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Kater nach dem Festtag: Adler Mannheim verlieren in Nürnberg

Der Derbysieg am Freitagabend gegen Frankfurt in der ausverkauften SAP Arena war berauschend. Nur zwei Tage später gab es für die Adler Mannheim mit einer 2:3-Niederlage bei den Nürnberg Ice Tigers nun die Ernüchterung

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Andreas Martin
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Adler-Angreifer Matthias Plachta (links) zieht gegen den Nürnberger Andrew Bodnarchuks den Kürzeren. © Eiblmaier/Pix

Nach dem furiosen 5:1-Derbysieg am Freitagabend gegen die Löwen Frankfurt haben die Adler Mannheim am Sonntag ihre kleine Erfolgsserie von drei Siegen nacheinander nicht ausbauen können. Bei den Nürnberg Ice Tigers musste sich das Team von Cheftrainer Bill Stewart mit 2:3 (1:2, 0:0 1:1) geschlagen geben. „Wir haben heute gegen ein sehr gutes und diszipliniertes Team gespielt, das gezeigt hat, warum es in Heimspielen im Schnitt zwei Punkte pro Partie holt“, sagte Stewart, der eine Bestätigung für die Heimstärke der Franken sah, die 18 ihrer 21 Zähler zu Hause gesammelt haben.

Vor der Partie hatte Adler-Verteidiger Korbinian Holzer noch gehofft, einen weiteren Sieg nachlegen zu können. „Wir hatten einen holprigen Start in die Saison, dann haben wir eine gute Serie hingelegt, dann lief es zwischenzeitlich nicht so – und jetzt sind wir wieder auf einem guten Weg. In Nürnberg steht uns nun ein schweres Auswärtsspiel bevor“, sagte Holzer im Vorfeld. Eine Einschätzung, mit der er recht behalten sollte.

Für Holzer wurde die Partie nicht nur wegen der Niederlage schmerzhaft. In der 7. Spielminute wurde der Verteidiger von einem Puck am Unterkinn getroffen. Wegen der Blutung musste er erst einmal das Eis verlassen und konnte erst gegen Ende des ersten Abschnitts zurückkehren.

Nürnberg – Adler

  • Drittelergebnisse: 2:1, 0:0, 1:1.
  • Die Adler: Tiefensee – Holzer, Donovan; Reul, Katic; Larkin, Akdag; Pilu – Rendulic, Szwarz, Dawes; Plachta, Loibl, Wolf; Eisenschmid, Wohlgemuth, Krämmer; Thiel, Jentzsch, Tosto.
  • Tore: 0:1 Wohlgemuth (1:53), 1:1 Reimer (7:18), 2:1 MacLeod (17:29), 3:1 Schmölz (59:05), 3:2 Wohlgemuth (59:40).
  • Schiedsrichter: Roman Gofman und Gordon Schukies.
  • Zuschauer: 5166.
  • Strafminuten: Nürnberg 8 – Mannheim 12.
  • Nächstes Spiel: Adler – EHC München (Dienstag, 1. November, 19.30 Uhr, SAP Arena).

Tiefensee überzeugt erneut

Zu diesem Zeitpunkt war vor den 5166 Zuschauern in der Nürnberger Arena allerdings schon einiges passiert. Die Adler erwischten nicht zum ersten Mal einen Blitzstart, als Tim Wohlgemuth seinen Schläger gekonnt in einen Schuss von Verteidiger Mark Katic hielt und den Puck unhaltbar für Goalie Niklas Treutle zum 1:0 (2.) für die Blau-Weiß-Roten ins Tor lenkte. „Da dachte ich, dass wir das Momentum haben, aber Nürnberg hat es uns wieder weggenommen“, sagte Stewart, der sah, wie die Gastgeber auch den Verletzungsschock nutzten, um während Holzers Behandlungsauszeit durch Kapitän Patrick Reimer auszugleichen.

Zwischen den Adler-Pfosten stand auch in Nürnberg der 20-jährige Arno Tiefensee, der den noch erkrankten Felix Brückmann erneut hervorragend vertrat. Als Wohlgemuth auf der Strafbank saß, verhinderte Tiefensee etwa mit Paraden gegen Daniel Schmölz und Dane Fox (beide 13.) den möglichen 1:2-Rückstand. Gegen den frei vor ihm stehenden Danjo Leonhardt packte der junge Torwart zudem eine Glanzparade aus (16.). Wenig später markierte Gregor MacLeod dann aber doch das 2:1 für die Hausherren (18.).

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Ging das erste Drittel an die Ice Tigers, waren es im zweiten Abschnitt die Adler, die mehr vom Spiel hatten. In der 24. Minute hätten beide Teams einnetzen können, als zunächst Elis Hede an Tiefensee scheiterte und auf der anderen Seite der an diesem Tag überragende Treutle im Nürnberger Tor zunächst gegen den David Wolf und anschließend gegen Matt Donovan rettete.

„Unser zweites und drittes Drittel waren gut, aber wir haben nicht die Tore gemacht. Das Toreschießen muss am Dienstag gegen München bei uns wieder besser werden“, blickte Adler-Verteidiger Donovan schon auf das Heimspiel am 1. November (19.30 Uhr/SAP Arena), wenn der EHC München zum Topspiel in Mannheim gastiert.

Im zweiten Drittel hatte Matthias Plachta noch Stefan Loibl gut in Szene gesetzt, doch mit einer starken Parade hielt Treutle das 2:1 für die Ice Tigers fest (29.). Zu Beginn des Schlussdrittels verhinderten dann Tiefensee und Donovan zunächst das 3:1, als der Adler-Goalie nach einem Pfostentreffer der Franken schnell reagierte und Donovan den Puck mit dem Schlittschuh von der eigenen Torlinie beförderte (41.).

Etwas mehr als eine Minute vor Schluss verließ Tiefensee schließlich sein Tor, Schmölz traf 23 Sekunden später zum 3:1 (60.) ins verwaiste Gehäuse. Tiefensee ging erneut vom Eis und mit seinem zweiten Treffer des Tages verkürzte Wohlgemuth 19 Sekunden vor Spielende auf 2:3, doch dabei blieb es.

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