Eishockey

Adler Mannheim ziehen im ersten Halbfinale knapp den Kürzeren

Die Adler Mannheim sind mit einer Niederlage in die Halbfinalserie gegen die Eisbären Berlin gestartet. Beim Titelverteidiger unterlagen sie am Dienstag mit 1:3.

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Christian Rotter
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Die Eisbären Berlin mit Torhüter Jake Hildebrand (l.), rangen Leon Gawankes Adler Mannheim nieder. © PIX-Sportfotos

Berlin. Die Adler Mannheim haben einen Fehlstart in die Halbfinalserie der Deutschen Eishockey Liga hingelegt. Zum Auftakt unterlag das Team von Trainer Dallas Eakins den Eisbären in Berlin mit 1:3 (0:0, 0:1, 1:2). Das zweite Duell der beiden Traditionsvereine findet am Freitag in der SAP Arena statt.

„Mit der Niederlage können wir nicht zufrieden sein. Es gibt aber einige Sachen, auf denen wir aufbauen können“, sagte Adler-Co-Trainer Marcel Goc bei MagentaSport und ergänzte: „Wir müssen eine Schippe drauflegen.“

Eakins vertraute der gleichen Mannschaft, die am Freitag den 4:2-Seriensieg im Viertelfinale gegen München eingetütet hatte – mit einer kleinen Ausnahme. Als Ersatz für Torhüter Arno Tiefensee nahm Alexis Gravel auf der Spielerbank Platz. Felix Brückmann hatte die Reise aus einem freudigen Grund nicht mit angetreten, seine Frau erwartet das zweite Kind.

Torhüter Jonas Stettmer fehlt den Eisbären Berlin angeschlagen

Bei den Eisbären sah die Sache etwas anders aus. Die Berliner mussten auf den im Viertelfinale überragenden Senkrechtstarter zwischen den Pfosten verzichten. Jonas Stettmer stand nicht einmal in der Aufstellung, den Job für ihn übernahm kein Geringerer als der Meistergoalie des Vorjahres: Jake Hildebrand. „Jonas plagt sich mit einer kleinen Verletzung herum“, klärte Eisbären-Trainer Serge Aubin vor dem Eröffnungsbully auf.

Die Adler hatten die vergangenen acht Duelle mit den Berlinern verloren, doch das war am Dienstagabend Makulatur. Die Gäste waren von Beginn an hellwach und hatten die Offensivwucht der Hauptstädter in den ersten 20 Minuten gut im Griff. Zach Boychuk prüfte Tiefensee (9.), ansonsten ließ die Mannheimer Defensive nicht viel zu. „Auf beiden Seiten gab es nicht viele Chancen. Mit unserem ersten Auswärtsdrittel bin ich zufrieden“, sagte Adler-Verteidiger Nick Cicek in der ersten Pause.

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Das Eakins-Team hatte gegen Ende des ersten Abschnitts sogar die besseren Gelegenheiten. Nachdem es eine erste Strafe gegen Leon Gawanke ohne größere Probleme überstanden hatte, schaltete es gleich auf Offensive um. Kapitän Marc Michaelis versuchte den Bauerntrick, doch Hildebrand ließ sich nicht übertölpeln (18.). Auch am Schuss von Matthias Plachta war der Berliner Schlussmann noch dran (19.).

Nach einer genauso unglücklichen wie kuriosen Szene lagen die Adler auf einmal in Rückstand. Tiefensee sah sich nach einem Schuss von Kai Wissmann zwei Eisbären gegenüber. Den ersten Versuch entschärfte der 22-Jährige, doch nach der Parade kam er einfach nicht mehr auf die Beine. War es ein Problem mit der Ausrüstung? Hatte er für einen Moment die Orientierung verloren? Anscheinend hatte sich Tiefensees Knieschutz verschoben und hinderte ihn am Aufstehen. Den Berlinern war es egal, Liam Kirk ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen, er brachte den Titelverteidiger in Führung (22.).

Berlin – Adler 3:1

  • Drittelergebnisse: 0:0, 1:0, 2:1.
  • Die Adler: Tiefensee – Fohrler, Kälble; Gawanke, Cicek; Gilmour, Jokipakka; Pilu – Reichel, Esposito, Hännikäinen; Szwarz, Loibl, Kühnhackl; Plachta, Michaelis, Bennett; Proske, MacInnis, Heim.
  • Tore: 1:0 Kirk (21:07), 2:0 Ronning (44:37), 2:1 Michaelis (56:52), 3:1 Tiffels (59:38).
  • Schiedsrichter: Martin Frano und Christopher Schadewaldt.
  • Zuschauer: 13.522.
  • Strafminuten: Berlin 4 – Mannheim 6.
  • Nächstes Spiel, 2. Halbfinale: Adler – Berlin (Freitag, 19 Uhr).

Im Wissen, bis dahin eine richtig solide Auswärtsleistung gezeigt zu haben, hinterließ dieser Nackenschlag Wirkung bei den Adlern. Sie waren nun nicht mehr so nah dran an den Gegenspielern, der Forecheck ging oft ins Leere. Boychuk hatte das 2:0 auf dem Schläger (22.), dann entwischte Yannick Veilleux Mannheims Verteidiger Fabrizio Pilu. Diesmal war Tiefensee zur Stelle (24.).

Berlin war am Drücker, die Blau-Weiß-Roten ließen sich beeindrucken. Cicek spielte erst völlig unbedrängt einen Fehlpass und verlor dann seinen Gegenspieler aus den Augen. Tiefensee war Endstation (27.). In einem flüssigen zweiten Drittel fingen sich die Mannheimer. Pilu (30.), Jordan Szwarz nach starker Vorarbeit von Stefan Loibl und Tom Kühnhackl (32.) sowie Yannick Proske (33.) setzten Nadelstiche in der Offensive.

Berlin erhöht nach Traumkombination auf 2:0

Keine Frage: Die Adler taten sich immens schwer, in die gefährliche Offensive vorzudringen. Plachta versuchte, am kurzen Pfosten nachzustochern, doch Hildebrand blieb stabil (43.). Die Eisbären hatten im bisherigen Saisonverlauf, dass sie regelmäßig spielerische Lösungen finden. Und dass sie nicht viele Chancen brauchen, um zuzuschlagen. Wie beim 2:0. Die Mannheimer schienen den Puck hinter dem eigenen Kasten sicher zu haben, Loibl und Kühnhackl wurden aber unter Druck gesetzt. Die Eisbären eroberten die Scheibe, dann ging es ganz schnell. Über Leo Pföderl und Freddie Tiffels landete der Puck wie an der Schnur gezogen bei Ty Ronning, der zu seinem 43. Saisontor (!) einnetzte (45.).

In ihrem zweiten Powerplay hatten die Berliner die Vorentscheidung auf dem Schläger, Manuel Wiederer traf aber nur den Pfosten (48.). Damit blieben die Adler im Spiel. Als sie knapp vier Minuten vor Schluss das erste Powerplay zugesprochen bekamen, nahm Eakins Tiefensee zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Das Risiko wurde belohnt, Michaelis überwand Hildebrand mit einem abgefälschten Schuss (57.). Der Ausgleich fiel nicht mehr, stattdessen besorgte Tiffels den 3:1-Endstand (60.).

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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