalb nicht überdrehen dürfen, kann man davon ausgehen, dass Dais seine Mannschaft offensiv einstellen wird - mit dem Ziel, Meppen durch ein frühes Tor und der lautstarken Unterstützung aus der Kurve aus dem Konzept zu bringen.

"Wir wollen von vornherein ein Signal setzen. Es wäre nicht gut, wenn wir uns hinten reinstellen und Meppen die nötige Sicherheit bekommt", sagt Dais, der davon ausgeht, dass seine Spieler mit dem Hexenkessel Benz-Stadion besser umgehen können als die Meppener: "Wir wollen die Kulisse aufsaugen und dann unseren Teil dazu beitragen, dass es ein erfolgreiches Spiel wird." Die meisten personellen Entscheidungen hat der Trainer schon getroffen. "Eine Position ist noch offen, das werden die betreffenden Spieler von mir persönlich erfahren", sagt Dais. Es geht dabei um die umkämpfte zweite Planstelle im defensiven Mittelfeld neben Kapitän Michael Fink. Für Lukas Kiefer sprechen Dynamik und Zweikampfstärke, für Simon Tüting seine Passqualitäten - die Tendenz geht zu Kiefer, zumal Dais noch einmal ausdrücklich vor den Offensivqualitäten der Emsländer warnte: "Da müssen wir hellwach sein."

Auf ein Wunschergebnis will sich Dais nicht festlegen. Wahrscheinlich ist es genau so, wie Abwehrchef Marcel Seegert sagte: "Wenn wir in beiden Spielen an unsere Leistungsgrenze kommen, haben wir gute Karten." Ein Sieg ohne Gegentor wäre durch die in der Relegation angewandte Europapokal-Arithmetik jedoch enorm wertvoll. Aber selbst wenn es mit dem Zu-Null-Erfolg nicht klappen sollte, würde sich der Waldhof-Trainer davon nicht aus der Ruhe bringen lassen: "Wir sind auch in der Lage, in Meppen erfolgreich zu spielen." So ist er eben, der Gerd Dais.

Waldhof-Splitter

  • Beim Abschlusstraining am heutigen Samstag (14.30 Uhr) im Seppl-Herberger-Stadion rufen die organisierten Waldhof-Fans zur Unterstützung auf. Im vergangenen Jahr kamen vor der Relegation fast 1000 Anhänger. Danach fährt der SVW-Tross in ein Mannheimer Hotel und schottet sich ab. Die Stadiontore öffnen sonntags um 12 Uhr, Anpfiff ist um 14.30 Uhr. Das ausverkaufte Spiel wird live im SWR-Fernsehen übertragen. Schiedsrichter der Partie ist Bundesliga-Referee Guido Winkmann.
  • Voraussichtliche SVW-Aufstellung: Scholz - Amin, Nennhuber, M. Seegert, M. Müller - Sommer, Kiefer (Tüting), Fink, Ibrahimaj - Koep, Hebisch.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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