3. Fußball-Liga

Trotz Niederlage: Sandhausen darf weiter hoffen

Die Lichter gehen für den SV Sandhausen in der 3. Fußball-Liga nach dem 1:2 in Dresden langsam aus. Doch noch ist der Nichtabstieg möglich.

Von 
Frederik Schneider
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Der ehemalige Zweitligist SV Sandhausen - hier Alexander Fuchs - steht nach dem 1:2 in Dresden kurz vor dem Abstieg in die Regionalliga. Jetzt kommt es darauf an, wie sich der SV Waldhof Mannheim und VfB Stuttgart II am Sonntagabend trennen. © Frank Hammerschmidt/dpa

Sandhausen. Amtlich ist es immer noch nicht. Aber der SV Sandhausen hat den nächsten Schritt in Richtung Fußball-Regionalliga gemacht. Viertklassigkeit! Nach Jahren des Missmanagements brachte die eigene 1:2 (1:2)-Niederlage bei Drittliga-Primus Dynamo Dresden am Samstag den Club weiter in Richtung Abgrund. Nur weil es tags darauf in der Partie zwischen dem SV Waldhof Mannheim und dem VfB Stuttgart II keinen Sieger gab, dürfen die Schwarz-Weißen weiter hoffen.

Doch nach insgesamt sieben Jahren in der 3. Liga und elf weiteren in der 2. Bundesliga wird der SVS wohl bald schon wieder nur noch in der vierthöchsten Klasse antreten – zum ersten Mal seit der Spielzeit 2006/2007. Damals trainierte Gerd Dais den Club in der Oberliga. Bald werden die Namen der Gegner voraussichtlich nicht mehr so klangvoll sein. Anstatt gegen Dresden, den TSV 1860 München oder Hansa Rostock zu spielen, geht es in Zukunft dann wohl gegen den TSV Steinbach Haiger, die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz oder den Lokalrivalen FC-Astoria Walldorf um Punkte.

Als die Niederlage in Dresden feststand, erklärte Interimstrainer Dennis Diekmeier: „Es ist einfach brutal, wie gewisse Spiele ablaufen, das tut weh – den Fans, der Mannschaft, dem ganzen Verein. Wir sind einfach nur traurig, weil wir realistisch sind und wissen, wie die Tabelle aussieht.“

Erneutes, frühes Gegentor

Unerklärlich ist es einmal mehr, dass der SVS schon in den ersten Minuten vom Weg abkam. Bei der Niederlage bei den Münchner „Löwen“ kassierten die Hardtwälder nach nicht einmal 30 Sekunden ein Gegentor. Beim Rückschlag gegen Alemannia Achen dauerte es etwas mehr als zwei Minuten. Und gegen Dresden stand es nach acht Zeigerumdrehungen bereits 0:2.

„Es ist das passiert, was uns häufig passiert ist in dieser Saison“, bilanzierte Diekmeiers Trainerkollege Gerhard Kleppinger. „Innerhalb weniger Minuten geraten wir mit 0:2 in Rückstand. Nach einer halben Stunde waren wir dann wieder zurück im Spiel, die Mannschaft hat versucht, Fußball zu spielen und das Beste aus sich herauszuholen.“

Doch das allein genügte nicht, obwohl Patrick Greil nach 38 Minuten aus dem Nichts der Anschlusstreffer gelang. Vor etwas mehr als 30.000 Zuschauern hatten die Gäste im Rudolf-Harbig-Stadion auch Pech mit dem Schiedsrichter. Nach einem Ballverlust der Dresdner im Aufbauspiel pfiff der Unparteiische Wolfgang Haslberger zur Pause. Dabei rannte Sandhausens Angreifer David Otto allein auf das Dynamo-Tor zu. „Die Situation verstehe ich nicht“, gab Kleppinger zu.

Großes Aufbäumen bleibt aus

Nach dem Seitenwechsel blieb das große Aufbäumen der Gäste aus. Auch Dynamo – den Aufstieg vor Augen – tat nur noch das Nötigste. „Wir mussten viel in der Defensive arbeiten, die Wege nach vorne waren deshalb sehr weit und unsere Umschaltmomente konnten wir daher leider zu selten nutzen“, wusste Greil. „Die Situation ist hart, war in den letzten Wochen aber leider absehbar.“

Wie der Neuaufbau aussehen wird? Das ist noch unklar. Wer neuer Sportdirektor wird? Darauf soll es noch in der kommenden Woche eine Antwort geben. Die Trainersuche soll anschließend angegangen werden. Präsident Jürgen Machmeier erklärte kürzlich: „Wir sind im Austausch.“ Es werde auch mit „vielen, vielen Spielern“ gesprochen – „auch von außerhalb, die gerne hierherkommen“, betont der Club-Boss weiter. Da der Abstieg nun kaum noch abzuwenden ist, haben er und die Verantwortlichen nun wieder etwas mehr Planungssicherheit als noch vor einer Woche.

SVS: Rehnen - Zander, Girdvainis, Lewald, Ehlich (89. Lang) - Schikora, Fuchs, Greil (68. Baumann), Stolze (75. Stolze), Fehler (75. Weik) – Otto.

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