Mannheim. Grün-Weiss Mannheim erlebte am Freitag ein Wechselbad der Gefühle. Nach einer fulminanten Aufholjagd war der Sieg für den Tennis-Bundesligisten gegen den TC Großhesselohe schon zum Greifen nahe, doch am Ende retteten die Gäste aus München noch das 3:3-Unentschieden. Damit verpasste Grün-Weiss Mannheim den großen Befreiungsschlag im Kampf um den Klassenverbleib und bleibt Tabellensiebter. Der Punktgewinn dürfte den Mannheimern dennoch Auftrieb für die nächste Aufgabe am Sonntag im Heimspiel gegen den TSV Rosenheim (11 Uhr) geben.
Denn Großhesselohe sah nach den Einzeln fast schon wie der sichere Sieger aus, doch Grün-Weiss zog den Kopf noch aus der Schlinge und das Doppel Gerald Melzer / Dominik Koepfer erspielte sich sogar einen Matchball zum möglichen 4:2-Sieg. Dieser blieb jedoch ungenutzt.
Rehberg leitet die letztlich ungekrönte Aufholjagd ein
Symbolisch für das Comeback der Mannheimer stand der spektakuläre Sieg von Max Rehberg, der nach seinem Einzelsieg der gefeierte Spieler war. Der 20-Jährige ließ sich nach emotionalem Jubel mit Urschrei nicht nur von seinen Mitspieler ausgiebig feiern, sondern genoss auch das Bad in der Menge. Rehberg hatte ein schwieriges Match gegen den in der Weltrangliste deutlich besser platzierten Lukas Neumayer im Match-Tiebreak trotz 4:7-Rückstand noch mit 10:8 gewonnen. „Man muss halt daran glauben. Das habe ich bis zum letzten Punkt gemacht. So ein Spiel wird im Kopf entschieden“, sagte Rehberg nach dem Punkt zum 2:2.
Zuvor hatte auch Olympionike Dominik Koepfer ein ganz enges Match für sich entschieden. Er bezwang Duje Ajdukovic mit 11:9 im Match-Tiebreak, nachdem er schon einen Matchball abgewehrt hatte. „Ich war ziemlich platt, weil ich die letzten Tage viel gespielt hatte. Umso besser, dass ich das Match noch mal umgedreht habe. Im Match-Tiebreak kann immer alles passieren“, sagte Koepfer, dem der Sieg ein wenig über das Aus im Einzel und Doppel am Mittwoch bei Olympia hinwegtröstete.
Der Tag begann aus Grün-Weiss-Sicht mit zwei Niederlagen. An Position eins verlor Pedro Martinez gegen Jozef Kovalik. Und nach acht Bundesliga-Siegen in Serie musste auch Bernabé Zapata Miralles mal wieder eine Niederlage einstecken. Der Ungar Zsombor Piros hatte den besseren Tag erwischt. „Ich habe ein wenig die Konzentration und die Intensität verloren. Und im zweiten Satz habe ich meine Breakchancen nicht genutzt“, sagte der Spanier und ergänzte mit Blick auf die Tabelle: „Wir wissen, dass es eine schwierige Saison ist, aber das kommt vor. Wir müssen bis zum Schluss in jedem Match kämpfen und das Beste für das Team geben.“
Das soll dann am Sonntag (ab 11 Uhr) auch Dominic Thiem machen. Der österreichische Grand-Slam-Sieger wird im Heimspiel gegen den TSV Rosenheim aufschlagen. „Mit Rosenheim kommt ein attraktiver Gegner, der zu den besten der Liga gehört und noch Chancen auf die Meisterschaft hat. Aber wir werden mit Dominic an Position eins voll dagegenhalten“, sagte Marzenell, der beim letzten Spiel auf deutschem Boden des Österreichers einen großen Zuschaueransturm am Neckarplatt erwartet.
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