Groß-Rohrheim. Die Handballer des TV Groß-Rohrheim sind die Mannschaft der Serien. Nach vier Niederlagen zum Saisonbeginn, die teils krachend ausfielen, feierte das Team von Trainer Frank Herbert nun schon drei Siege in Folge und setzten zuletzt mit dem 30:27 (17:14) bei der HSG Hanau ein Ausrufezeichen.
Dass der Erfolg verdient war, daran besteht kein Zweifel: Ab dem 10:9 in der 18. Minute führten immer die Ried-Handballer. Und das bei dem Angstgegner, der den TVG in der Vorsaison noch zweimal heftig mit 26:34 und 26:45 abfertigte. Mit jetzt 6:8 Punkten belegt Groß-Rohrheim zwar nur Rang zehn, hat sich aber Luft nach unten und Tuchfühlung bis Rang fünf verschafft.
Frank Herbert: Pause zur Unzeit, aber auch wichtig zur Erholung
„Wir haben eine sehr positive Entwicklung genommen“, freute sich Herbert nach dem Coup. „Eigentlich kommt die Pause nun zur Unzeit“, blickt er auf das kommende spielfreie Wochenende. Gleichzeitig ist er sich aber auch sicher: „Für viele unserer Spieler kommt diese Pause ganz recht. Einige sind angeschlagen, quälen sich mit Blessuren durch die Spiele. Jetzt kann man sich auch mal auskurieren.“
Die Groß-Rohrheimer legten den Grundstein zum Sieg in Hanau in der Deckung, hatten zudem in Schlussmann Alexander Wägerle einen starken Rückhalt. „Wir haben das Torhüter-Duell gewonnen und das war ein Faktor in diesem Spiel“, sagte Herbert. Der Keeper kam in der ersten Hälfte auf starke neun Paraden, in der zweiten noch auf sechs. „Das waren zwar dann weniger, aber immer zur richtigen Zeit und hochkarätig“, erläutert der TVG-Coach.
TVG-Spieler Justus Fröhlich setzt sich wieder auf Rang eins der Torschützenliste
Zudem lobte er seinen Mittelblock mit Tom Friedrich, Alexander Anthes und Niklas Fries sowie Justus Fröhlich, der früh von der Außen auf die Halbposition wechselte. „Dadurch konnten wir die 6:0 etwas offensiver spielen und haben Hanau damit das Leben schwer gemacht“, erklärt der Trainer.
Überhaupt Justus Fröhlich: Der Außen hat sich durch seine zwölf Treffer gegen Hanau in der Torschützenliste wieder auf Rang eins geschoben und ist ein Sinnbild für den Aufschwung der Ried-Handballer. Dabei ist es zum einen die individuelle Klasse des vielseitigen Sportlers, der auch Bundesliga-Turner bei der TSG Grünstadt ist, zum anderen ein Indiz dafür, dass die Defensive wieder steht und dadurch das Tempospiel nach vorne funktioniert.
Abwehrumstellung bringt den erhofften Effekt
Ganz stark war die Phase des TVG ab dem 5:9 (12.), als man nach einer Auszeit und der Abwehrumstellung mit Fröhlich auf die Halbposition nicht nur schnell mit 11:9 in Führung ging (19.), sondern danach mit viel Druck agierte. Eine Initialzündung überdies: Quasi mit der Pausensirene traf Niklas Fries von der Mittellinie zum 17:14.
Im zweiten Abschnitt legte Groß-Rohrheim immer vor, konnte Hanau allerdings nicht komplett abschütteln. Letztlich behielten die Ried-Handballer aber einen kühlen Kopf und letztlich beide Punkte. Jetzt gilt es, die positive Stimmung über das spielfreie Wochenende zu retten und dann in eigener Halle eine Sensation zu schaffen. Denn nichts anderes wäre ein Sieg gegen den Tabellenführer HSG Kahl/Kleinostheim.
TVG-Tore: Fröhlich (12/4), Niklas Fries (7), Friedrich (3), Heß, Gabel (je 2), Krist, Engert, Anthes, Jan Fries (je 1).
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