Sandhausen. Nein, den Start in die Regionalliga habe er sich nicht so vorgestellt, wie ihn der SV Sandhausen bisher erlebt habe, gibt Cheftrainer Olaf Janßen unumwunden zu. „Das tut auch extrem weh, denn die Entwicklung, die die Spieler genommen haben, ist super“, betont der 58-Jährige, der mit dem ehemaligen Fußball-Zweitligisten nach fünf Spieltagen mit nur vier Punkten auf Platz 16 rangiert.
Zu seiner Aussage, dass eine Mannschaft, die komplett auf Links gedreht worden sei, zum Saisonstart „erstmal auf die Fresse“ bekomme, stehe er auch weiterhin. „Das ist normal“, allerdings habe er sich dann doch ein paar Punkte mehr gewünscht. Vier bis sechs seien mit einem etwas anderen Verhalten in der Defensive durchaus möglich gewesen, meint Janßen, der unter anderem „zwei Slapstick-Tore gegen den FSV“ sowie Stellungsfehler gegen Freiburg II nennt.
Olaf Janßen sieht beim SV Sandhausen „schnelle Weiterentwicklung“
„Es war daher extrem wichtig, alles aufzuarbeiten.“ Der Film der jüngsten Videoanalyse nach dem 2:2 gegen die Reserve des Freiburger Bundesligisten sei 75 Minuten lang gewesen. „Nicht, um die Jungs zu quälen, sondern um die Gründe herauszufiltern. Und die Spieler nehmen diese Informationen super auf, sie nehmen brutal viel davon mit!“ Janßen zeige seinen Fußballern nachweisliche Fakten auf, warum „viel zu viele Gegentore fallen. Da liegt der Hase im Pfeffer“.
Der SVS entwickle sich auch durch solche Analysen schnell weiter. Auf dem richtigen Weg zu sein, davon sei jeder Beteiligte überzeugt. Druck empfinde er nicht, führt Olaf Janßen weiter aus und nennt dabei selbst auch „den Präsidenten, der überragend reagiert und die Personalsituation ganz genau kennt“.
Der genannte Jürgen Machmeier und die Führungsriege hatten gerade Torhüter Lukas Schneller und Mittelfeldspieler Robin Krauße verpflichtet, um dem gefüllten Lazarett entgegenzuwirken. Sechs Akteure fehlten aktuell, teilweise als Langzeitverletzte. Gerade einmal 15 Feldspieler zur Verfügung zu haben, stelle den Verein vor eine Herausforderung. „Gut, dass es mit Robin Krauße geklappt hat“, unterstreicht Janßen daher. „Wir müssen jetzt einfach noch mehr zusammenrücken und gerade in der jetzigen Phase zeigt sich, wer den Charakter und die Einstellung hat, das Gesicht in den Sturm zu halten.“
Kein Torfestival zwischen Bahlinger SC und SV Sandhausen
Die Verpflichtung eines zusätzlichen Torhüters statt eines Mannes für das zentrale Mittelfeld verteidigt Janßen. Immerhin habe er eigentlich schon zwei Spieler für diese Position. Zudem müsse sich eine Verpflichtung richtig anfühlen - und das tue die Gesamtsituation auch weiterhin, trotz des Vier-Punkte-Starts in die Saison, denn „die Jungs gehen die Situation mit viel Fleiß und Energie an“.
Nun steht das Kellerduell mit dem Vorletzten Bahlinger SC an. Am Samstag, 6. September, 14 Uhr, gastiert Sandhausen beim Traditionsverein am Kaiserstuhl. Und es gibt Parallelen zum SVS: Auch die Gastgeber haben einen großen Umbruch hinter sich und in Stefan Reisinger einen Trainer, „der seine Mannschaft dazu bringen wird, alles für diese drei Punkte gegen uns zu tun“, ist sich Janßen sicher. Das Ballbesitzspiel der Bahlinger sei sehr variabel und von ständigen Positionswechseln geprägt. Als sehr tief stehender Gegner sei Bahlingen ohnehin schwer zu bespielen. „Das wird sicherlich kein Torfestival, wenn wir uns nicht wieder selbst Treffer einschenken. Wenn bei uns hinten die Null steht, haben wir gute Chancen auf drei Punkte“, ist Janßen überzeugt.
Einen Blick auf die Tabelle hält Olaf Janßen dabei für wenig hilfreich. Außer dem aktuellen Spieltag zähle nichts und der wichtigste sei sowieso der letzte Spieltag, „denn dann wird abgerechnet. Die Kunst ist, bis dahin jedes Spiel als einzelnes Spiel wahrzunehmen. Das Ziel müssen dann immer drei Punkte sein“.
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