2. Fußball-Bundesliga

SV Sandhausen will mit Jahn Regensburg gleichziehen

In der 2. Fußball-Bundesliga bestreitet der abstiegsbedrohte SV Sandhausen nun die wohl wichtigste noch ausstehende Partie der Saison: Am Sonntag, 30. April, 13.30 Uhr, ist Regensburg zu Gast - drei Punkte vor dem SVS aktuell Tabellen-16.

Von 
Frederik Schneider
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Franck Evina (l.) jubelt mit Joseph Ganda nach dem 2:2 des SV Sandhausen gegen Paderborn über den Punktgewinn. Jetzt kommt Regensburg. © PIX-Sportfotos/Lukas Adler

Sandhausen. Spätestens zu Beginn der kommenden Woche soll die Entscheidung gefallen sein, wer künftig als sportlicher Leiter die Kaderplanung des SV Sandhausen vorantreiben soll. Noch ist jedoch unklar, ob der neue starke Mann am Hardtwald ein Aufgebot für die 2. Fußball-Bundesliga zusammenstellen darf oder nur für die 3. Liga. „Wir geben keine Wasserstandsmeldungen, aber die Planungen laufen auf Hochtouren“, sagte Pressesprecher Markus Beer am Freitag.

Der Fokus liegt zunächst einmal auf dem nächsten wegweisenden Spiel auf dem Weg zum angestrebten Klassenerhalt. Der SSV Jahn Regensburg reist als Tabellen-16. und mit drei Punkten Vorsprung nach Sandhausen. Der SVS möchte diesen Rückstand am Sonntag (Spielbeginn 13.30 Uhr) wettmachen. „Unsere Jungs sind nicht doof und können die Tabelle lesen“, unterstrich Interimstrainer Gerhard Kleppinger, der seit seiner Rückkehr an die Seitenlinie noch kein Spiel verloren hat. „Aber wir brauchen auch eine gewisse Lockerheit, um guten Fußball zu spielen. Wir dürfen nicht am Druck zerbrechen, sondern müssen einen Sog aufbauen, bei dem jeder Spieler den anderen mitzieht.“

SV Sandhausen zeigt Moral und Teamgeist

Ein Fortschritt in puncto Teamgeist war bereits am vergangenen Sonntag erkennbar, als die Schwarz-Weißen einen zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand gegen den SC Paderborn aufholten und „einen Punkt für die Moral“ erkämpften, so Kleppingers Ausführung dazu. „Wir sind gegen einen starken Gegner zurückgekommen.“

Sandhausens Interimstrainer Gerhard Kleppinger trifft mit seinem Team am Sonntag auf Jahn Regensburg. © Uwe Anspach/DPA

Der Jahn ist im Gegensatz zu Sandhausens Hardtwaldkickern seit mittlerweile vier Spielen sieglos. Doch einen Vorteil kann Kleppinger für keine der beiden Mannschaften herausdeuten. Auch ist er unschlüssig, wie die Regensburger in der Jahnstraße auftreten werden. „Es gibt ja wenige Möglichkeiten“, sagte der Nachfolger des freigestellten Tomas Oral. „Entweder agieren sie abwartend, lassen uns kommen und setzen auf ein schnelles Umschaltspiel oder sie gehen hohes Risiko, weil sie die Chance haben, von uns wegzukommen. Ich kann das nicht sagen und werde auch nicht unseren Plan verraten.“

Was er aber verriet: „Wir sind wieder in einer Ausgangslage, die vor ein paar Wochen keiner erwartet hat. Wir sind in Reichweite und werden versuchen, nachzulegen.“ Mutig müsse der SVS antreten, aber auch der nötige Respekt dürfe nicht verloren gehen. „Wir müssen auch Fehler tolerieren und müssen uns danach gleich wieder finden“, sagte Kleppinger.

Gefunden hat Kemal Ademi seinen Torriecher beim Spiel gegen Paderborn. Es war das erste Saisontor des Neuzugangs. Lange hatte er darauf erwarten müssen. Besser lief es für Franck Evina, der erst im Winter dazugekommen war. Bisher kam Evina meist von der Bank. Kleppinger erklärte aber, dass es durchaus auch möglich sei, beide Stürmer zusammen aufs Feld zu schicken.

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Fehlen werden auch weiterhin Kapitän Dennis Diekmeier und Raphael Framberger. Letzterer ist aber am Freitag wieder ins Training eingestiegen. An einen Startelfeinsatz ist allerdings noch nicht zu denken. Besser sieht es bei Erik Zenga aus, der vergangenen Sonntag schon eingewechselt worden war. „Er steht auf meiner Agenda, aber es könnte auch sein, dass wir mit einem anderen System aufwarten“, sagte Kleppinger.

Das ist der Weg: Arbeit mit jungen Leuten macht SV Sandhausen stark

Der Coach äußerte sich abschließend auch noch zu Livan Burcu, der in dieser Woche seinen ersten Profivertrag unterschrieb. Burcu ist als Spielmacher maßgeblich am Erfolg der Sandhäuser U19 beteiligt und führt in der laufenden Saison auch die Torschützenliste an. „Er hat eine gute Quote und wir sind sehr froh, ihn bei uns zu haben“, sagte Kleppinger, der die Beförderung des Talents als Anstoß für den neuen Weg des SV Sandhausen sieht. „In der Vergangenheit hat uns die Arbeit mit jungen Leuten stark gemacht. Wir konnten diese Talente damals nicht halten, aber wir wollen wieder mehr auf die Entwicklung schauen, das ist unser Weg.“

Diesen soll dann auch der neue sportliche Leiter des SVS verfolgen. Vorher soll der nächste Schritt in Richtung Ligaverbleib gemacht werden.

Der Gegner von SV Sandhausen: Jahn Regensburg

„Wir haben alles in der eigenen Hand“, sagt Max Thalhammer. Der Profi des SSV Jahn Regensburg glaubt an den Klassenerhalt, doch die Formkurve spricht gegen die Oberpfälzer. In der Rückrunde haben sie nur neun Punkte geholt – genauso viele wie der SV Sandhausen. Allerdings holte der SVS allein vier Zähler in den zurückliegenden beiden Partien. Regensburg nur zwei Punkte in den vergangenen vier Duellen.

„Wir spielen jetzt gegen Sandhausen und Rostock – zwei direkte Konkurrenten und haben noch zwei Heimspiele“, zählt Thalhammer auf. Es gilt das Prinzip Hoffnung und Trainer Mersad Selimbegovic gibt vor: „Jetzt ist Mut, Ruhe und Ausdauer gefragt und vielleicht kommt dann jetzt dieses kleine Quäntchen Glück in der entscheidenden Phase.“ Vielleicht sollte der Coach die letzten drei direkten Duelle als Mutmacher heranziehen, denn sein Team gewann alle drei Male und holte in den zurückliegenden zehn Partien insgesamt 21 Zähler.

Aber auch der SVS hat gute Erinnerungen an den Jahn, denn im Mai 2021 gelang den Schwarz-Weißen mit einem 2:0-Heimerfolg ein Meilenstein auf dem Weg zum Klassenerhalt. Trainer damals wie heute: Gerhard Kleppinger.

Fehlen werden verletzungsbedingt der frühere Kicker des FC-Astoria Walldorf, Minos Gouras, Blendi Idrizi, Oscar Schönfelder und Sebastian Nachreiner sowie der gesperrte Benedikt Saller, der beim 0:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern die Rote Karte sah.

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