Mit einer eindrucksvollen Teamleistung hat Grün-Weiss Mannheim den nächsten Sieg in der Tennis-Bundesliga eingefahren. Am Sonntag schlug die Mannschaft zuhause Blau-Weiss Neuss mit 4:2. Dabei war es Kevin Krawietz vorbehalten, den letzten Ball zum Sieg zu verwandeln. Gemeinsam mit Radu Albot siegte der Wimbledon-Halbfinalist im Doppel gegen Botic van de Zandschulp/Javier Barranco Cosano. Zuvor hatte das Doppel Pedro Martinez/Gerald Melzer Mannheim in Führung gebracht. Damit bewies Grün-Weiss - wie schon am Freitag beim 5:1-Auswärtssieg in Aachen - seine Stärke im Doppel und sicherte sich den zweiten Sieg innerhalb von nur 46 Stunden.
„Ich bin total überwältig. Dass wir nach drei Spieltagen mit 5:1 Punkten und auf Tabellenplatz zwei stehen, war in der Form nicht zu erwarten. Das ist genial“, kann Mannheims Teamchef Gerald Marzenell nun beruhigt in die Spielpause gehen.
Melzer und Martinez legen vor
Für Mannheim begann der Tag bereits gut. Melzer brachte das Team bei windigen Verhältnissen in Führung. Nach starkem Beginn wurde es im zweiten Satz wesentlich schwieriger gegen Pedro Sousa. Der 33-Jährige kassierte zwei Mal das Break, schaffte aber jeweils postwendend das Rebreak und blieb im Satz. Den Tiebreak sicherte sich Melzer mit einem Vorhandwinner. Nach dem positiven Ausgang lieferte der Österreicher gleich seine persönliche Saison-Prognose mit: „Oben mitspielen wird schwer. Aber wir müssen uns vor niemandem verstecken. Wir haben eine solide Mannschaft von vorne bis hinten. Da sollte uns keiner auf ein Abstiegsgleis stellen“, scherzte Melzer gut gelaunt und sollte recht behalten. Ein besonderes Match spielte zeitgleich Pedro Martinez. Gegen Trainingspartner Raul Brancaccio gewann der 26-Jährige glatt in zwei Sätzen. So deutlich wie das Ergebnis war das Spiel allerdings nicht. Die einzelnen Spiele waren eng umkämpft und dauerten meist lange. Doch Martinez steuerte den zweiten Punkt für Mannheim bei. „Ich fühle mich immer gut in Mannheim und spiele mein bestes Tennis hier. Manchmal spielt man in den Turnieren nicht so gut, aber dann kommst du hierher und beendest die Woche mit einem besseren Gefühl“, erklärte Martinez, wie er und Grün-Weiss sich gegenseitig helfen.
Nicht ganz so gut lief es für Neuzugang Carlos Lopez Montagud. Der 23-Jährige unterlag bei seinem Grün-Weiss-Debüt seinem topmotivierten Landsmann Barranco Cosaro, der nach verwandeltem Matchball seine Emotionen lautstark herausrief und das Neusser Wappen auf seinem Trikot küsste. Neuss verkürzte zum 1:2 und glich nach dem Sieg seines Topspielers van de Zandschulp zum 2:2 aus. Ende des zweiten Satzes lieferten sich der wieselflinke Albot und der kraftvolle van de Zandschulp einen offenen Schlagabtausch und brachten den Center Court zum Kochen. Albot wehrte beim Stand von 4:5 zwei Matchbälle auf herausragende Weise ab. Dem Niederländer zitterte fortan der Arm. Sein letztes Aufschlagspiel brachte er dennoch durch.
Doch Grün-Weiss stellte zwei ganz starke Doppel und behielt die Oberhand. „Die Spieler sind heute wieder über sich hinausgewachsen. Das sind alles tolle Teamplayer“, lobte Marzenell. Am 30. Juli tritt Grün-Weiss beim Titelfavoriten Großhesselohe an, der nach zwei Niederlagen schon mit dem Rücken zur Wand steht. Anders als die Mannheimer, die ungeschlagen sind und dort befreit aufspielen können.
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