Fußball

Kickers mit lockerem Aufgalopp

Erstes Training des bayerischen Regionalligisten aus Würzburg nach der Winterpause. Aktueller FWK-Kader umfasst derzeit nur noch 19 Spieler

Von 
Steffen Krapf
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Fußball-Regionalligist FC Würzburger Kickers ist zurück auf dem Trainingsplatz. Sechs Wochen nach dem letzten Ligaspiel, dem 3:3 gegen die U23 des 1.FC Nürnberg, versammelte Cheftrainer Martin Lanig seine Mannschaft zum lockeren Trainingsauftakt auf dem Kunstrasenplatz des TSV Gerbrunn. Mit auf dem Platz stand auch ein neues Gesicht. Andere bekannte Gesichter dagegen fehlten.

Erst einmal nur ein bisschen Auflockerung

Eisige Temperaturen, zumindest aber Sonnenschein: An ein Training auf dem angestammten vereinseigenen Trainingsgelände im KRE-Sportpark an der Würzburger Sieboldshöhe, ist aktuell wegen der Platzverhältnisse noch nicht zu denken. Wie schon im vergangenen Jahr werden die Kickers den ersten Teil der Wintervorbereitung auf Kunstrasen im benachbarten Gerbrunn abhalten. Währen die Spieler ihre Beine nach der längeren Pause im klassischen „Eckchen“ auflockerten, verteilte ein Mann quer über dem Platz schon einmal „Hütchen“. Der neue Co-Trainer Walter Thomae verrichtete sein Werk routiniert. Anlaufschwierigkeiten sind vom 58-Jährigen keine zu erwarten. „Es geht darum, die strukturellen Maßnahmen zu schaffen, um bestmöglich arbeiten zu können“, erklärte Cheftrainer Martin Lanig am Rande der Trainingseinheit. „Die Personalie Co-Trainer ist jetzt sehr gut besetzt. Da freue ich mich darüber.“

Vakante Position nun wieder besetzt

In den Wochen vor der Winterpause wurde der Platz neben Lanig zur vakanten Position. Zunächst wurde Lanig Ronny Ermel, der zum Saisonbeginn als Co-Trainer von Markus Zschiesche, der nach dem achten Spieltag entlassen wurde, zur Seite gestellt. Aber auch der hat den Würzburger Dallenberg noch vor dem Jahreswechsel wieder verlassen. Übergangsweise übernahmen die beiden Routiniers des Kaders, Peter Kurzweg und Daniel Hägele, gemeinsam die Co-Trainer-Aufgaben. Mit Thomae haben die Kickers jetzt einen erfahrenen Co-Trainer, der die längste Zeit seiner Trainer-Karriere für die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart (meist als Co-Trainer) arbeitete. „Auch das Thema Athletik werden jetzt angehen“, kündigt Lanig außerdem an. Einen Athletiktrainer haben die Kickers zwar nach wie vor nicht, dafür gibt es, auf Lanigs Initiative, eine andere Lösung, um das Fitnessdefizit des Kaders künftig in den Griff zu kriegen: Eine Zusammenarbeit mit dem sportwissenschaftlichen Institut der Uni Würzburg für den Bereich Athletik.

Weitere neue Gesichter, außer das von Co-Trainer Thomae, bekam die Handvoll „Trainingskiebitze“ nicht zu sehen. Vier Akteure fehlten zum Auftakt. Torhüter Vincent Friedsam musste aufgrund eines privaten Termins passen. Mittelfeldregisseur Maximilian Zaiser fehlte erkrankt. Noch nicht wieder fit ist Innenverteidiger Ebrahim Farahnak nach seinem Knöchelbruch, den er sich gegen Türkgücü München Anfang November zugezogen hatte. Hinter dem Zeitpunkt seiner Rückkehr steht noch ein Fragezeichen.

Vermutlich gar nicht mehr zurückkehren wird Offensivmann Joel Ampadu, der mit nur zwei Kurzeinsätzen ein Randdasein bei den Kickers, zu denen er im Sommer vom rheinland-pfälzischen Oberligisten TuS Mechtersheim wechselte, fristete. „Er möchte mehr Spielzeit“, erklärt Kickers-Sportdirektor Sebastian Neumann. Der 22-Jährige ist daher momentan freigestellt, um sich auf der Suche nach einem neuen Klub zu machen.

Verlassen haben während der Winterpause zwei Abwehrspieler den „Dalle“: Fatih Baca läuft künftig in der Regionalliga Nordost für den BFC Dynamo Berlin auf. Zurück zu seinen Ex-Klub DJK Vilzing kehrte Elija Härtl.

Der Markt für neue Spieler ist derzeit schwierig

Ampadu bereits herausgerechnet, steht Lanig aktuell ein nur noch 19-köpfiger Spielerkader zur Verfügung. „Man wird sehen, was der Markt noch hergibt“, hält sich Lanig bedeckt. „Der Markt ist derzeit schwierig“, sagt Sportdirektor Neumann. Die Fühler ausgestreckt hält der FWK weiter nach einem Offensivspieler – und vielleicht nach einem neuen Innenverteidiger. Das hänge ab vom Genesungsverlauf und Fitnesszustand Farahnaks und Hägele, der vor der Winterpause verletzt war, ab.

Wieder auf dem Platz, wenn auch noch abseits der Mannschaft im individuellen Training, steht Peter Kurzweg. Der Mannschaftskapitän hatte sich vor dem Saisonstart einen Kreuzbandriss zugezogen. Quantitativ aufgefüllt werden soll der Kader durch U19-Spieler, sagt Lanig zur aktuellen Situation.

Bis zum Ende der Winterpause mit dem Auswärtsspiel beim FC Bayern München II am 28. Februar, stehen für die Kickers sieben Vorbereitungsspiele auf dem Plan. Das erste ist am kommenden Samstag beim Kreisligisten 1. FC Eibelstadt. Mitte Februar ist außerdem ein Trainingslager geplant. Vermutlich geht es, wie schon im Vorjahr, als der Kickers-Tross sich eine Woche lang auf der Ferieninsel Mallorca vorbereitete, gen Süden, bestätigt Neumann.

Anders als im Vorjahr haben die Kickers allerdings diesmal nicht die Meisterschaft im Visier. Als Tabellenfünfter beträgt der Rückstand auf Spitzenreiter Schweinfurt elf Punkte. Ein konkretes Ziel für die Restsaison haben sich die Kickers, zumindest öffentlich, nicht gesteckt.

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