Lampertheim. Die Handballer des TV Lampertheim sind noch nicht wirklich in Schwung gekommen. Nach der 31:38-Auftaktniederlage beim SV Erbach mühte sich das Bezirksoberliga-Team von Trainer Tobias Führer am vergangenen Wochenende zu einem 31:30 (16:16) gegen die MSG Lorsch/Einhausen. Der Coach selbst flüchtete sich nach dem knappen Sieg und der schwachen Schlussphase seines Teams ein Stück weit in Sarkasmus: „In der letzten Saison haben wir zweimal gegen Lorsch/Einhausen verloren, jetzt gewonnen. Das ist doch klasse.“
Gefallen hat ihm der Auftritt seines Teams aber kaum, die beiden Punkte sind dennoch positiv: „In zwei Wochen fragt keiner mehr, wie der Sieg zu Stande kam“, sagte Führer. Da am kommenden Wochenende spielfrei ist – die ursprünglich angesetzte Partie beim TV Büttelborn wurde auf den 11. Oktober verlegt – hat Führer Zeit, die Fehler der ersten beiden Partien aufzuarbeiten. Vor allem aber bleibt Zeit für die zuletzt fehlenden Akteure, wieder zurückzukommen.
TVL-Spieler Lukas Heiler fehlt wegen eines Mittelhandbruchs auf unbestimmte Zeit
So wurde Tizian Karb auf der Rechtsaußenposition vermisst, auch wenn Alex Kühr, der eigentlich nur noch in der zweiten Mannschaft ein bisschen spielen wollte, seine Sache als Aushilfe gut machte. Nicht zu ersetzen war indes Benjamin Eschenauer und Lukas Heiler. Letzterer zog sich in der vergangenen Woche im Job einen Mittelhandbruch zu. „Auf ihn müssen wir nun mehrere Wochen, wenn nicht sogar Monate verzichten“, erklärte der TVL-Coach. „Die fehlenden Alternativen machten sich schon bemerkbar, sie dürfen aber auch keine Entschuldigung sein“, ärgerte sich Führer nach dem Zittersieg über die vielen Gegentore. „Da haben wir es Lorsch/Einhausen zu einfach gemacht. Das müssen wir besser machen und können wir auch besser.“
Die Lampertheimer bekamen nie richtig Zugriff auf die Gäste, die zuvor bei ihren beiden Niederlagen gerade einmal je 18 Tore erzielten. Gegen den TVL gelangen ihnen bereits in der ersten Hälfte 16. Nach der Pause Hälfte schienen die Spargelstädter die Partie allmählich in den Griff zu bekommen, setzten sich auf 25:20 (43.) ab und überstanden sogar eine Phase mit drei Zeitstrafen binnen 60 Sekunden mit Bravour. „Da gehen wir nur mit einem Gegentor raus, schaffen es aber nicht, diesen Rückenwind zu nutzen“, ärgerte sich Führer über die folgende Schlussviertelstunde, als sein Team zunehmend in Hektik verfiel, schlechte Würfe nahm und individuelle Fehler fabrizierte.
Erst die Schlusssirene erlöst die Lampertheimer
Bis zum 31:26 (53.) konnte die Führung dennoch gehalten werden, ehe rein gar nichts mehr gelingen sollte. Lorsch/Einhausen witterte Morgenluft und verkürzte zwei Minuten vor dem Ende auf 30:31. Als noch 90 Sekunden auf der Uhr waren, hätte Felix Nieter mit einem Strafwurf alles klarmachen können, scheiterte aber am Gäste-Keeper Manuel Laupp. Erst die Schlusssirene erlöste die Lampertheimer. „Das Wichtigste waren die Punkte, aber solche Durchhänger sollten wir in den nächsten Spielen nicht mehr an den Tag legen“, betonte Führer.
TVL-Tore: Wernz (7), Lochbühler, Bach, Gaebler (je 4), Nieter (4/3), Purrmann, Kühr (je 3), Pfendler (2).
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