Handball-Oberliga:

TV Groß-Rohrheim: Zeit für den benötigten Knotenlöser

Der TV Groß-Rohrheim steht in der Handball-Oberliga vor dem wegweisenden Kellerduell gegen die TGS Niederrodenbach

Von 
Marcus Essinger
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Nicolas Glanzner (r.) beißt für den TVG auf die Zähne. © Berno Nix

Groß-Rohrheim. Die Tabelle lügt nicht. Das ist eine der Sportler-Weisheiten, die sich nur schwer widerlegen lassen. Doch bei den Oberliga-Handballern des TV Groß-Rohrheim verfällt man trotz des letzten Tabellenplatzes und 0:8 Punkten keinesfalls in Panik. „Wir wissen, wie es dazu gekommen ist“, meint Trainer Frank Herbert, schiebt aber gleich nach: „Jetzt haben wir ein Spiel, dass wir in eigener Halle gewinnen müssen.“

Damit richtete er den Blick auf das Heimspiel am Sonntagabend (18 Uhr) gegen die ebenfalls noch punktlose TGS Niederrodenbach. „In diesem Kellerduell müssen wir liefern“, betont der Coach. Die Lage sei angespannt, aber nicht dramatisch.

Die Gründe für das bislang punktlose Abschneiden der Ried-Handballer liegt indes auf der Hand: Man spielte gegen vier der aktuellen Top-Fünf der Liga und das mit einer Mannschaft, die vor der Saison einige Leistungsträger verloren hatte. Zudem hatte Groß-Rohrheim gleich wieder Verletzte und Kranke zu verzeichnen. „Es war uns schon klar, dass wir Zeit brauchen“, meint Herbert und sieht als Mutmacher, dass man in den vergangenen Wochen auch gegen die Top-Teams lange mithielt, auch wenn man am Ende mit leeren Händen da stand.

Überschaubare Trainingsbeteiligung erschwert die Spiel-Vorbereitung

Am vergangenen Wochenende, mitten in den hessischen Herbstferien, war der TVG spielfrei. Eigentlich wollte Herbert diese Phase für eine intensive Vorbereitung auf Niederrodenbach nutzen – was aber nur bedingt gelang. Die Spieler, die im Training waren, hätten zwar klasse mitgezogen, aber leider fehlten auch vor dem richtungsweisenden Duell einige Akteure.

Verletzungen, Krankheit, Urlaub und Beruf sorgten für keine ideale Trainingsbeteiligung. „Das ist für mich als Trainer natürlich nicht schön, aber ich denke, das geht in dieser Phase fast jeder Mannschaft so. Dennoch wünscht man sich da etwas anderes“, erklärt Herbert.

Frank Herbert: „Werden uns sicher nicht verstecken“

Einer der Spieler, der im Training fehlte, ist Jan Fries. Der Leistungsträger ist auf einer zweiwöchigen beruflichen Fortbildung, wird aber am Sonntag extra für das Spiel anreisen. Ein anderer Akteur, der sich in den Dienst der Mannschaft stellt, ist Nicolas Glanzner. Der Mittelmann hat zwar Schmerzen im Fuß, beißt aber auf die Zähne und wird gegen Niederrodenbach ebenso dabei sein wie Louis Erlemann, der wegen seines Studiums nicht trainieren kann. Definitiv fehlen wird indes Jonas Engert mit seinem Bänderriss. Für ihn kommt die Partie noch zu früh. „Allen Problemen zum Trotz haben wir eine starke Mannschaft und Potenzial. Verstecken werden wir uns ganz sicher nicht“, unterstrich Herbert.

Als Schlüssel zum Erfolg sieht er eine stabile Deckung, insbesondere gegen den Rückraumspieler Aydin Günes, den er für einen der stärksten Eins-gegen-Eins-Spieler der Liga hält. Mindestens genauso wichtig wird allerdings sein, dass die Groß-Rohrheimer selbst wieder ins Tempo-Spiel kommen. „Da sind wir bislang hinter unseren eigenen Erwartungen zurückgeblieben“, gibt der TVG-Trainer zu und legt den Fokus daher besonders auf Abwehr und Umschaltspiel und lässt überhaupt keine Zweifel an der Zielsetzung: „Der Knoten muss jetzt platzen.“

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