Handball-Oberliga

TV Groß-Rohrheim: Zwischen Zuversicht und Anspannung

Die Handballer des TV Groß-Rohrheim startet mit Personalproblemen in die neue Saison. Auftakt am Sonntag gegen die HSG Bachgau.

Von 
Marcus Essinger
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Fragezeichen zum Saisonstart: TVG-Spieler Niklas Fries (r.), hier gegen Gelnhausens Tommy Antonowicz, hat sich in der Vorbereitung verletzt. © Berno Nix

Groß-Rohrheim. Die Handballer des TV Groß-Rohrheim starten am Sonntag (18 Uhr) in ihre zweite Oberliga-Saison. Die Erwartungshaltung ist nach dem siebten Rang in der abgelaufenen Runde zwar hoch, aber Trainer Frank Herbert warnt und rechnet mit einer ganz schweren Saison. Der Auftakt gegen die HSG Bachgau könnte bereits ein erster Fingerzeig werden: In der vergangenen Saison startete der TVG gegen den gleichen Gegner, kassierte auswärts eine deftige 21:34-Niederlage, um dann aber im Heimspiel im Januar mit 31:23 zu gewinnen. „Damals hat uns Bachgau vielleicht auch ein Stück weit unterschätzt. Das werden sie jetzt ganz sicher nicht wieder tun“, sagt Herbert.

Tatsächlich schwamm Groß-Rohrheim zu Beginn des Jahres auf einer Euphoriewelle, war spielerisch in bester Verfassung. „Wenn wir es schaffen, in diese Form zu kommen, dann ist vieles möglich“, erklärt der Trainer, wohl wissend, dass es in der Vorbereitung nicht immer rund lief. Über weite Strecken sah Herbert einen Aufwärtstrend, aber zuletzt gab es beim 25:40 bei der HSG Linden – in der Oberliga Mitte beheimatet – einen herben Rückschlag. „Das hat mir gar nicht gefallen“, ärgerte sich Herbert. „Einige scheinen das als Ausflug verstanden zu haben. Das war eine Woche vor Rundenbeginn ein deutlicher Dämpfer.“

Erfolgsrezept gegen Bachgau: Stabile Defensive und schnelles Umschaltspiel

Gleichzeitig könnte dieser Dämpfer auch gerade rechtzeitig gekommen sein, um vor dem schweren Heimspiel gegen Bachgau noch einmal die Sinne zu schärfen. Drei Trainingseinheiten blieben den Groß-Rohrheimern danach noch, um sich wieder zu fangen. „Jetzt gilt es in erster Linie in der Deckung stabil zu stehen und gegen die individuell starken Bachgauer möglichst wenig zuzulassen“, unterstreicht Herbert.

Aus der stabilen Defensive soll dann wieder das Umschaltspiel laufen, das die Ried-Handballer zuletzt so stark gemacht hatte. Vor den Gästen hat der Trainer allerdings großen Respekt und bereits im Videostudium festgestellt, dass sie sich noch einmal verstärkt haben und extrem dominant auftreten. „Für mich ist Bachgau einer der Titelfavoriten“, legt sich Herbert fest. Am Ziel, zum Start einen Heimsieg zu feiern, ändert der Respekt vor dem Gegner allerdings nichts.

Nach OP: Saison für Marcel Banghard bereits gelaufen

Auch die Verletzungssorgen will man im TVG-Lager nicht überbewerten, wenngleich es mit Jan Fries und zuletzt auch noch Niklas Fries (Prellung) sowie Torhüter Alexander Wägerle (Grippe) absolute Leistungsträger erwischt hat. Ob das Trio rechtzeitig zum Saisonstart wieder fit wird, ist fraglich. Für Marcel Banghard ist die Runde indes beendet, bevor sie überhaupt losgegangen ist. Der Rückraumschütze wurde am Dienstag nach seinem Patellasehnenriss operiert. „Das ist schon bitter – für ihn und für die Mannschaft. Marcel war absolut gesetzt und ist ein herber Verlust“, sagt Herbert.

Umso wichtiger ist für den TVG, dass sich Spieler wie Levi Gabel im linken Rückraum oder auch Niklas Fries, Jonas Engert und Alexander Heß in den vergangenen Wochen sehr gut entwickelt haben. „Viele Spieler haben in der Vorbereitung einen großen Schritt nach vorne gemacht und das stimmt mich schon optimistisch“, blickt Herbert mit einer Mischung aus Zuversicht und positiver Anspannung dem Liga-Start entgegen.

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