„0:20 gegen Rodgau keine Schande“

Bürstadt. Thomas Zupon brauchte ein bisschen Zeit. Doch nach und nach konnte der Head Coach der Bürstadt Redskins der 0:20 (0:6/0:0/0:0/0:14)-Heimniederlage gegen die Rodgau Pioneers auch positive Aspekte entnehmen. „Es macht echt Freude zu sehen, dass unsere Rookies recht schnell Fuß fassen können. Vielleicht nicht von 0 auf 100 – aber von 0 auf 75 ist auch in Ordnung“, sagte Zupon nach dem Saisonstart in der American-Football-Oberliga Mitte. Dann wagte er eine Prognose: „Wenn wir keine großen Ausfälle bis Saisonende haben, wird es kein 0:20 mehr geben.“

Bis zum dritten Spielviertel lagen die Redskins nur 0:6 zurück. Dann machte sich der Kräfteverschleiß bei den Südhessen bemerkbar. Verständlicherweise, denn gegen den mehr als 35 Mann starken Kader der Pioneers mussten einige der 23 Bürstädter Spieler mehrere Positionen abdecken. „Zahlenmäßig waren wir weit unterlegen. Ein 0:20 gegen Rodgau ist daher keine Schande. Aber es wäre mehr drin gewesen. Die Null ist etwas frustrierend, denn wir hatten unsere Chancen, um zu punkten“, meinte Zupon.

Mehrere „dumme Fehler“ – darunter auch drei abgefangene Pässe - und „teils umstrittene Strafen“ (Zupon) hielten die Redskins allerdings von der gegnerischen Endzone fern. „Die Rodgauer spielen schon länger zusammen. Wir haben ein neues Offense- und Defensesystem eingeführt und sind noch nicht eingespielt“, berichtete Bürstadts Cheftrainer, der die Redskins im Herbst übernahm. Das Gefühl, dass gegen die Pioneers mehr drin war, ließ Zupon trotzdem nicht los. „Lauftechnisch waren wir nicht schlechter. Vor dem Spiel denkst du, du kriegst den Hintern versohlt. Wenn du dann bemerkst: ‚Hoppla, so gut sind die gar nicht’, dann aber nicht gewinnst, ist das ärgerlich“, fasste er zusammen.

Am Sonntag in die Wetterau

Schon am kommenden Sonntag (15 Uhr) geht es für die Redskins bei den Wetterau Bulls mit dem zweiten von insgesamt sechs Spieltagen in Gruppe A weiter. Der American-Football-Club aus Wölfersheim ist vor einer Woche mit einer knappen 35:40-Heimniederlage gegen die GFL-Reserve der Marburg Mercenaries in die Runde gestartet. „Für mich sind sie einer der Top-Favoriten“, erklärte Zupon.

Anders als Auftaktgegner Rodgau sind die Bulls den Bürstädtern nicht völlig unbekannt. „Wir konnten sie beobachten. Sie haben ein ähnliches Spielsystem wie die Pioneers. Wir können aufgrund unseres kleinen Kaders kein Power-Football spielen, aber wir haben eine gute Offense und Defense“, will Zupon an die Leistung gegen Rodgau anknüpfen: „Ich bin stolz auf die Mannschaft. Das hat Lust auf mehr gemacht.“