Spiel der Woche

FV Biblis fährt weiter Achterbahn

Der FC Alemannia Groß-Rohrheim dominiert das Derby gegen den FV Biblis mit einem klaren 4:0-Sieg im Pfaffenau-Stadion.

Von 
Andreas Martin
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Biblis Spielertrainer Dennis de Sousa Barba (r.) kann sich die wechselhaften Spiele seiner Mannschaft nur schwer erklären. © Berno Nix/Julian Lösch

Biblis. Derbys zwischen den Fußball-Kreisoberligisten FV Biblis und FC Alemannia Groß-Rohrheim sind eigentlich besonders umkämpfte und daher auch besonders enge wie emotionale Duelle. Am Sonntag war dies auf dem Rasenplatz im Bibliser Pfaffenau-Stadion aber nur in den ersten 20 Minuten der Fall. Danach waren die Gäste aus Groß-Rohrheim spielbestimmend und bejubelten am Ende einen 4:0 (3:0)-Derbysieg.

„Am Anfang haben wir Biblis durch zwei Fehler noch zwei Torgelegenheiten erlaubt, aber nach unserem 1:0 haben wir das Spiel bestimmt und auch verdient gewonnen“, freute sich FCA-Spielertrainer Daniel Böck nicht nur mit seinen Jungs nach dem Spiel, den Gesang „Derbysieger“ anstimmen zu können, sondern auch über drei wichtige Punkte – auch wenn die Gäste in der Tabelle weiterhin auf Platz zehn stehen.

De Sousa Barba: „Wir sind kein Spitzenteam“

Beim FV Biblis hätte man mit einem Derbysieg nach Punkten sogar auf Platz vier der Kreisoberliga Bergstraße vorrücken können. Nachdem man am Donnerstag das Nachholspiel bei der SG Lindenfels/Winterkasten mit 4:2 (1:1) gewonnen hatte, fiel man nun aber auf Platz sieben zurück. „Wir sind kein Kreisoberliga-Spitzenteam, das haben wir in diesem Derby wieder unter Beweis gestellt, denn wir haben verdient verloren! Für uns geht es darum, die Punkte zu sammeln, um nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben“, gab FVB-Spielertrainer Dennis De Sousa Barba der Auftritt seines Teams nicht zum ersten Mal Rätsel auf.

„Wir spielen am Donnerstag ein wirklich gutes Spiel bei der SG Lindenfels/Winterkasten und gewinnen verdient, und dann kommt am Sonntag so ein Derbyauftritt, das hat schon etwas an unsere 0:7-Niederlage gegen die Tvgg Lorsch erinnert“, bereitet dem FVB-Coach die anhaltende Achterbahnfahrt der Gurkenstädter Kopfzerbrechen.

FCA-Spielertrainer Daniel Böck trifft per Kopf

„Egal wie der Trainer heißt, das haben wir in den letzten Jahren in Biblis immer wieder, und wenn man denkt, dass wir jetzt mal zu mehr Konstanz gefunden haben, kommt es zum Rückschlag“, ergänzte De Sousa Barba und sah die Hausherren am Sonntag nicht schlecht in dieses Nachbarschaftsduell starten. Der Treffer fiel aber auf der anderen Seite. Nach einem Freistoß von Taqiyeddine Boukhalfa war das 1:0 (22.) quasi Chefsache. Denn FCA-Spielertrainer Böck traf per Kopf. „Dass Taqiyeddine wieder zurück ist, hat unserem Spiel gutgetan, allerdings hat er einen dicken Knöchel“, musste Böck zuletzt drei Wochen wegen Urlaubs auf Boukhalfa verzichten. Nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung in der 67. Minute droht der Vorlagengeber nun erneut auszufallen.

„Wir hatten vorher angesprochen, solche Fouls zu vermeiden“, fiel dieses Gegentor für De Sousa Barba quasi mit Ansage. Der Spielertrainer kann personell zurzeit alles andere als aus dem Vollen schöpfen. Für das Riedderby fielen kurzfristig auch noch Simon Schestag und Joshua Rettig aus.

Taqiyeddine Boukhalfa legt noch zweimal vor und trifft selbst

Seinen Wert für die Groß-Rohrheimer stellte Boukhalfa noch vor der Pause zwei weitere Male eindrucksvoll unter Beweis. Zunächst bediente er Teamkollege Hassanzada zum 2:0 (39.). Und nachdem ihn der Bibliser Sven Schönig gefoult hatte, schoss er in der Nachspielzeit der ersten Hälfte den folgenden Freistoß denn auch gleich selbst, der an Freund und Feind vorbei zum 3:0 (45.+2) im Tor einschlug – wobei FVB-Torwart Morweiser nicht die glücklichste Figur machte. Danach bat Schiedsrichter Markus Volk (SG Modau) zur Halbzeitpause.

„Ich habe angesichts der 3:0-Führung in der Pause davor gewarnt, dass es nochmal eng werden kann, wenn wir zu Beginn der zweiten Hälfte das 3:1 kassieren. Aber von Biblis kam ja gar nicht mehr so viel“, sah Böck, wie seine Mannschaft nach Wiederanpfiff dieses Derby weiter kontrollierte. Eine schöne Kombination über Boukhalfa, FCA-Kapitän Ibrahim Cephaneci und Hassanzada führte schließlich zum 4:0-Endstand (55.).

Zusatz-Training mit FCA-Stürmern zahlt sich aus

„Mit Hassanzada und Alessio Pino habe ich nach unserem Abschlusstraining zuletzt noch extra Torschüsse trainiert“, freute sich Böck, dass sich diese Maßnahme mit den Stürmern in Hassanzadas Doppelpack widerspiegelte.

Als Schiedsrichter Volk einen Foulelfmeter für den FCA gab, bot sich Nicolas Urso die Chance, vom Punkt zu erhöhen, aber FVB-Torhüter Morweiser konnte den Strafstoß inklusive Nachschuss parieren (69.). In der Folge hatten die Gäste noch weitere Gelegenheiten, doch Morweiser verhinderte Schlimmeres.

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