Handball

Trotz Niederlage viel Positives vor richtungsweisendem Spiel

Der TV Lampertheim steht vor einem Schlüsselspiel gegen die HSG Langen. Niederlage gegen Groß-Bieberau/Modau gibt Hoffnung.

Von 
Marcus Essinger
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Lampertheims Till Wernz (M.) traf in Groß-Bieberau fünfmal. © Berno Nix

Lampertheim. Die Handballer des TV Lampertheim stehen vor einem richtungsweisenden Spiel: Am Sonntagabend (18.30 Uhr) empfangen sie das punktlose Schlusslicht HSG Langen. „Da müssen wir liefern“, unterstreicht TVL-Trainer Tobias Führer. „Wenn wir dieses Spiel gewinnen, sind wir bei 6:8 Punkten, haben einen ordentlichen Vorsprung auf Langen und werden bis Weihnachten wohl auf etwa 10 Punkte kommen“, rechnet er mit Blick auf das Bezirksoberliga-Klassement vor. Da 20 Zähler im Endklassement sicher für den Ligaverbleib reichen sollten und eher auf einen guten Mittelfeldplatz führen würden, wäre der TVL damit voll und ganz im Soll.

Mut macht dem erfahrenen Trainer vor dem Langen-Spiel, dass seine Mannschaft in der Vergangenheit immer in den Spielen, in denen sie gefordert war, auch lieferte. Zudem zeigte sich der TVL am vergangenen Wochenende trotz einer 25:31 (12:17)-Niederlage gegen die HSG Groß-Bieberau/Modau in guter Verfassung.

TV Lampertheim hält gegen den Titelkandidaten gut mit, macht aber zu wenig aus seinen Chancen

Die Punkte gegen den Titelkandidaten Groß-Bieberau waren im Vorfeld nicht eingeplant, aber nach dem Spielverlauf ärgerte sich Führer doch: „Wenn man so nah dran ist, dem Favoriten das Leben schwer macht und merkt, es wäre an diesem Tag was gegangen, dann trauert man den Punkten schon nach.“

Denn auch wenn der Endstand deutlich scheint, der Spielverlauf war es keinesfalls. Es waren vielmehr die letzten zwölf Minuten in jeder Hälfte, in der eine unerklärliche Angriffsflaute zu Rückständen führten. „Da haben wir einfach zu wenig aus unseren Möglichkeiten gemacht“, sagte Führer – und das, obwohl die Lampertheimer gute Lösungen kreierten.

Spielerisch hat es gepasst, nur der Abschluss war zu schwach und das sowohl bei Abschlüssen mit viel Platz von den Außenpositionen, als auch bei gut vorbereiteten Rückraumwürfen. Selbst komplett freie Durchbrüche im Zentrum wurden nicht verwertet.

TV Lampertheim möchte auf starkes Defensivspiel aufbauen

Mit 7:5 führte der TVL nach elf Minuten, geriet dann mit 7:9 ins Hintertreffen, blieb aber bis zum 9:10 (18.) dran. Erst danach fehlte die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss und der Favorit erhöhte auf 17:12. Nach dem Seitenwechsel kämpfte sich Lampertheim heran, war beim 18:19 (41.) auf Augenhöhe und bis zum 21:23 (48.) auf Tuchfühlung, ehe die letzten zwölf Minuten wieder nicht rund liefen und Groß-Bieberau noch zu einem klaren Erfolg kam. „Die Abwehr mit einem guten Dimitri Wildt im Tor war heute nicht das Problem. Es war die Offensive, die zu viel liegengelassen hat“, brachte es Führer auf den Punkt.

Daraus lässt sich durchaus Positives ziehen: Schließlich haderten die Spargelstädter in den Wochen zuvor häufig mit der Defensive, fanden nicht die richtige Einstellung. „Das hat heute gepasst und darauf müssen wir aufbauen“, forderte Führer und ergänzte mit Nachdruck: „Gegen Langen müssen wir genau diese Intensität wieder an den Tag legen. Dann holen wir uns die wichtigen Punkte.“

TVL-Tore: Bach, Wernz (je 5), Karb (4), Nieter (4/1), Eschenauer, Gaebler (je 2), Lochbühler, Kettler, Pfendler (je 1).

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