Bensheim. Die HSG Bensheim/Auerbach konzentriert sich nach den Turbulenzen der vergangenen Tage nun voll und ganz auf die entscheidenden Begegnungen in der Abstiegsrunde der Frauenhandball-Bundesliga vom 9. März (bei den Vulkan-Ladies) bis zum 31. Mai (zu Hause gegen Frisch Auf Göppingen). So könnte die vielversprechende Leistung bei der respektablen 19:23 (9:11)-Niederlage bei TuS Metzingen für den Aufsteiger der zweite Neuanfang in der Saison 2013/14 gewesen sein.
Wer nach der Beurlaubung von Gordana Covic in den nächsten drei Monaten auf der Trainer-Kommandobrücke den Rettungsanker werfen soll, ist noch ungewiss. Tatsache ist jedoch, dass Joachim Rath in Metzingen als verantwortlicher Mann einen vielversprechenden Einstand feierte und einen hervorragenden Job gemacht hat. Da merkte man, dass er die Flames-Spielerinnen schon seit fast fünf Jahren und auch die Abläufe - sowohl in Mannschaft als auch Verein - bestens kennt.
Ein ganz spezielles Lob ließ nicht lange auf sich warten. "Unsere Mannschaft hat sich in Metzingen bei einem der heimstärksten Teams der Liga gut verkauft und wurde von Joachim Rath klasse gecoacht. Wir werden bei der Festlegung der Nachfolge der freigestellten Trainerin Gordana Covic keine übereilten Entscheidungen treffen", kündigte Michael Geil an. "Cathrin Groetzki hat nach überstandener Verletzung ihr Comeback geben dürfen. Wir gehen davon aus, dass am Samstag im Heimspiel gegen Koblenz/Weibern auch Pia Hildebrand und Jennifer Rode wieder einsatzfähig sind", beleuchtet der Flames-Geschäftsführer die wieder besseren personellen Perspektiven. Pia Hildebrand hätte sogar schon in Metzingen spielen können, nachdem ihre Knieverletzung weitgehend auskuriert ist. Doch das Risiko war Joachim Rath letztlich zu groß.
"Aufgabe macht großen Spaß"
Er hatte am vergangenen Freitag gegen 16 Uhr von Michael Geil erfahren, dass er vorerst die Verantwortung für Bensheims Bundesliga-Handballerinnen trägt. Dem Co- und Torhüterinnen-Trainer blieb da nicht viel Zeit, sich auf das Abschlusstraining vorzubereiten, doch das tat er gewissenhaft, indem er Videos von den Spielen der TuSsies gegen Bayer Leverkusen und die Vulkan-Ladies Koblenz/Weibern studierte. "Was uns da aufgefallen ist, haben wir aufgearbeitet. Am Samstagmorgen haben wir noch einmal gemeinsam intensiv hingeschaut und alles vor dem Spiel besprochen. Die Mannschaft hat alles gut umgesetzt, da kann ich ihr keinen Vorwurf machen", blickte Joachim Rath zurück. Der Bensheimer Interimstrainer gibt zu, "dass mir meine neue Aufgabe großen Spaß macht". So wird Rath, der bereits mit den Oberliga-Handballerinnen des TV Siedelsbrunn Erfolge als Coach feiern konnte, die Trainingswoche mit den Flames zielstrebig angehen. Das Trainingsspiel bei der TSG Ketsch am heutigen Dienstag - voraussichtlich über dreimal 20 Minuten - sieht er als willkommene Gelegenheit an, zumal dieses Hildebrand, Rode und Groetzki zur zuletzt abhanden gekommene Spielpraxis verhelfen soll. "Die drei müssen schnell wieder reinfinden", betont Rath, der vom Klassenerhalt überzeugt ist. rs/ü
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