Turnen

Zwei DM-Medaillen gehen nach Mannheim

Für Silja Stöhr und Janoah Müller gibt es Podestplätze an den Geräte-Finalen. Der DM-Mehrkampf in Dresden verläuft dagegen etwas enttäuschend.

Von 
Sibylle Dornseiff
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Die Heddesheimerin Silja Stöhr von der TG Mannheim (links) freut sich über DM-Silber am Boden. Karina Schönmaier (M) gewann Gold und Lea Celine Wartmann (re.) Bronze. © picture alliance/dpa

Mannheim. Die deutschen Turnmeisterschaften im Rahmen der Finals in Dresden endeten für die Vize-Europameisterinnen aus dem Mannheimer Leistungszentrum versöhnlich. Bei den Gerätefinals gewann die 17-jährige Silja Stöhr (SG Heddesheim) Silber am Boden, die 18-jährige Janoah Müller (TSG Haßloch) Bronze am Barren. „Das ist okay, die Mädels sind glücklich“, sagte Trainerin Narine Kirakosjan.

Mit der drittbesten Wertung (13,15 Punkte) ging Müller in den Endkampf, steigerte sich auf 13,166 Zähler und hatte da schon einen Podestplatz sicher. Die neue deutsche Vierkampf-Meisterin Karina Schönmaier (Chemnitz-Altendorf) erhielt danach exakt dieselbe Note, mit 13,233 sicherte sich Meolie Jauch (Nürtingen) Rang eins. Nach der Regel „Ausführung geht vor Schwierigkeit“ erhielt Schönmaier trotz des geringeren Ausgangswertes (AW) der Übung bei der Verteilung zwischen Silber und Bronze den Vorzug. Gleichwohl jubelte Müller über ihre erste Medaille bei „Deutschen“ der Seniorinnen.

Letztlich Grund zur Freude hatte auch die in zwei Finals vertretene Silja Stöhr. Die besseren Podestchancen hatte sie eigentlich am Balken. Als Dritte (13,30) war sie eingezogen, doch dann musste sie improvisieren, um einen Sturz zu vermeiden. Dadurch verlor sie vier AW-Zehntel, mit 12,366 Zählern wurde sie Vierte. Doch im Gegensatz zum Mehrkampf, wo sie am Boden (11,60) Bronze vergab, lieferte sie nun eine fast makellose Vorstellung. Sie ging volles Risiko, meisterte ihre auch akrobatisch anspruchsvolle Übung (höchster AW 5,3) richtig gut und musste sich mit 12,666 Zählern nur von Schönmaier überholen lassen.

Enttäuschender Mehrkampf mit den Plätzen fünf und sechs

Schon im Mehrkampf hatte das Duo aus dem Mannheimer Bundesstützpunkt Medaillenchancen, wollte aber vor allem neue, den Ausgangswert erhöhende Elemente testen. Das ist eine Voraussetzung, um überhaupt eine kleine Chance auf eines der raren Tickets für die Einzel-WM in Jakarta (Oktober) zu erhalten. „Doch die derzeit schwierige Trainersituation in Mannheim zehrt auch psychisch an den Kräften der Mädels“, bilanzierte Stützpunktleiter Joachim Fichtner nach dem enttäuschenden ersten der drei Wettkampftage mit den Plätzen fünf und sechs. „Das war nicht das, was Silja und Janoah eigentlich können. Es gibt keine Kontinuität“, sieht er die vom Verband empfohlene und derzeit getestete Trainingsaufteilung zwischen Mannheim und Stuttgart eher skeptisch.

Stöhr und Müller gehören mit Schwierigkeitsgraden zwischen 5,1 und 5,5 Punkten zwar zur Spitze, doch der Prozess der unbedingt notwendigen Weiterentwicklung ist gestoppt. Die spektakuläre Akrobatik am Boden führte im Mehrkampf bei Müller (AW 5,1/11,00) zu einem Sturz, bei Stöhr (5,3/11,60) zu großen Unsicherheiten bei den Landungen. Weil sie zudem am Barren (11,20) vom Gerät musste, blieb sie hinter Siegerin Schönmaier (53,15) auf Rang fünf, verpasste mit 49,00 Punkten Bronze um vier Hundertstel. Müller, die am Balken einen zweiten Sturz verkraften musste, wurde mit 48,45 Zählern (12,60/13,15/11,70/11,00) Sechste.

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