Riedrode belohnt sich spät

Riedrode. Bis zur 75. Minute sah sich die FSG Riedrode ihrer vierten Niederlage in der Fußball-Gruppenliga Darmstadt gegenüber. Dann setzte Sinan Schuchmann nach einem Hackenabschluss von Sturmpartner Nassim El Yassini nach, zimmerte den Ball aus drei Metern über den Kopf von Torwart Jascha Hamm zum 1:1-Ausgleich ins Tor des SV Münster – und leitete so den späten 2:1 (0:1)-Heimsieg der Blau-Schwarz-Gelben ein.

„Bis dahin war es ein seltsames Spiel“, sagte Riedrodes Spielausschusssprecher Thorsten Göck: „Wir haben unser Spiel durchgedrückt, hatten mehr Ballbesitz und alles gut im Griff.“ Trotzdem lief die FSG ab der neunten Minute einem Rückstand hinterher. Riedrodes Torhüter Rico Ochsenschläger hatte eine Ecke für Münster verhindern wollen und an der Torauslinie zur Grätsche angesetzt. Der Ball flog jedoch in den Strafraum – und Sebastian Scholz vor die Füße.

FSG zeigt nach 0:1-Rückstand eine kämpferische Reaktion

Münsters Angreifer hatte keine Mühe, die Kugel über den zurückgeeilten Ochsenschläger zum 0:1 ins FSG-Tor zu befördern. Es war ein bitterer Moment für den Keeper, der schon im Rückspiel der vergangenen Runde den 1:1-Endstand gegen Münster mit einem zu kurzen Abstoß verschuldet hatte. „Irgendwie hat Rico ein Faible für Münster“, nahm es Göck mit Galgenhumor.

Die kämpferische Reaktion, die die FSG nach dem Gegentor zeigte, gefiel Riedrodes Sportchef umso mehr. „Wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Zumal Münster nur noch über lange Bälle kam, die wir gut wegverteidigt haben“, berichtete Göck. Auch zwei personelle Dämpfer – Mario Basyouni verletzte sich kurz nach einem Schlag auf die Wade bei einem Sprint (28.), Adam Zbairi knickte um und musste mit Verdacht auf eine Bänderverletzung raus (55.) – brachten die Elf von Trainer Tobias Beltz nicht vom Weg ab. „Ich hatte nie das Gefühl, dass wir das Spiel verlieren könnten“, meinte Göck: „In der zweiten Halbzeit war das fast Powerplay von uns. Wir hatten keine hochkarätigen Chancen, haben aber immer wieder gefällig nach vorn gespielt.“

Doch erst das 1:1 durch Schuchmann läutete die Wende vor gut 100 Zuschauern auf dem Waldsportplatz ein, der nach starkem Regen am Mittag wieder abgetrocknet war. In Minute 87 leitete El Yassini den Ball zum mitgelaufenen Nils Schwaier weiter. Der FSG-Kapitän zog sicher zur 2:1-Führung ab. Danach erwachte Münster aus seiner Lethargie: In der dritten Minute der Nachspielzeit traf Melis Eurich die Latte.

Mit zehn Punkten aus sieben Spielen sieht die FSG-Welt jetzt wieder besser aus. Zum Vierten Münster fehlt nur noch ein Zähler, der VfR Fehlheim und der SV Fürth liegen als Zweiter und Dritter mit 13 Punkten ebenfalls in Reichweite. „Wir haben jetzt zwei weitere Heimspiele vor uns, aus denen wir sechs Punkte holen wollen. Danach schauen wir weiter“, blickte Göck schon auf das Derby gegen die TSV Auerbach am Sonntag (15 Uhr).