Tennis

Grün-Weiss Mannheim rettet Punkt in Neuss

Grün-Weiss Mannheim hat in der Tennis-Bundesliga Blau-Weiss Neuss einen großen Kampf geliefert. Lange sah es nach einer Niederlage aus, dann war sogar ein Sieg drin.

Von 
Jörg Aberle
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Pedro Martinez zeigte einmal mehr sein großes Kämpferherz. Der Spanier drehte in seinem Einzel einen hohen Rückstand in einen Sieg. © Sascha Schneider/Pix

Neuss. Freude und Enttäuschung lagen beim Auswärtsspiel von Grün-Weiss Mannheim gegen Blau-Weiss Neuss eng beisammen. Während im einen Moment Trainer Daniel Steinbrenner Teamchef Gerald Marzenell aus Freude über den dritten Sieg um den Hals fiel, zertrümmerte auf dem anderen Platz Bernabe Zapata Miralles aus Frust den Rahmen seines Schlägers an der eigenen Schuhsohle. Letztlich trennten sich beide Teams in einer spannenden Bundesliga-Partie 3:3.

Bei Grün-Weiss zeichneten einmal mehr die Spanier im Team für den Punktgewinn verantwortlich. Nach 0:2-Rückstand brachten Zapata Miralles und Pedro Martinez mit ihren Einzelsiegen den Meister zurück ins Spiel, und Martinez steuerte auch im Doppel an der Seite von Daniel Cukierman den wichtigen Punkt zur kurzzeitigen 3:2-Führung bei. Im Match-Tiebreak behielt das Duo die Nerven und siegte knapp mit 10:8. Für den Mannschaftserfolg reichte es am Ende nicht, weil Zapata Miralles im anderen Doppel mit Debütant Max Rehberg unterlag.

Ergebnisse

  • Einzel: Zdenek Kolar – Pedro Martinez 6:4, 5:7, 5:10; Franco Agamenone – Federcio Delbonis 7:6(2), 6:3; Renzo OlivoBernabe Zapata Miralles 3:6, 4:6; Javier Barranco Cosano – Daniel Cukierman 7:6(5), 6:2.
  • Doppel: Kolar/Agamenone – Zapata Miralles/Max Rehberg 6:3, 6:3; Blancaneaux/Barranco Cosano – Martinez/Cukierman 2:6, 6:2, 8:10.

„Es war ein glückliches Unentschieden bei einem sehr starken Gegner. Neuss hat uns überrascht und die ersten beiden Einzel toll gespielt. Wir haben den einen Punkt geholt, den wir unbedingt wollten“, zeigte sich Marzenell nach Spielende erleichtert.

Der Auftakt verlief für die qualitativ besser besetzten Mannheimer nicht nach Plan. Teamchef Marzenell hatte an Position vier Neuzugang Cukierman aus dem Hut gezaubert, der am Donnerstag noch sein Match auf Korsika Ende des ersten Satzes aufgeben musste. Bei seinem Bundesliga-Debüt für Grün-Weiss spielte der Israeli gegen Javier Barranco Cosano zwar auf Augenhöhe, die wichtigen Punkte gingen aber an den Neusser. Ebenso erging es Mannheims Federico Delbonis, der sich Franco Agamenone geschlagen geben musste. Der erste Durchgang wurde im Tiebreak entschieden, dabei unterliefen dem Argentinier Delbonis in der entscheidenden Phase vier vermeidbare Fehler in Serie.

Martinez krönt Aufholjagd

Nun war es an den Spaniern, die Mannheimer im Spiel zu halten. Bernabe Zapata Miralles löste seine Aufgabe souverän, hatte seine starke Vorhand richtig justiert und zwang Renzo Olivo in zwei Sätzen in die Knie. Sein Landsmann Pedro Martinez dagegen sah nach verlorenem ersten Satz und 0:4-Rückstand im zweiten bereits wie der sichere Verlierer aus, legte aber beflügelt von der frohen Kunde vom Nebenplatz eine eindrucksvolle Aufholjagd hin. Während Gegner Zdenek Kolar den Faden verlor, wuchs Martinez über sich hinaus und holte mit seinem großen Kämpferherz und Nervenstärke im Match-Tiebreak (10:5) den Punkt für den Meister zum 2:2.

Bereits am Sonntag empfängt Mannheim um 11 Uhr Blau-Weiß Krefeld am Neckarplatt. Dabei kann Marzenell wieder aus dem Vollen schöpfen. Zum Team hinzustoßen werden Maximilian Marterer, der am Samstag im Finale von Braunschweig Jan-Lennard Struff gegenübersteht, sowie Doppelspezialist Kevin Krawietz.

Redaktion

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