Spiel der Woche

VfR Bürstadt dominiert: 5:1-Sieg im B-Liga-Derby gegen NoWa

Außenseiter aus dem Bibliser Stadtteil kann nur eine Viertelstunde wirklich mithalten.

Von 
Andreas Martin
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Bürstadts Kapitän Nadir-Volkan Celikkan (Mitte, schwarzes Trikot) wird verfolgt von den NoWa-Spielern Matteo Frey (links) und Austen Bedford. © Berno Nix

Nordheim/Wattenheim. „In der ersten Viertelstunde haben wir das noch gut gemacht, aber danach war uns der VfR überlegen“, hatte Jens Stark, der Trainer der SG Nordheim/Wattenheim, schon befürchtet, dass das B-Liga-Derby gegen den A-Liga-Absteiger VfR Bürstadt für die Hausherren eine schwierige Angelegenheit werden könnte, und behielt damit am Sonntag recht. Am Ende musste sich die SG NoWa den Bürstädtern klar mit 1:5 (1:2) geschlagen geben.

„Wir waren in allen Belangen überlegen und hätten sieben oder acht Tore schießen können. Nach den Ergebnissen der Konkurrenz war es für uns wichtig, die drei Punkte zu holen“, nahm VfR-Trainer Giovanni Marino die drei Zähler aus Biblis-Wattenheim gerne mit, um in Schlagdistanz zu den vorderen Rängen zu bleiben. Auch wenn der VfR nach diesem Derbysieg weiter Siebter bleibt, heißt das Saisonziel bei den Bürstädtern schließlich weiterhin direkter Wiederaufstieg in die Kreisliga A Bergstraße.

Die NoWa verlor in der Tabelle der Kreisliga B dagegen einen Platz und ist nun 13. „Wir mussten wegen unser angespannten Personalsituation mit Fabian Torger einen Spieler aufbieten, der gar nicht trainiert hat. Der VfR konnte einen Spieler wie Armend Ramadani einwechseln, und sie sind sowieso schon qualitativ gut besetzt. Damit können wir nicht mithalten. In der zweiten Halbzeit hat nur noch der VfR gespielt und auch verdient gewonnen“, bedauerte Stark. „Ich kann den Jungs, die da waren, letztlich keinen Vorwurf machen. Etwas mehr Kampfgeist in der zweiten Halbzeit hätte ich mir allerdings schon gewünscht“, schmerzte eine Sache den NoWa-Coach aber noch mehr.

Rote Karte in 87. Minute schmerzt besonders

„Wir haben noch ein Polster auf die Abstiegszone, aber für uns geht es darum, jetzt endlich wieder mal zu punkten. Da tut es natürlich besonders weh, dass Robin Metz kurz vor Schluss die Rote Karte gesehen hat, denn er fällt damit jetzt auch noch aus“, ärgerte sich der NoWa-Trainer über den Platzverweis in der 87. Minute. „Für mich kommt Robin von der Seite, ich weiß nicht, ob man da wirklich Rot geben muss“, hätte sich Stark als Entscheidung von Schiedsrichter Timo Baake (TSV Eschollbrücken), wenn überhaupt, eher die Ampelkarte vorstellen können.

Baake zückte wegen groben Foulspiels aber glatt Rot. „Er geht Mohammad Alhammod da von hinten in die Beine und riskiert eine Verletzung. Es steht 1:5 und das Spiel ist längst entschieden, da muss man nicht mehr so reingehen. Damit hat er ja auch der eigenen Mannschaft geschadet, der er jetzt fehlen wird“, beurteilte Gästetrainer Marino diese Rote Karte anders. Auf das Riedderby selbst hatte der Platzverweis gegen Metz denn auch keinen Einfluss mehr, war zu diesem Zeitpunkt vor den 80 Zuschauern auf dem Rasenplatz in Biblis-Wattenheim der berühmte Drops längst gelutscht.

„Wir hatten vor dem 0:1 selbst zwei Chancen, die bessere davon hat Philipp Grünig vergeben“, sah Stark, wie danach das Pendel zugunsten des Favoriten aus Bürstadt umschlug. Mohammad Alhammod wurde im Strafraum gefoult, VfR-Kapitän Nadir-Volkan Celikkan schritt an den Elfmeterpunkt und überwand NoWa-Torwart Lucas Raufert zum Bürstädter 1:0 (14.). „Wir hatten vor dem 1:0 schon drei, vier Großchancen, machen dann aber zügig das 2:0“, durfte Gästecoach Marino nur wenig später erneut jubeln.

Nach Zuspiel von Alhammod versenkte Ahmet Tubay den Ball zum 2:0 (18.). Die Halbzeitführung für die Bürstädter fiel allerdings dann doch nicht allzu üppig aus, denn noch in der ersten Hälfte durfte auch die SG NoWa ein Tor bejubeln. „Eigentlich waren sie bis dahin schon tot und wir beleben sie mit diesem Elfmeter wieder“, ärgerte sich VfR-Coach Marino über das unnötige Foul an Philipp Grünig. Marc Bormuth nutzte den Strafstoß, um für die Gastgeber auf 1:2 (43.) zu verkürzen.

Das gute Händchen von Giovanni Marino

Zu Beginn von Hälfte zwei bewies Marino ein gutes Händchen beim Einwechseln, als er Armend Ramadani brachte. Dieser verpasste den Hoffnungen der Gastgeber, nach dem Anschluss nachlegen zu können, früh einen Dämpfer. Ramadani war keine vier Minuten im Spiel, da erhöhte er auf 3:1 (48.). „Fatos Ramadani, Tubay und Alhammod hatten weitere Chancen für uns“, musste sich VfR-Trainer Marino bis zum nächsten Treffer gedulden.

Armend Ramadani wurde im Sechzehner der NoWa gefoult, trat selbst zum Elfmeter an und schnürte seinen Doppelpack zum 4:1 (67.). Auch mit Alessandro Zocco setzte Marino auf die richtige Karte, traf dieser drei Minuten nach seiner Einwechslung zum 5:1 (74.).

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