Hofheim. Für Maximilian von Dungen stand nach dem Schlusspfiff nur der Gesundheitszustand seiner Spieler im Mittelpunkt. „Das Ergebnis ist für mich gerade zweitrangig“, betonte der Trainer des Fußball-A-Ligisten FV Hofheim nach der 1:2-Derbyniederlage gegen den TV Lampertheim.
Der Grund: Die FVH-Spieler Luk Mehner und Christian Baunach mussten mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht werden. „Luk konnte nach fünf Minuten seine Hüfte nicht mehr bewegen und Christian hat in der 17. Minute eine Platzwunde am Kopf erlitten“, gefiel von Dungen der jeweilige Anblick gar nicht. Dabei kamen beide Verletzungen – trotz eines vor 100 Zuschauern durchaus hitzig geführten Derbys – ohne Einwirkung des Gegners zustande.
FVH-Kapitän Maximilian Hödl trifft und verletzt sich
Den Derbysieg und die drei Punkte nahm TVL-Trainer Ümit Erdem zwar durchaus gerne mit, doch an ein solches Spiel konnte sich der Übungsleiter der Turner auch nicht erinnern. „Gefühlt hat sich ja alle drei Minuten ein Spieler verletzt und musste dann raus. Sie mussten in der ersten Halbzeit drei verletzte Spieler auswechseln und wir zwei“, bedauerte Erdem. So musste Maximilian von Dungen in den ersten 45 Minuten nicht nur Luk Mehner (7.) und Christian Baunach (17.) in Richtung Krankenhaus verabschieden, sondern auch der für Baunach eingewechselte Nico Klutkowsky musste noch in der ersten Halbzeit verletzt vom Feld.
Nach dem Seitenwechsel konnte dann auch noch FVH-Kapitän Maximilian Hödl verletzungsbedingt nicht weitermachen. Dieser hatte seine Farben in der 23. Minute noch mit 1:0 in Führung gebracht.
Samet Görgülü und Bashiru Amadu müssen beim TVL raus
Beim TVL sah sich Trainer Erdem ebenfalls schon früh verletzungsbedingt zu einem Wechsel veranlasst. Niklas Christmann kam für den angeschlagenen Samet Görgülü ins Spiel (9.). Schlimmer erwischte es bei den Gästen in der 20. Minute aber Bashiru Amadu. „Er hat sich an den Oberschenkel gegriffen und es ging nicht mehr weiter. Ich hoffe, dass das nur eine Zerrung ist“, erwartet Erdem, dass der Routinier dem TVL zwei bis drei Wochen fehlen wird.
Die Verletzungen auf beiden Seiten wirkten sich auch negativ auf den Spielfluss aus. Die Gastgeber gingen in der ersten Halbzeit trotz der Rückschläge aber nicht unverdient in Führung. „Da haben wir es trotz allem gut gemacht. In der zweiten Halbzeit mussten wir zu sehr umstellen, da haben dann zu viele Spieler auf ihnen ungewohnten Positionen spielen müssen“, sah von Dungen den FVH nun ins Hintertreffen geraten.
TVL-Trainer Ümit Erdem: „Haben uns den Sieg verdient“
„Wir haben uns den Sieg aufgrund der zweiten Halbzeit verdient“, zeigte sich Gästecoach Erdem mit dem Auftritt seines Teams in den zweiten 45 Minuten zufrieden. In der ersten Halbzeit ließen sich seine Spieler indes noch zu sehr vom Hofheimer Zweikampfverhalten beeindrucken.
Der Lohn für eine gute zweite Halbzeit: Daniel Haas schoss den TVL nach der Hereingabe von David Gerber zum 1:1 (52.). „Wir hatten auch viel mehr Körner“, sah TVL-Teammanager Pablo Keller die Kräfte bei den Hausherren mehr und mehr schwinden.
TVL-Joker stechen beim Siegtreffer
TVL-Coach Ümit Erdem bewies bei seinen Hereinnahmen ein gutes Händchen. Denn das 2:1 entstand aus dem Zusammenspiel zweier in der zweiten Halbzeit eingewechselter TVL-Akteure. So legte der zu Beginn der zweiten Hälfte ins Spiel gekommene Mirco Wegerle Niklas Klotz das 2:1 (79.) auf. Zu diesem Zeitpunkt war Klotz gerade einmal zehn Minuten im Spiel.
Fast hätte Klotz in der Schlussphase noch ein zweites Tor in diesem Derby erzielt, aber die Gelegenheit auf den Doppelpack ließ er aus (90.). Während der TV Lampertheim durch den Derbysieg in der Kreisliga A Bergstraße auf Platz acht vorrückte, ist der FV Hofheim auf Platz elf zurückgefallen.
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