Spieler der Woche

Der Uneigennützige

Perica Bozanovic liebt den Fußballsport. Beim A-Ligisten FSG Riedrode II glänzt er vor allem durch Vorlagen

Von 
Andreas Martin
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Perica Bozanovic gelangen für die FSG Riedrode II schon 15 Vorlagen. © Nix

Riedrode. Perica Bozanovic war nicht zu stoppen! Im Fußball-A-Liga-Derby gegen die SG Nordheim/Wattenheim (3:1-Sieg) war der Spieler der FSG Riedrode II an allen drei Toren beteiligt. Bozanovic sorgte – jeweils nach Zuspiel von Tom Keil – sowohl für das 1:0 (24.) als auch das 2:0 (34.) und legte nach der Pause dann auch noch Arman Asutay das 3:0 (48.) auf. „Normalerweise spiele ich bei uns ja auf der Sechserposition, aber gegen die NoWa habe ich im Sturm gespielt“, sieht sich Bozanovic selbst mehr als Vorbereiter denn als Torjäger.

So erzielte der Kroate gegen die SG Nordheim/Wattenheim zwar seine Saisontore Nummer sieben und acht, die Vorarbeit zum 3:0 war aber schon seine 15. Vorlage im 19. A-Liga-Spiel. „Wenn ich vor dem Tor bin, schaue ich immer, ob vielleicht ein Mitspieler besser steht als ich – das ist bei mir so drin“, ist Perica „Petro“ Bozanovic bewusst, dass dies nicht immer Freude auslöst. Vor allem bei seinem Trainer Nabil Hamzi. „Er hat schon zu mir gesagt, dass er mich rausnimmt, wenn ich noch mal quer lege“, sagt der 34-Jährige grinsend.

Perica Bozanovic

Er wurde am 6. Juli 1989 in Novo Selo (Bosnien).

Nach der Flucht vor dem Bosnienkrieg musste Bozanovic im Alter von elf Jahren Deutschland wieder verlassen. Erst im Alter von 18 Jahren durfte er aus Kroatien nach Bürstadt zurückkehren, wo er seither lebt.

Er arbeitet in Bürstadt als Einzelhandelskaufmann bei einem Getränkeservice, der von seinem älteren Bruder Sladan Frick betrieben wird.

Erst als 14-Jähriger begann er beim NK Dakovo (Kroatien) mit dem Fußball. and

Diese Uneigennützigkeit ehrt Bozanovic in gewisser Weise zwar, doch der Kroate verfügt auch über einen guten Schuss. „Gegen die NoWa habe ich ja auch zwei Tore gemacht, aber es hätten mehr sein können. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt und hatten viele Chancen, um das Ergebnis klarer zu gestalten“, sah Bozanovic die Hausherren in den zweiten 45 Minuten zu Beginn mit einer schwachen Phase, die auch zum NoWa-Gegentor von Dominik Georgi führte. „Solche Phasen haben wir in unseren Spielen immer wieder drin“, ist „Petro“ überzeugt, dass die FSG Riedrode II als Aufsteiger ansonsten noch eine bessere Rolle in der Liga spielen könnte. Mit 33 Punkten stehen die Riedroder aktuell hinter dem Mitaufsteiger FV Hofheim, der mit ebenfalls 33 Punkten Platz neun belegt. Der vor der Runde angestrebte einstellige Tabellenplatz ist für Riedrode II noch erreichbar. „Für uns war der Aufstieg im vergangenen Jahr wichtig, damit sind wir als zweite Mannschaft näher an unser Gruppenligateam herangerückt“, sagt Bozanovic, der am Anfang der Saison selbst acht Spiele im Darmstädter Fußball-Oberhaus verbrachte. „Das habe ich natürlich auch für meinen Bruder Duro getan“, betont „Petro“, den der Rücktritt seines älteren Bruders Duro Bozanovic – der im Oktober als Coach der Gruppenligamannschaft aufhörte – sichtlich traf. „Duro war jetzt 17 Jahre hier im Verein“, sagt Perica Bozanovic, der selbst auf ein langes Engagement im Bürstädter Ortsteil zurückblicken kann. 2008 kam er zum damaligen FSV Riedrode.

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Fußball ist für Perica eine Leidenschaft. “Preto“ spielt aktuell nicht nur bei der FSG Riedrode II sowie bei den Alten Herren der FSG Riedrode, sondern auch aus Spaß beim HCV Bürstadt und beim KV Knibbeldick mit. Zum Fußball selbst kam er erst relativ spät: Erst im Alter von 14 Jahren wandte sich Perica Bozanovic, der zuvor noch als Hadballtorwart agierte, in Kroatien dem Fußball zu. „Die Zeit im Tor kommt mir beim Fußball heute noch zugute“, hilft der 34-Jährige auch im Fußball-Tor aus, wenn es drauf ankommt. „Eigentlich habe ich im Fußball schon alle Positionen gespielt, die es gibt“, sagt Bozanovic, der in der Bundesliga Eintracht Frankfurt die Daumen drückt.

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