Eishockey

Arno Tiefensee: Der Mann der Tat bei den Adlern Mannheim

Arno Tiefensee hat in der Viertelfinalserie gegen München den Unterschied ausgemacht. Davon ist Dallas Eakins, Trainer der Adler Mannheim, überzeugt.

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Christian Rotter
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Torhüter Arno Tiefensee lässt sich von den Adler-Fans feiern. © PIX-Sportfotos

Arno Tiefensee ist kein Mann der großen Worte. Er lässt lieber Taten für sich sprechen. So wie am Freitagabend im Münchner SAP Garden. Gerade in der Schlussphase, als die Mannschaft von Trainer Don Jackson noch einmal alles in die Waagschale warf, war der 22-Jährige der Turm in der Schlacht. Der Torhüter der Adler Mannheim verlor nie die Nerven, sondern setzte seine Arbeitsplatzbeschreibung nahezu perfekt um: Er saugte die Pucks auf wie ein Staubsauger die Flusen.

„Ach, da gehöre nicht nur ich dazu“, wiegelte Tiefensee nach dem 2:1-Erfolg ab, mit dem die Adler die Viertelfinalserie mit 4:2-Siegen für sich entschieden und ins Halbfinale einzogen. Dort wartet in der Serie „Best of Seven“ – erneut sind vier Siege zum Weiterkommen nötig – Meister Eisbären Berlin, gegen die vor einem Jahr im Viertelfinale Endstation gewesen war.

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„Heute Abend darf man schon mal stolz sein. Morgen beginnt aber bereits die Vorbereitung auf die Berlin-Serie“, betonte Tiefensee. Der Jung-Nationalspieler will den Fokus nicht verlieren und den Schwung in das Duell mit dem Hauptrundenzweiten mitnehmen. „Arno hat den Unterschied ausgemacht“, lobte Adler-Trainer Dallas Eakins seinen Schlussmann. „Als Trainer macht es Spaß, junge Spieler wachsen zu sehen. Arno hatte durchaus Schwierigkeiten, aber er hat sie angenommen und ist in der Serie gegen München gereift.“

Adler dominieren in München die ersten 30 Minuten

Mit seinen 1,92 Metern Körpergröße deckt Tiefensee viel von seinem Tor ab. Auch am Freitag parierte er einige Münchner Schüsse mit seiner Schulter, weil er sich groß machte und den gegnerischen Stürmern keine Lücke anbot. Dabei hatte der Arbeitstag relativ überschaubar für ihn begonnen. Die Adler dominierten die ersten 30 Minuten. Kristian Reichel (4.) und Kapitän Marc Michaelis (28.) sorgten für eine 2:0-Führung, in der Defensive ließen die Mannheimer kaum etwas anbrennen.

Das sollte sich ändern, als die Münchner einen Penalty zugesprochen bekamen. Tiefensee kochte Chris DeSousa zwar ab (30.), doch diese Szene diente den Hausherren als Signal. Angriff auf Angriff rollte nun auf das Adler-Tor zu. Yasin Ehliz scheiterte am Pfosten (38.), Taro Hirose schoss aus kurzer Distanz drüber (43.), die Latte stand Les Lancaster im Weg (47.). Vier Minuten vor Schluss setzte Jackson alles auf eine Karte und nahm Torhüter Evan Fitzpatrick zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Andi Eder verkürzte auf 1:2 (59.), doch die Mannheimer brachten die Führung über die Zeit.

Danach stürmten die Adler-Spieler auf ihren Torhüter zu, die Feierlichkeiten gingen vor dem Fanblock weiter. Es gesellten sich auch die Profis dazu, die die Partie auf der Tribüne verfolgt hatten. „Wenn sie nicht spielen, heißt das ja nicht, dass sie kein Teil der Mannschaft sind. Sie unterstützen uns und sind bereit, wenn sie den Job eines anderen Spielers übernehmen müssen“, sagte Tiefensee.

Halbfinalserie beginnt am Dienstag in Berlin

Der junge Schlussmann weiß auch: Um im Halbfinale eine Chance zu haben, müssen die Adler in allen Bereichen eine Schippe drauflegen. Spiel eins der Serie steigt am Dienstag (19.30 Uhr) in Berlin, das zweite Duell am Freitag (19 Uhr) in der SAPArena.

Im Halbfinale werden zwei junge deutsche Torhüter im Fokus stehen. Tiefensee trifft auf den nur ein Jahr älteren Jonas Stettmer, der sich im Saisonverlauf gegen Berlins Meistergoalie Jake Hildebrand durchsetzte und auch im Play-off-Viertelfinale gegen die Straubing Tigers (4:1-Siege) das Vertrauen erhielt. „Ich kenne Jonas noch nicht. Eigentlich hätte er im Februar bei der U-25-Maßnahme der Nationalmannschaft dabei sein sollen, doch dann ist das mit Tobi passiert. Da waren dann andere Dinge wichtiger“, erinnerte Tiefensee an den tragischen Tod von Eisbären-Stürmer Tobi Eder.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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