Spieler der Woche - Torhüter wird den Fußball-Kreisligisten SpVgg Wallstadt im Sommer verlassen, weil er mit einem Sport-Stipendium die besten Chancen sieht

Zwingenberger treibt Karriere in den USA voran

Von 
Bastian Hauk
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Patrik Zwingenberger entschärft im Duell mit Türkpor den Schuss von Yunus-Emre Yildirim. Der Torhüter will Wallstadt als Landesliga-Aufsteiger verlassen.

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Mannheim. Die SpVgg Wallstadt ist auf dem besten Weg in die Fußball-Landesliga. Gegen den MFC Phönix (4:0) zeigte die Elf von Coach Bernd Großmann die gewohnten offensiven Stärken, kassierte zudem seit langem kein Gegentor und schaffte den Sprung auf Platz zwei der Tabelle. Dabei zeigte der 19-jährige Keeper Patrik Zwingenberger zahlreiche Paraden. "Er hat uns beim Stand von 2:0 im Spiel gehalten, sonst wäre es vielleicht noch einmal eng geworden", lobt Großmann seinen Schützling, der sich aber auch bei seinem Team bedankt: "Ein Spiel ohne Gegentor ist bei uns nicht Alltag, es haben aber alle nach hinten gearbeitet. Dass ich der Mannschaft dann noch mit der einen oder andere Parade helfen konnte, ist natürlich klasse."

Der 19-Jährige wechselte erst im vergangenen Sommer nach Wallstadt. Zuvor spielte der Torhüter beim SV Waldhof in der A-Junioren-Bundesliga. Sein Wechsel hatte keine sportlichen Gründe. "Ich hatte meine beste Zeit beim Waldhof. In diesem Jahr habe ich aber mein Abitur gemacht, darauf wollte ich mich konzentrieren, das war mit dem häufigen Training nicht mehr zu vereinbaren", erklärt Zwingenberger. "Außerdem gab es noch kleine Differenzen mit dem Coach. Wallstadt ist eine sehr ambitionierte Mannschaft, die Saison hier hat mich auf jeden Fall weitergebracht."

Stammspieler war der Youngster nicht, er lieferte sich einen fairen Zweikampf mit Sebastian Kempf. "Sebastian ist ein toller Torhüter, daher war es auch okay, dass wir rotiert haben", meint der 19-Jährige und sieht seine Saison bisher eher kritisch: "Ich würde sie als durchwachsen bezeichnen. Ich habe ab und an Unsicherheiten gezeigt, die ich von mir nicht gewohnt bin. Noch dazu hatte ich auch nicht die Ausstrahlung, die ich von mir selbst erwarte."

Dennoch kann Zwingenberger seine Saison krönen, da die Wallstädter erneut am Aufstieg in die Landesliga schnuppern. Am Sonntag wartet noch die TSG Lützelsachsen. Für die TSG ist die Saison jedoch gelaufen, mit dem Ab- oder Aufstieg hat das Team nichts mehr zu tun. Sollten die Wallstädter gewinnen, beendet die Großmann-Elf die Saison auf Platz zwei und nimmt so an der Aufstiegsrelegation teil. "Unsere Runde war nicht einfach, da wir viele Verletzte hatten. Jetzt wollen wir natürlich die Chance nutzen", betont Zwingenberger und fügt an: "Für mich wäre das natürlich ein glänzender Abschied." Denn der 19-Jährige wird die SpVgg zum Saisonende verlassen. Nach dem Abitur wartet auf den Keeper ein Studium in den USA.

"Perfekte Lösung"

"Ich wollte immer studieren. Fußball gehört aber auch zu meinem Leben. Ich schätze, dass ich das Zeug habe, um in Deutschland in der Regionalliga zu spielen. Dazu parallel zu studieren, ist aber nicht möglich", erklärt er seinen Schritt. "In den USA habe ich ein Sport-Stipendium bekommen. Da kann ich mein Studium absolvieren, nebenher spiele ich Fußball auf hohem Niveau. Das ist für mich die perfekte Lösung." Dass dieses Konzept funktionieren kann, zeigte zuletzt Christopher Hellmann. Der Neckarauer trug vor wenigen Jahren das Trikot des VfL und spielt nach einem Studium in den USA mittlerweile bei Toronto in der ersten amerikanischen Fußballliga.

Trotz des Wechsels nach Wallstadt und seinem baldigen Abgang in die USA hat Zwingenberger seine Kollegen vom SV Waldhof nicht vergessen. "Ich bin Herzblut-Waldhöfer. Ich drücke dem Team die Daumen, dass der Aufstieg gelingt."

Patrik Zwingenberger

Patrik Zwingenberger wurde am 8. Januar 1997 geboren.

Zwingenberger spielt seit vergangenem Sommer beim Fußball-Kreisligisten SpVgg Wallstadt. Zuvor stand er beim SV Waldhof in der A-Junioren-Bundesliga und beim 1. FC Kaiserslautern im Tor. Seine erste Station im Seniorenbereich beschreibt der 19-Jährige als lehrreich: "Die Kreisliga ist vielleicht nicht so temporeich, dafür aber sehr taktisch geprägt."

Im September geht der 19-Jährige in die USA, dort hat er ein Sport-Stipendium bekommen. Zuvor will er aber mit der SpVgg in die Landesliga aufsteigen.

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