Kaiserslautern. Für eine Viertelstunde verwandelt sich das ProSieben-Studio in den Lauterer Betzenberg. Begleitet von Bengalos und der „Carmina Burana“ als Hintergrundmusik fährt der Mannschaftsbus des 1. FC Kaiserslautern vor, im Studio erzeugen die Zuschauer (alle in FCK-Trikots) beste Westkurven-Atmosphäre, auch die Original-Trophäe vom DFB-Pokal-Sieg 1996 ist zu sehen. ARD-Sport-Reporter Tom Bartels, der die Szenen kommentiert, spricht von einer „gigantischen Stimmung“.
Der Mann, der für diese Betze-Simulation verantwortlich ist, steigt kurz danach aus dem Bus und singt gewohnt einfühlsam die Lauterer Stadionhymne „You’ll Never Walk Alone“: Mark Forster, der bekannteste Pop-Export seiner Heimatstadt Kaiserslautern („Chöre“, „Übermorgen“).
Das Prinzip hinter der von Joko Winterscheidt erfundenen Quizsendung „Wer stiehlt mir die Show?“ ist einfach: Der Prominente, der gegen Winterscheidt gewinnt, übernimmt die Moderation der nächsten Ausgabe. Am Dienstagabend ist das Forster, der die Gelegenheit zu einer sehr unterhaltsamen Hommage an seinen erklärten Lieblingsverein nutzt. „Ich bin leidenschaftlicher Musiker, aber es gibt da noch eine Sache: Ich liebe den 1. FC Kaiserslautern. Schon als Kind sang ich die Lieder und bekam Gänsehaut beim Torjubel“, sagt der Pfälzer, der am Abend der Ausstrahlung seinen 39. Geburtstag feiert, zu Beginn.
Schon immer sei es sein Traum gewesen, einmal für den FCK auf dem Platz zu stehen, doch leider reiche sein Talent selbst für die 3. Liga, in der der vierfache deutsche Meister zurzeit spielt, nicht. „Ich moderiere deshalb heute so lange, bis ich beim 1. FC Kaiserslautern Legendenstatus habe, ohne eine Sekunde auf dem Rasen gestanden zu haben“, sagt Forster im Spaß. „Viele kennen den Verein halt nicht – das ist das Problem“, frotzelt Winterscheidt zurück, wirkt aber zusammen mit den anderen Teilnehmern Anke Engelke, Riccardo Simonetti und die Wildcard-Kandidatin Marie doch beeindruckt von der Lautern-Show.
Auch bei den Zuschauerinnen und Zuschauern kam die FCK-Hommage gut an. Insgesamt schalten 5,31 Millionen Menschen ein. Bei den 14 bis 49-Jährigen erzielt ProSieben einen Marktanteil von 20,5 Prozent. Auf Twitter gibt es viele positive Reaktionen. „Glückwunsch und Danke nochmal“, schreibt der 1. FC Kaiserslautern und kontert in Richtung Winterscheidt: „Wie war das? Niemand kennt den FCK? Scheint ja doch ganz gut angekommen zu sein.“ Andere User meinen: „Das war das erste TV Highlight des Jahres.“ Oder: „Geile Sendung und beste Werbung für die Pfalz“.
Eine Wiederauflage bei der nächsten Folge von „Wer stiehlt mir die Show?“ wird es allerdings nicht geben. In der entscheidenden Spielrunde am Dienstagabend schlägt Winterscheidt FCK-Fan Forster – und übernimmt ab der kommenden Ausgabe wieder die Moderation.
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