Köln. Für den TK Grün-Weiss Mannheim steht das Wochenende des Jahres auf dem Programm. Gestern hat der Tennis-Bundesligist bei Rot-Weiss Köln überraschend einen weiteren Sieg eingefahren, am Sonntag kommt nun Top-Star Tommy Haas ans Neckarplatt - zu seinem letzten Spiel auf deutschem Boden überhaupt. "Wir freuen uns riesig", kann sich GW-Teamchef Gerald Marzenell daher nur wiederholen - und das gilt sowohl für den Haas-Auftritt als auch für die doppelte Punktausbeute in Köln.
"Vom Papier her war das gegen Rot-Weiss Köln normalerweise nicht zu vollbringen", zeigte sich Marzenell selbst etwas erstaunt, dass sich sein Team erneut mit zwei Zählern im Gepäck auf den Heimweg machte. Doch die geschlossene Teamleistung war wieder einmal Trumpf für Grün-Weiss. Das bewies Andreas Beck, der im Einzel weiterhin eine weiße Weste hat, Daniel Brands, der den deutschen Publikumsliebling Dustin Brown in einem packenden Match mit noch spannenderer Schlussphase bezwang - und auch Robin Kern, der eine bärenstarke Leistung auf den Platz brachte.
"Benoit Paire meinte, er wolle kein Doppel mehr gegen Kern spielen", freute sich Marzenell diebisch über die Reaktion des Kölner Topspielers, nachdem der blonde Riese gemeinsam mit Brands mit einem souveränen 6:2, 6:0 den vierten und entscheidenden Punkt gegen das Duo Paire/Kimmer Coppejans sicherte. Gerade Brands avancierte damit nach seinem Erfolg gegen Brown in den Einzeln zum Spieler des Tages - auch wenn er in dieser Begegnung schon am Rande einer Niederlage stand.
So konterte der Kölner Sympathieträger Brands 6:1 im ersten Satz mit einem 6:3 - das Duell ging in den Match-Tiebreak. "Da lag Daniel dann schon mit 4:8 hinten", berichtete Marzenell. Doch Brands schloss auf, stand beim 10:11 aber erneut mit dem Rücken zur Wand. "Dustin Brown hat den Ball dann aber nicht richtig getroffen, sondern an den Rahmen bekommen", so Marzenell. Statt des sicheren Punktes ging das Spielgerät ins Netz - 11:11. Das ärgerte Brown so sehr, dass dieser den Schläger über das Feld schleuderte - was dem Unparteiischen gar nicht gefiel. Das Ergebnis: Strafpunkt und damit Satzball für Brands, der diesen verwandelte und den Punkt für Mannheim holte.
Vorfreude auf Tommy Haas
"Wir sind immer noch oben dran", freute sich Marzenell. Gemeinsam mit dem absoluten Titelfavoriten aus Halle ist der TK Grün-Weiss nun sogar an der Spitze, denn Kurhaus Lambertz Aachen erfuhr das gleiche Schicksal, wie einige andere gestandene Bundesligisten zuvor: Das Überraschungsteam aus Weinheim nahm dem Spitzenverein völlig überraschend zwei wichtige Zähler im Kampf um die Meisterschaft weg. Damit dürfte Weinheim der Klassenerhalt nun endgültig nicht mehr zu nehmen sein. Marzenell hatte ebenfalls Grund zur Freude: "6:2 Punkte, das ist wirklich gut - ein toller Start."
Im Blick hat der Teamchef bereits das morgige Duell mit den Aachenern. " Wir haben ein tolles Heimspiel", erklärte er. Mit seinen Erwartungen an den Ausgang ist er dagegen vorsichtig: "Wenn wir gewinnen würden, wäre das toll - ein Unentschieden wäre aber auch gut." Sein Ziel: "Wir wollen möglichst lange einen Dreikampf an der Spitze haben." Dazu muss dann auch die Aufstellung stimmen. "In der Kabine haben wir bereits überlegt, wie wir am Sonntag spielen wollen - ein Ergebnis haben wir aber noch nicht", ist die Besetzung noch in der Findungsphase. Eines steht aber bereits fest: Tommy Haas wird dabei sein und sein letztes Spiel auf deutschem Boden bestreiten. "Die Vorbereitungen laufen, er kommt am Samstagabend nach Mannheim", ist Marzenell gespannt. "Es ist schön für unseren Verein, wenn solch ein Spieler sein Abschiedsspiel in Deutschland bei uns bestreitet."
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