Düsseldorf. Johan Lundskog hatte nach dem 3:2-Derbysieg gegen die Löwen Frankfurt am Dienstag gesagt, sein Team sei „zurück in der Spur“. Die Adler Mannheim bestätigen am Freitagabend die Worte ihres Trainers allerdings nicht. Beim Kellerkind Düsseldorfer EG unterlagen die Blau-Weiß-Roten mit 2:3 (0:1, 1:1, 1:1). In einigen Bereichen ließen die Adler die nötige Disziplin vermissen. Sie kassierten zu viele Strafen und erlaubten sich in der eigenen Zone zu viele Fehler.
Vor Niederlage gegen Düsseldorf: Adler von Verletzungspech geplagt
Eine schlechte Nachricht gab es schon vor dem ersten Bully, das Verletzungspech bleibt den Adlern treu. Nachdem schon Ryan MacInnis, Jordan Szwarz und Stefan Loibl mehrere Wochen fehlen, erwischte es nun auch noch Kris Bennett. Der Kanadier zog sich am Dienstag beim 3:2-Sieg gegen die Löwen Frankfurt eine Bauchmuskelverletzung zu und fällt vier Wochen aus.
In Düsseldorf standen Lundskog somit nur noch elf gelernte Stürmer zur Verfügung, legen die Blau-Weiß-Roten noch einmal auf dem Transfermarkt zu? „Fest steht, dass wir unsere letzte Ausländerlizenz nicht vergeben werden“, sagte Sportmanager Jan-Axel Alavaara auf Nachfrage dieser Redaktion. Die letzte Ausländerlizenz soll für den Fall reserviert werden, dass sich einer der beiden Torhüter Felix Brückmann und Arno Tiefensee verletzt.
Ein ausländischer Spieler soll also nicht kommen, wie sieht es mit einem deutschen aus? Am Donnerstag trennten sich die Hershey Bears aus der American Hockey League (AHL) von Julian Napravnik. Der 26-jährige gebürtige Bad Nauheimer war vor der Saison mit dem DEL-Club Löwen Frankfurt in Verbindung gebracht worden, doch auch die Adler beschäftigen sich mit dem Außenstürmer. „Ich glaube, Julian wird nach Deutschland zurückkehren“, sagte Alavaara am Freitag. Auf die Nachfrage, ob der ehemalige Jungadler-Spieler in Mannheim landen könnte, antwortete der Schwede: „Wenn er zu uns kommen will, hätten wir eine Lizenz für ihn frei.“
Das Spiel im Überblick
- Drittelergebnisse: 1:0, 1:1, 1:1.
- Die Adler: Tiefensee – Holzer, Murray; Reul, Jokipakka; Gildon, Gilmour; Pilu – Plachta, Vey, Wolf; Kühnhackl, Gaudet, Ennis; Fischbuch, Eisenmenger; Hännikäinen; Proske, Thiel.
- Tore: 1:0 Clark (16:00), 1:1 Gilmour (23:30), 2:1 Ebner (29:50), 3:1 Roßmy (42:11), 3:2 Wolf (49:30).
- Schiedsrichter: Nikolas Neutzer und Reid Anderson.
- Zuschauer: 6985.
- Strafminuten: Düsseldorf 8 – Mannheim 14.
- Nächstes Spiel: Adler – Straubing Tigers (Sonntag, 14 Uhr).
Adler Mannheim kommen gegen Düsseldorf nur schwer in die Gänge
2012 wechselte Napravnik aus dem Nachwuchs von Bad Nauheim zum Mannheimer ERC in die Schüler-Bundesliga. Von 2013 bis 2016 stürmte er für die Jungadler in der Deutschen Nachwuchs Liga, mit denen er drei Meisterschaften gewann. Danach wagte er den Sprung über den großen Teich. Bis 2022 spielte Napravnik für die Minnesota State University, ehe er in Hershey die ersten Schritte im Profi-Eishockey ging. In der vergangenen Saison erzielte er in 18 Partien für die Bears fünf Tore, jetzt trennten sich die Wege.
In Düsseldorf kamen die Adler nur schwer in die Gänge. Matthias Plachtas abgefälschter Schuss im Powerplay war die einige Großchance für die Gäste (11.). Die DEG verdiente sich die knappe 1:0-Führung nach dem ersten Drittel. Mannheims Torhüter Arno Tiefensee rettete gegen Sinan Akdag in höchster Not (4.), gegen Jakub Borzecki parierte er mit der Stockhand (15.). Wenig später musste er sich aber doch zum ersten Mal geschlagen geben. Philip Gogulla passte in Überzahl scharf vors Tor, Kevin Clark hielt die Kelle rein – 1:0 (17.). „Wir müssen von der Strafbank wegbleiben“, forderte Adler-Angreifer in der ersten Pause. Dass sein Team nach dem tragischen Tod von Adam Johnson mit einem Halsschutz spielte und damit in der DEL eine Vorreiterrolle übernahm, kommentierte der Angreifer so: „Da etwas ganz Schlimmes passiert ist, war für uns klar, dass wir etwas machen müssen.“
Etwas machen mussten auch die Adler im Spiel. Das beherzigten sie auch – allerdings nur für sieben Minuten. Linden Vey erkämpfte in der eigenen Zone den Puck und schaltete schnell um. Plachta sah den heranrauschenden John Gilmour. Ein Pass, ein platzierter Schuss – 1:1 (24.). Mannheim hatte nun Oberwasser, stellte sich in der Offensive aber zu umständlich an. Das rächte sich. Bernhard Ebner hatte vor dem Adler-Kasten alle Zeit der Welt, um sich um die eigene Achse zu drehen. Sein Rückhandschuss wurde von Jordan Murray unhaltbar für Tiefensee zum 2:1 für die DEG abgefälscht (30.). Borzecki hatte sogar das 3:1 auf dem Schläger, doch Tiefensee hielt sein Team im Spiel (36.).
Adler kommen noch einmal zurück - das reicht aber nicht
Zu Beginn des letzten Drittels wollten die Adler zurückschlagen. Murray scheiterte an DEG-Torhüter Henrik Haukeland (41). Doch dann stimmte in der eigenen Zone einmal mehr die Zuordnung nicht. Clark bediente Bennet Roßmy, der am langen Pfosten eingeparkt hatte. Weit und breit war da kein Mannheimer Verteidiger zu sehen und das 3:1 somit nur noch Formsache (43.).
Mannheim kam aber noch einmal zurück. Gilmour passte vors Tor, David Wolf drückte die Scheibe ins Netz, nur noch 3:2 (50.). Kühnhackl verpasste 20 Sekunden später den Ausgleich, die Direktabnahme von Tyler Ennis fand ihr Ziel nicht (52.). Als Tiefensee für einen sechsten Feldspieler Platz machte, scheiterte Vey an Haukeland, Wolf traf den Puck nicht (59.). Das letzte Anrennen war nicht von Erfolg gekrönt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt.
Alle Spiele der DEL live bei MagentaSport
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/sport/vereine_artikel,-adler-mannheim-adler-mannheim-rutschen-erneut-in-duesseldorf-aus-_arid,2143072.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/vereine_verein,_vereinid,1.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html