Eishockey

Siegesserie der Adler Mannheim hält dank Torhüter Johan Mattsson

Die Adler Mannheim fahren den vierten Erfolg in Serie ein. Beim 2:1 gegen Ingolstadt glänzt Torhüter Mattsson mit 40 Paraden.

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Christian Rotter
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Johan Mattsson zeigte eine überragende Leistung. Hier stoppt der Adler-Torhüter den Ingolstädter Chris Jandric. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Das war ein hartes Stück Arbeit: Mit einem Kraftakt haben die Adler Mannheim in der Deutschen Eishockey Liga den vierten Sieg in Serie gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins setzte sich am Sonntag vor 10.072 Zuschauern in der SAP Arena mit 2:1 (0:1, 0:0, 2:0) gegen den ERC Ingolstadt durch und verteidigte damit ihre Tabellenführung.

„Wir haben nie zu unserem Spiel gefunden“, übte Mannheims Siegtorschütze Tom Kühnhackl bei MagentaSport dennoch Selbstkritik. „Wir können froh sein, dass wir die Partie noch irgendwie gewonnen haben. Positiv war, dass wir nie in Panik verfallen sind, aber es gibt einiges zu analysieren.

Zwei Tage nach dem üblen Foul von Yannick Veilleux an Luke Esposito war die beherrschende Frage unter den Fans in der SAP Arena: Wie geht es dem Adler-Stürmer? Der 31-Jährige wurde am Samstag aus dem Krankenhaus entlassen, in den nächsten Tagen werden weitere Untersuchungen folgen. Spätestens bis Mitte kommender Woche erhoffen sich die Mannheimer Klarheit darüber, wie lange sie auf Esposito verzichten müssen. „Luke hat eine zehn Zentimeter lange Platzwunde am Kopf. Er ist erstmal für unbestimmte Zeit raus“, sagte Eakins.

Sprechchöre für verletzten Adler-Stürmer Luke Esposito

Die Anhänger der Blau-Weiß-Roten drücken ihrer Nummer 19 jedenfalls die Daumen. Sie feierten den US-Amerikaner mit Sprechchören, auf einem Banner in der Nordwestkurve waren Genesungswünsche zu lesen.

Bei der Zusammenstellung der Mannschaft musste Eakins reagieren. Neben Esposito fehlten auch Kris Bennett, der für sein Foul an Berlins Ty Ronning für ein Spiel gesperrt wurde, und Max Penkin. Der Senkrechtstarter, der sich am Freitag mit dem Tor zum 4:0 gegen die Eisbären als jüngster Torschütze in der DEL-Geschichte in den Annalen des deutschen Sports verewigt hatte, hatte sich am Samstag beim 5:3-Sieg der Jungadler gegen Krefeld auf einen Faustkampf eingelassen. Gegen Ingolstadt kam somit Eric Uba zu seinem ersten Saisoneinsatz, den letzten freien Platz im Sturm übernahm der gelernte Verteidiger Hayden Shaw.

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Die Adler hatten im ersten Drittel mehr vom Spiel. Kristian Reichel in Unterzahl (5.) und Kapitän Marc Michaelis (6.) ließen erste Chancen liegen. Ingolstadts Torhüter Devin Williams war in der neunten Minute zum ersten Mal geschlagen, als Leon Gawankes Schlagschuss in Überzahl hinter ihm einschlug. Würde der Treffer aber auch den Videobeweis überstehen? Die Schiedsrichter Sirko Hunnius und Marc Iwert sahen sich die Szene nochmals an. Da Reichel in den Torraum eingedrungen war und Williams behinderte, blieb es beim 0:0.

Ingolstadt kam danach besser ins Spiel und dennoch überraschend zur Führung. Aus relativ aussichtsloser Position schoss Riley Barber den Puck für den Adler-Kasten, Torhüter Johan Mattsson ließ sich überraschen (17.). Da Yannick Proske die schnelle Antwort verpasste (18.), gingen die Adler mit einem Rückstand in die Kabine.

Adler Mannheim – ERC Ingolstadt 2:1

  • Drittelergebnisse: 0:1, 0:0, 2:0.
  • Die Adler: Mattsson – Gawanke, Kälble; Mattinen, Renouf; Fohrler, Gilmour – Proske, Michaelis, Schütz; Ehl, Reichel, Kühnhackl; Plachta, Uba, Heim; Greco, Solow, Shaw.
  • Tore: 0:1 Barber (16:19), 1:1 Gawanke (51:36), 2:1 Kühnhackl (54:13).
  • Schiedsrichter: Sirko Hunnius und Marc Iwert.
  • Zuschauer: 10.072.
  • Strafminuten: Mannheim 6 – Ingolstadt 6.
  • Nächstes Spiel: Dresdner Eislöwen – Adler (Freitag, 19.30 Uhr).

Mannheim erhöhte die Schlagzahl. Uba verfehlte das kurze Eck (23.), John Gilmour und Justin Schütz (beide 27.) verpassten ebenfalls den Ausgleich, Michaelis traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz (28.). Nach einem vergebenen Powerplay gab es aber einen Bruch im Adler-Spiel. Ingolstadt bekam Oberwasser. Angriff auf Angriff rollte auf Mattsson zu, der allein im zweiten Drittel 20 Schüsse parierte. Beim 0:1 hatte der Schwede zwar nicht glücklich ausgesehen, nun hielt er seine Mannschaft aber im Spiel. Vor allem mit der Doppelparade in der 38. Minute glänzte Mattsson. Erst war er gegen Austen Keating zur Stelle, dann gegen Morgan Ellis.

Adler Mannheim bekommen zweite Luft

Nach dem nicht nur emotional anstrengenden Duell mit Berlin wirkten die Adler ein wenig ausgelaugt. Sie versuchten zwar alles und warfen viel in die Waagschale, wie Tom Kühnhackl, der in Unterzahl einen Schuss blockte und mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Spielerbank fuhr (41.). In der Offensive bekamen sie aber nicht mehr viel zustande.

Anders die Ingolstädter. Samir Kharboutli lief allein auf Mattsson zu, ließ das 0:2 aber liegen (45.). Die Adler bündelten ihre Kräfte. Reichel fand in Williams seinen Meister (47.). Als eine Überzahl erfolglos verpuffte, schien den Mannheimern die Zeit davonzulaufen. Gawanke hämmerte die Scheibe aber zum verdienten 1:1-Ausgleich in die Maschen (52.).

Mannheim hielt das Tempo hoch, mit dem einen sicheren Zähler wollten sich die Adler nicht zufriedengeben. Und sie wurden belohnt. Alex Ehl bereitete vor, Kühnhackl zog direkt ab und ließ sich für das 2:1 feiern (55.). Ingolstadt wollte die SAP Arena nicht ohne Zählbares verlassen, doch am überragenden Mattson gab es kein Vorbeikommen mehr. Barber scheiterte (59.), auch Daniel Schmölz drehte nach seiner vergebenen Chance 15,2 Sekunden vor Schluss entnervt ab. Die Adler-Fans hatten somit allen Grund zu feiern. Sie skandierten: „Keiner wird es wagen, unser‘n MERC zu schlagen.“

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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