Mannheim. Das Positive zuerst: Den Adlern Mannheim ist es nach zuletzt zwei erfolglosen Heimspielen in Folge nicht nur gelungen zu gewinnen, sondern dabei auch Tore zu schießen. Drei waren es gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven, um genau zu sein. Doch der Weg dorthin war am Freitagabend lang - und voller Schwankungen.
Cheftrainer übt Kritik
"Ich habe zwei Spiele in einem gesehen", resümierte Adler-Cheftrainer Bill Stewart nach dem 3:2-Erfolg nach Verlängerung. "Wir hatten ein gutes erstes Drittel, ein schwaches zweites, haben dann aber Charakter gezeigt, ein wichtiges Powerplay-Tor geschossen und die Partie letztlich noch gedreht", setzte Stewart fort.
In der Tat: Die Adler kamen schwungvoll aus der Kabine und erspielten sich entsprechend gute Möglichkeiten. Eine davon nutzte Flügelstürmer Borna Rendulic, nachdem er von Teamkollege Tyler Gaudet sehenswert auf die Reise geschickt worden war, mit der Rückhand zur 1:0-Führung (10.)."Das 1:0 war nach zuletzt zwei torlosen Heimspielen extrem wichtig", meinte der Torschütze über seinen Treffer, der gleichzeitig auch das Ergebnis nach den ersten 20 Minuten darstellte.
Ausgleichstreffer in Überzahl brachte Verlängerung
Warum die Adler im zweiten Drittel dann aber überhaupt keinen Fuß auf das Eis bekamen, unzählige Fehlpässe spielten und sich letztlich bei ihrem stark haltenden Torwart Arno Tiefensee bedanken durften, dass die Gäste nach den Treffern von Phillip Bruggisser (30.) und Skyler McKenzie (38.) nur mit 2:1 führten, konnte Rendulic nicht so wirklich erklären.
Auch seine Teamkameraden taten sich schwer. "Das darf uns so nicht passieren. Das hat uns einen Punkt gekostet und kann auch das ganze Spiel kosten", hielt Luca Tosto, der wieder vom DEL2-Kooperationspartner Heilbronn zurückbeordert wurde, zumindest mal fest.
Markus Eisenschmid sorgte letztlich in der 57. Minute dafür, dass die Adler am Freitagabend überhaupt mit Punkten rechnen durften, als er die Begegnung mit seinem Ausgleichstreffer in Überzahl in die Verlängerung brachte.
In dieser war es Ryan MacInnis, der - wie schon beim vergangenen Auswärtsspiel gegen Straubing - die Partie in der Zusatzschicht entschied (62.). "Wir konnten das Spiel gewinnen, weil jeder im letzten Drittel eine Schippe draufgepackt hat", meinte Rendulic, der mit einem Tor und zwei Assists neben Tiefensee noch der auffälligste Adler-Akteur war.
Am Sonntag kommt das Derby für die Adler
Dass diese Achterbahnfahrt der eigenen Leistungsstärke letztlich erfolgreich für die Adler ausging, kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Blau-Weiß-Roten seit dem 24. Januar auf einen dreifachen Punktgewinn warten - und entsprechend nach ihrer Form suchen. "Wir müssen deutlich besser spielen, wenn wir unsere Ziele in dieser Saison schaffen wollen. Und damit meine ich nicht nur, die Play-offs zu erreichen", sagte Stewart, der wie jeder andere bei den Adlern höchste Ansprüche verfolgt.
Die nächste Chance zu zeigen, dass sie dafür bereit sind, haben die Mannheimer am Sonntag (19 Uhr) im Derby bei den Löwen Frankfurt. Gut möglich, dass ihnen dabei auch wieder der zuletzt angeschlagene Jordan Szwarz zur Verfügung steht. Für Korbinian Holzer, Matt Donovan und David Wolf kommt ein Einsatz dagegen noch zu früh.
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