Handball-Bezirksoberliga

Einbruch am Ende

Nach langer Führung muss der TV Groß-Rohrheim eine schmerzhafte 24:25-Niederlage gegen Fürth/Krumbach verkraften

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Auch Groß-Rohrheims Torwart Alexander Wägerle konnte die unglückliche Niederlage gegen Fürth/Krumbach nicht verhindern. © Berno Nix

Groß-Rohrheim. Das war bitter! Fast 50 Minuten führte der TV Groß-Rohrheim bei seiner Saisonpremiere in der Handball-Bezirksoberliga gegen die ambitionierte HSG Fürth/Krumbach, lag phasenweise mit fünf Toren vorne, unterlag aber am Ende denkbar knapp mit 24:25 (15:11). „Diese Niederlage tut weh“, gab TVG-Trainer Frank Herbert zu. „Wir waren wirklich gut, aber in der Schlussviertelstunde fehlten ein paar Körner.“

Tatsächlich konnten die Odenwälder, die wie der Landesliga-Absteiger aus dem Ried im Meisterschaftskampf erwartet werden, aus dem Vollen schöpfen, munter durchwechseln und damit auch gegen Ende noch einmal zulegen. Bei Groß-Rohrheim standen zwar überraschend Jan Fries und Jan Wiedemann wieder im Kader, aber Fries absolvierte nach einer langen Verletzungspause erst drei Trainingseinheiten und auch Wiedemann bekam erst in der vergangenen Woche nach seinen Schulterproblemen grünes Licht vom Arzt. „Dennoch war ich froh, dass beide dabei waren. Sonst wären wir noch dünner besetzt gewesen“, so Herbert.

Groß-Rohrheim erwischte einen Start nach Maß, führte nach sechs Minuten bereits mit 6:2 und Gäste-Trainer Stefan Eger sah sich schon zu diesem Zeitpunkt gezwungen, seine Deckung umzustellen und fortan gegen Niklas Fries offensiver zu decken. „Ihn haben wir überhaupt nicht in den Griff bekommen“, so der Fürther Coach. Und ein zweiter TVG-Akteure trieb Fürth zur Verzweiflung: Keeper Alexander Wägerle: „An ihm sind wir reihenweise gescheitert“, haderte Eger. Insgesamt war die Konsequenz im Abschluss und die Disziplin beim Umschaltspiel über weite Strecken der große Unterschied zwischen den Teams. „Da hat man Groß-Rohrheim schon die Landesliga-Erfahrung angemerkt“, zollte Stefan Eger den Gastgebern Respekt.

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Bis auf 12:7 bauten die Ried-Handballer ihre Führung aus (24.), leisteten sich aber in der Schlussphase der ersten Hälfte erste Schwächen und gingen nur mit einem Vier-Tore-Vorsprung in die Pause. „Rückblickend muss man sagen, dass wir hier schon Federn gelassen haben. Wir waren in den ersten 30 Minuten überlegen und hätten deutlicher zur Halbzeit führen müssen. Dann hätte es vielleicht auch hinten raus gereicht“, suchte Frank Herbert nach Ursachen für die Niederlage.

In der zweiten Hälfte legte der TVG noch bis zum 19:16 (40.) vor, dann gelang Fürth/Krumbach ein 3:0-Lauf zum 19:19 (47.). Mit 21:20 und 22:21 legten die Gäste dann vor, doch Groß-Rohrheim kämpfte, drehte das Resultat zum 23:22 und als Alexander Wägerle einen Strafwurf von Fürths Fabian Beye parierte, schien das Pendel wieder zugunsten des TVG auszuschlagen. „Da dachte ich, dass wir das Spiel gewinnen können“, so Herbert. Doch sein Team scheiterte danach dreimal in Folge an Fürths Keeper Swen Hebling. Die eigentliche Nummer zwei war Ende der ersten Hälfte für den entnervten früheren Zweitliga-Keeper Henrik Richter zwischen die Pfosten gekommen und wurde in der Schlussphase zum entscheidenden Faktor.

Ein weiterer 3:0-Lauf bescherte den Gästen eine 25:23-Führung, was 16 Sekunden vor dem Ende die Entscheidung bedeutete. Der letzte Treffer zum 24:25 durch Till Haas kam zu spät.

„Heute war eindeutig mehr drin. Aber ich kann meiner Mannschaft auch keinen Vorwurf machen: Sie haben alle super gekämpft. Und Alexander Wägerle hat das Torhüterduell auch eindeutig für sich entschieden“, lobte Frank Herbert und schob enttäuscht nach: „Umso bitterer ist es, dass wir am Ende mit völlig leeren Händen dastehen. Ein Remis wäre auf alle Fälle verdient gewesen.“

TVG-Tore: Niklas Fries (8), Fröhlich (6), Till Haas (4/2), Jan Fries, Anthes (je 2), Heß, Sebastian Haas (je 1). me

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