Spieler der Woche - Mit 17 Toren in 18 Begegnungen führt der Stürmer des VfR Bürstadt die Torjägerliste der Verbandsliga Süd an

Ali Özgün trifft und trifft

Von 
Claudio Palmieri
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Ali Özgün (l.) hat hohe Ziele - der VfR-Angreifer will "irgendwann wieder in der Regionalliga spielen".

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Bürstadt. Anfang Juli war der Wechsel von Ali Özgün vom Verbandsliga-Aufsteiger VfR Bürstadt zum Regionalligisten SV Waldhof Mannheim so gut wie beschlossene Sache. "Ich werde ihm keine Steine in den Weg legen", erklärte VfR-Coach Manfred Hönig damals. Dann aber entschied sich Özgüns Ex-Klub für Shkipon Bektashi von Wormatia Worms - und der im Grunde schon sichere Transfer zerschlug sich.

Im Sinne der Entwicklung des 23-jährigen Torjägers war das Scheitern der Rückkehr an den Alsenweg vermutlich das Beste, das ihm selbst passieren konnte. "Ali hätte beim SV Waldhof ganz bestimmt nicht so viel Einsatzzeit bekommen wie hier bei uns", glaubt Hönig.

Torjägerkanone im Visier

Die nackten Zahlen widerlegen Bürstadts Sportlichen Leiter nicht. Nachdem der beidfüßige Özgün in der vergangenen Saison bereits 23 Treffer zur Meisterfeier der Südhessen in der Gruppenliga Darmstadt beisteuerte, kommt er jetzt in der sechsthöchsten Spielklasse auf 17 Buden - in nur 18 Punktspielen. Hinzu kommen sieben Tore bei zwei Kreispokal-Auftritten. Nur fünf Liga-Einsätze beendete Özgün ohne eigenen Torerfolg, zwischendurch traf er in sieben aufeinanderfolgenden Partien.

Özgüns Torausbeute liest sich wie ein Empfehlungsschreiben, und sie soll auch eines sein. "Ich habe das Ziel, mit dem VfR zum zweiten Mal hintereinander aufzusteigen", betont der Mannheimer. Was danach kommt, will der Stürmer noch nicht abwägen. "In Bürstadt schauen ständig Leute von höherklassigen Vereinen vorbei. Ich will irgendwann wieder in der Regionalliga spielen - mindestens", ist Özgün einem Wechsel nicht abgeneigt.

Dass die Rückkehr des gebürtigen Türken, der seit kurzem die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, in höherklassige Gefilde über den SV Waldhof erfolgen wird, gilt als wahrscheinlich. Özgün, der das blau-schwarze Dress schon in der Jugend trug und in der Saison 2008/09 auch fünf Einsätze in der Regionalliga Süd sammelte, kennt die Strukturen am Alsenweg. Zumal dort seit Anfang der laufenden Runde mit Kenan Kocak jener Trainer auf der Bank sitzt, mit dem der pfeilschnelle Stürmer 2011 im Dress des VfR Mannheim den Oberliga-Aufstieg feierte.

Das alles ist noch Zukunftsmusik, doch Özgün will nichts dem Zufall überlassen. "Als Spieler arbeitet Ali viel professioneller an sich. Er hat sich unserer Spielweise angepasst, ist in seiner Leistung beständiger und ein echter Teamplayer geworden", berichtet Hönig. Lauerte Özgün zu Beginn seiner Zeit in Bürstadt noch oft im Stile einer klassischen Spitze auf brauchbare Zuspiele, erkämpft er sich heute die Bälle zum Teil schon in der eigenen Hälfte.

"Ein guter Stürmer muss aber auch immer ein Stück weit egoistisch bleiben", findet der 23-Jährige. Angesichts der bereits erzielten 17 Treffer strebt Özgün die Torjägerkanone an. "Am Ende der Saison will ich Torschützenkönig sein", sagt Özgün, der allerdings auch einräumt: "Ich mag es nicht, wenn man mich vor Spielen fragt, wie viele Tore ich machen will. Ich will einfach meine Chancen nutzen."

Ali Özgün

Ali Özgün, geboren am 7. Dezember 1989 in Mannheim, startet seine Laufbahn bei Phönix Mannheim. Über den SV Waldhof kommt er als A-Junior zum SV Sandhausen.

2008/09 sammelt der Stürmer fünf Regionalliga-Einsätze im Waldhof-Trikot. Mit dem VfR Mannheim steigt Özgün 2011 in die Oberliga auf.

Im Sommer 2012 holt Manfred Hönig den Angreifer nach Bürstadt. In der Gruppenliga Darmstadt trägt er 23 Tore zum Aufstieg in die Verbandsliga Süd bei. cpa

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