Kaiserslautern. Welche Qualität der 1. FC Kaiserslautern mittlerweile in seinem Kader hat, zeigte sich am vergangenen Freitag. Bei der 2:3-Testspielniederlage gegen den französischen Erstligisten FC Metz gab FCK-Trainer Dirk Schuster überwiegend Spielern Einsatzzeit, die bislang in der zweiten Reihe standen. Darunter war mit Terrence Boyd auch der letztjährige Toptorjäger. Philipp Hercher, der den FCK im Mai 2022 in der Relegation zum Aufstieg geschossen hatte, spielte eine Halbzeit. Spielmacher Philipp Klement stand endlich mal wieder 90 Minuten auf dem Platz.
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Die drei Genannten werden im Ligabetrieb, wo die Roten Teufel am Samstag (20.30 Uhr/live bei Sport 1) zum Spitzenspiel bei Fortuna Düsseldorf antreten, aber wohl wieder auf der Bank Platz nehmen müssen. Denn Schuster hat vorerst seine erste Elf gefunden. Nach zwei Niederlagen zu Saisonbeginn sind die Pfälzer seit nunmehr acht Pflichtspielen ungeschlagen, in der Tabelle bis auf den dritten Platz geklettert und haben Tuchfühlung zu den direkten Aufstiegsplätzen.
Ache ragt heraus
Entscheidenden Anteil daran haben die Spieler, die im Sommer verpflichtet wurden. Mit Ausnahme von Afeez Aremu, der seit Wochen verletzt ausfällt, standen beim 3:1-Heimsieg gegen Hannover 96 vor der Länderspielpause mit Nikola Soldo, Jan Elvedi, Tymoteusz Puchacz, Tobias Raschl, Richmond Tachie und Ragnar Ache alle Neuzugänge in der Startelf.
Im ersten Saisonviertel ragte besonders Ache heraus. Der nach langem Transferpoker von Eintracht Frankfurt verpflichtete Stürmer hat bereits sechs Saisontore erzielt und einen Treffer vorbereitet.
Wieder mal Comeback-Könige der Liga
Der breitere Kader gibt Schuster mehr Möglichkeiten und macht den FCK taktisch flexibler. Außerdem nahm der Coach nach dem zweiten Spieltag einen Torwartwechsel vor. Julian Krahl löste Routinier Andreas Luthe ab, der beim 0:3 bei Schalke 04 Anfang August die Rote Karte gesehen hatte. Der 23-Jährige zeigte seitdem starke Leistungen.
Zudem sind die Pfälzer in dieser Saison erneut die Comeback-Könige der Liga. Nach Rückständen holten die Roten Teufel bereits sieben Punkte. So viele wie kein anderes Team. Mit 18 Toren stellt der FCK, der seine vergangenen vier Heimspiele allesamt gewann, zudem den zweitbesten Angriff der Liga. Nimmt man nur die zurückliegenden sieben Spielen ist die Schuster-Truppe die punktbeste Mannschaft und holte in diesem Zeitraum sogar zwei Punkte mehr als der noch ungeschlagene Tabellenführer FC St. Pauli.
Nach Düsseldorf kommt der HSV
Auch in den Luftzweikämpfen zeigen sich die Lauterer in dieser Saison stark. 229 Kopfballduelle wurden gewonnen - Ligabestwert. Eine Folge dieser Statistik sind sieben per Kopf erzielte Tore. Allein Ache gelangen vier.
Ob der FCK wirklich schon zu den Spitzenmannschaften der 2. Liga gezählt werden kann, darüber gibt der Spielplan nach der Länderspielpause Auskunft. Nach der Partie in Düsseldorf kommt der Hamburger SV ins Fritz-Walter-Stadion.
Ein Faustpfand ist auch wieder die Unterstützung der Fans. Zu den ersten fünf Heimspielen kamen im Schnitt fast 43 000 Zuschauer. Nach Düsseldorf begleiten die Pfälzer mehr als 5000 Anhänger, die Partie gegen Hamburg ist seit Tagen ausverkauft.
Selbiges gilt seit Ende vergangener Woche auch für das dann folgende DFB-Pokal-Heimspiel gegen den Bundesligisten 1. FC Köln. Für diese Begegnung waren die verfügbaren Karten sogar in rund 90 Minuten vergriffen.
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